SJB FondsEcho. GAM Star Credit Opportunities.
Nachranganleihen. Favorisiert.
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Anleihen von Unternehmen mit Investment-Grade-Rating erwerben und trotzdem Renditen von über 4,0 Prozent auf Euro-Basis erwirtschaften? Ein scheinbarer Widerspruch, der jedoch nicht für den GAM Star Credit Opportunities Fund gilt. Der Anleihenfonds setzt auf hohe beständige Erträge aus Anleihen von Qualitätsunternehmen, die trotzdem eine attraktive Verzinsung bieten.
Die Überlegung von GAM-FondsManager Gregoire Mivelaz: Unternehmen mit einem Investment-Grade-Rating werden nur sehr selten zahlungsunfähig, sodass auch ihre höher verzinslichen, nachrangigen Anleihen selten ausfallen. Der Anleihenstratege führt zuerst eine strenge Kreditanalyse aus, um Unternehmen mit einer geringen Ausfallwahrscheinlichkeit zu identifizieren. Mit seiner Bereitschaft, auch im unteren Bereich der Kapitalstruktur von an sich gut gerateten Unternehmen zu investieren, stellt er sodann ein Portfolio aus hybriden Unternehmensanleihen und Nachranganleihen zusammen, das eine deutlich höhere Verzinsung als die durchschnittliche Marktrendite europäischer Unternehmensanleihen aufweist. Die Zielsetzung von FondsManager Mivelaz: Beständig hohe Zinserträge zwischen 4,0 und 5,0 Prozent bei gleichzeitig hoher Qualität der zugrundeliegenden Wertpapiere. Rund 80 Prozent der Emittenten des GAM Star Credit Opportunities besitzen ein Investment-Grade-Rating, zugleich sorgt die geringe Duration der Anlagen für ein niedriges Zinsänderungsrisiko.
Der GAM Star Credit Opportunities EUR Acc (WKN A1JC54, ISIN IE00B567SW70) wurde im Juli 2011 aufgelegt und besitzt aktuell ein FondsVolumen von 1,36 Milliarden Euro. Der Anleihenfonds nutzt den Barclays Euro Aggregate Corporate Total Return Index als Benchmark und hat den Euro als FondsWährung. FondsManager Gregoire Mivelaz ist ein ausgewiesener Anleihenspezialist und seit 2009 bei der Atlanticomnium S.A. in Genf tätig, einem Asset Manager, der im Rahmen des Boutique-Konzeptes von GAM Investments den Credit Opportunities verwaltet. Mit seinem internationalen Rentenportfolio bonitätsstarker Unternehmen hat Mivelaz eine langfristig sehr attraktive Performance erzielt: Seit Auflegung konnte der GAM Star Credit Opportunities eine Rendite von +10,20 Prozent p.a. bzw. eine kumulierte Wertentwicklung von +89,35 Prozent in Euro generieren. Damit übertrifft der Fonds die Performance der Benchmark deutlich, wo der Barclays Euro Aggregate Corporate Total Return Index mit einer annualisierten Rendite von +4,52 Prozent auf Eurobasis bzw. einer Gesamtperformance von +33,76 Prozent aufzuwarten hat. Was sind die Details der so erfolgreichen Anlagestrategie des GAM-Produktes?
FondsStrategie. Zinsvorsprung. Genutzt.
Der GAM Star Credit Opportunities hat sich die Erzielung eines Kapitalertrags in Euro zum Ziel gesetzt und investiert hierzu weltweit in ausschüttende oder thesaurierende Wertpapiere mit festen Kapitalbeträgen, darunter Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, nachrangige Forderungspapiere, Vorzugsaktien, Wandelanleihen und Contingent Capital Notes. Der geographische Fokus liegt auf europäischen Unternehmen, bis zu 20 Prozent des Nettovermögens können in Schwellenländern angelegt werden. FondsManager Gregoire Mivelaz verwaltet das Portfolio aktiv auf der Basis eines fundamentalen Bewertungsansatzes. Sein Ziel ist es, die attraktivsten Anlagemöglichkeiten im Bereich der Unternehmensanleihen mit "Investment Grade"-Rating ausfindig zu machen. Der Anleihenstratege investiert in ein breit diversifiziertes Anlageuniversum und hält dort nach unterschiedlichen Renditechancen Ausschau, wobei er eine hochgradig flexible Anlagestrategie umsetzt. Im Portfolio des GAM Star Credit Opportunities wird von Mivelaz eine breite Diversifikation über die unterschiedlichen Anleihekategorien, Währungen und Länder vorgenommen. Bei seiner Suche nach hohen Erträgen durch die Anlage in Schuldpapieren von bonitätsstarken Unternehmen favorisiert der FondsManager hybride Unternehmensanleihen, die bei einem gleichen Ausfallrisiko höhere Spreads sowie eine kürzere Duration als vorrangige Anleihen derselben Emittenten aufweisen. So beträgt die Zinsdifferenz der mit A gerateten vorrangigen Anleihe des Rohstoffkonzerns BHP Billiton gegenüber der Nachranganleihe (Rating: BBB+) hohe 180 Basispunkte. Auch im Finanzsektor macht sich dieses Phänomen entsprechend bemerkbar: Die britische Großbank HSBC bietet für ihre vorrangige Anleihe mit einer modifizierten Duration von 4,4 Jahren eine Rendite auf Fälligkeit von 0,3 Prozent, während die Nachrang-Papiere eine deutlich höhere Rendite von 3,5 Prozent aufweisen. Der Ansatz von Mivelaz ist damit klar - wie setzt sich das FondsPortfolio im Einzelnen zusammen?
FondsPortfolio. Finanzwerte. Selektiert.
In der Sektorenallokation favorisiert FondsManager Gregoire Mivelaz Anleihen von Finanzunternehmen, die insgesamt 73,4 Prozent des FondsVermögens abdecken. Den Löwenanteil davon repräsentieren Banken (48,7 Prozent), während Versicherer 18,9 Prozent des FondsVolumens darstellen. Finanzdienstleister bringen es auf einen Anteil von 4,8 Prozent des Portfolios, Darlehensinstitute, Immobilienunternehmen und geschlossene Fonds besitzen gemeinsam 1,0 Prozent des FondsVolumens. Neben Anleihen des Finanzsektors sind Unternehmensanleihen das zweite wichtige Standbein des GAM-Fonds: Sie bringen es auf einen Portfolioanteil von 16,8 Prozent. Geldmarktinstumente (9,6 Prozent) und Währungsderivate zur Absicherung (0,2 Prozent) komplettieren die Sektorenallokation des GAM Star Credit Opportunities. Bei der Länderallokation hat FondsManager Mivelaz seinen Schwerpunkt auf Großbritannien gesetzt, wo 31,5 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Die Niederlande besitzen einen Portfolioanteil von 15,6 Prozent, Frankreich ist mit 13,5 Prozent des FondsVolumens vertreten. Deutlich geringer ist der Anleihenfonds in Spanien (6,6 Prozent) gewichtet, Anleihen aus Deutschland besitzen mit 3,7 Prozent den Charakter einer Beimischung. Komplettiert wird die geographische Allokation des GAM-Produktes durch einen 19,4-prozentigen Bestand in sonstigen Ländern. Die Durchschnittsverzinsung im Portfolio liegt aktuell bei 4,92 Prozent, die Duration mit 5,2 Jahren im mittleren Bereich. Größte Einzelposition mit 8,0 Prozent des FondsVolumens ist derzeit eine bis 2049 laufende Nachranganleihe der niederländischen Rabobank mit einem Kupon von 6,50 Prozent.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Vorhanden.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den GAM Star Credit Opportunities dem Bloomberg Barclays Euro Corporate Bond Index für europäische Unternehmensanleihen gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit der Benchmark zeigt eine hinreichende Übereinstimmung. Über drei Jahre liegt die Korrelation bei 0,48, für den Einjahreszeitraum fällt diese mit 0,41 noch etwas niedriger aus. Damit stehen die Kursentwicklungen des GAM-Fonds und des SJB-Referenzindex durchaus im Einklang, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,23, über ein Jahr geht sie auf 0,14 zurück. Mittelfristig haben sich 77 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 86 Prozent. Die Zahlen zeigen, dass FondsManager Mivelaz von seiner Möglichkeit zu aktivem Portfoliomanagement und einer individuellen Sektoren- und Titelallokation auf kurze Sicht noch stärker Gebrauch gemacht hat. Trotzdem bleibt der Tracking Error des auf Nachranganleihen spezialisierten Rentenfonds mit 4,18 Prozent im Dreijahreszeitraum moderat - hohe aktive Risiken werden von dem Genfer Anleihenexperten demnach keine eingegangen. Mit welchen Volatilitätswerten hat das GAM-Produkt aufzuwarten?
FondsRisiko. Schwankungen. Erhöht.
Der GAM Star Credit Opportunities weist für drei Jahre eine Volatilität von 4,76 Prozent auf, die sich über ein Jahr auf 3,12 Prozent ermäßigt. Die Volatilitätswerte liegen noch oberhalb des Schwankungsniveaus, das der Bloomberg Barclays Euro Corporate Bond in selbigen Zeiträumen zu verzeichnen hat. Der ausgewählte SJB-Vergleichsindex für europäische Unternehmensanleihen hat in der Dreijahresperiode eine Volatilität von 3,01 Prozent aufzuweisen, die sich über zwölf Monate auf 1,78 Prozent reduziert. Die Schwankungen des GAM-Fonds sind damit prinzipiell stärker als bei der Benchmark ausgeprägt, der Volatilitätsvorsprung von maximal 1,75 Prozentpunkten aber angesichts der höheren Durchschnittsverzinsung der im Portfolio enthaltenen Titel gut zu verkraften. Was kann die Beta-Analyse zur FondsBewertung beitragen?
Das GAM-Produkt wartet mit einem Beta von 0,78 über den letzten Dreijahreszeitraum auf. Auch über ein Jahr fällt die Risikokennzahl mit 0,79 niedriger als der marktneutrale Wert von 1,00 aus. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über den letzten Dreijahreszeitraum demonstriert, dass FondsManager Mivelaz mit seinem Nachranganleihen-Portfolio nur zeitweise die größere Schwankungsanfälligkeit als die Benchmark besitzt: In acht der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume präsentierte sich das Beta höher als der Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm einen Wert von 1,28 in der Spitze an. In 28 der analysierten Einzelperioden verzeichnete das FondsPortfolio hingegen die geringeren Wertschwankungen und generierte ein Beta von zutiefst 0,25. Mit Blick auf die Risikostruktur ist der GAM-Fonds damit gut aufgestellt - welche Renditen vermag FondsManager Mivelaz im Investment-Grade-Sektor zu erwirtschaften?
FondsRendite. Alpha. Positiv.
Per 27. Februar 2018 hat der GAM Star Credit Opportunities über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +22,51 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +7,00 Prozent p.a. entspricht. In Anbetracht der Ratingstruktur des Portfolios und des aktuellen Niedrigzinsumfeldes eine höchst attraktive Wertentwicklung für den weltweit anlegenden Anleihenfonds. Im Wettbewerb mit dem Bloomberg Barclays Euro Corporate Bond als Vergleichsindex zeigt sich die hohe Qualität dieses Anlageergebnisses. Die ausgewählte SJB-Benchmark hat über drei Jahre eine deutlich schwächere Renditeentwicklung von +3,32 Prozent in Euro bzw. ein Ergebnis von +1,09 Prozent jährlich aufzuweisen. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr hat erneut der GAM-Nachranganleihenfonds die Nase vorn: Mit einer Wertentwicklung von +11,12 Prozent wird der Barclays-Referenzindex mit seiner Rendite von +1,09 Prozent geradezu deklassiert. Die von FondsManager Mivelaz in beiden Analysezeiträumen erzielte hohe Mehrrendite macht den GAM Star Credit Opportunities zum klaren Sieger im Renditewettbewerb mit der Benchmark.
Die überdurchschnittliche Wertentwicklung des aktiv gemanagten Fonds im Vergleich zum passiven Referenzindex manifestiert sich in dem positiven Alpha, das über drei Jahre bei 0,50 liegt. Auf Jahressicht schiebt sich die Renditekennzahl mit 0,81 noch weiter ins Plus. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre wird deutlich, dass es dem GAM-Fonds in der großen Mehrheit der Fälle gelang, die SJB-Benchmark zu schlagen. In 28 der letzten 36 betrachteten Einjahreszeiträume verzeichnete der Rentenfonds eine Outperformance zum Referenzindex und markierte positive Alpha-Werte bis 1,15 in der Spitze. Dem stehen nur acht Zeitintervalle mit einer unterdurchschnittlichen Performance gegenüber, in denen ein Alpha von zutiefst -0,35 erreicht wurde. Insgesamt verfügt der GAM-Fonds über ein sehr attraktives Rendite-Risiko-Profil, wie die klar im positiven Bereich befindliche Information Ratio von 1,40 über drei Jahre beweist: Die zeitweise erhöhten Volatilitätswerte werden durch den ausgeprägten Renditevorsprung mehr als kompensiert, die hohe Outperformance ist die eingegangenen Risiken allemal wert.
SJB Fazit. GAM Star Credit Opportunities.
Selbst wer sich als Anlieger überwiegend im Bereich der Investment-Grade-Anleihen bewegen will, braucht nicht auf attraktive Renditen zu verzichten. Dies beweist FondsManager Gregoire Mivelaz mit seinem GAM Star Credit Opportunities, in dem er Nachranganleihen von Emittenten mit einer hohen Bonität und hohen Zinskupons versammelt. Insbesondere Unternehmen aus dem Finanzsektor bieten einen ganz erheblichen Renditevorsprung bei ihren nachrangigen Schuldpapieren, den sich Investoren zunutze machen können. Das perfekte Investment für die fortgesetzte Niedrigzinsphase im Euroraum!
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz:
Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Auch ist der Fonds in keiner der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategien enthalten.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Bildquellen: SJB Deutsches FondsResearch