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SJB FondsEcho. Fidelity American Growth Fund

03.02.17 11:43 Uhr

SJB FondsEcho. Fidelity American Growth Fund | finanzen.net

Trumponomics. Praktiziert.

Höhere Staatsausgaben, umfassende Infrastrukturprojekte und eine Steuerreform, die den US-Bürgern größeren finanziellen Spielraum für Konsumausgaben liefern soll - die Kernpunkte des Wirtschaftsprogramms des neuen US-Präsidenten Donald Trump sind dazu angetan, Ökonomie wie Inflation in den USA wieder in Schwung zu bringen.
Doch wird das Wirtschaftsprogramm von Donald Trump, die sogenannten "Trumponomics", auch entsprechend umgesetzt werden können und positive Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben? Fidelity-FondsManager Aditya Khowala, der seit Dezember 2012 den Fidelity American Growth Fund verwaltet, beantwortet diese Frage mit "Ja". Trumps ökonomisches Programm werde funktionieren, so die Erwartung des Marktexperten, der bei einer Realisierung der wichtigsten Eckpunkte des Programms klar positive Auswirkungen auf kleine und mittlere US-Unternehmen erwartet. Genau auf diese "Small & Medium Enterprises" ist sein Fidelity American Growth Fund spezialisiert: Khowala favorisiert dort Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Chemie und Energie und rundet sein Portfolio durch Firmen ab, die von den Auswirkungen der Steuerreform besonders profitieren: Konsumgüterproduzenten sowie IT-Unternehmen gehören dazu sowie Finanztitel, die von der geplanten Deregulierung profitieren. Der Anstieg der Infrastrukturausgaben unter der Trump-Administration werde das US-Wachstum unterstützen, prognostiziert Khowala, der einen positiven Effekt für die US-Ökonomie auch von dem geplanten Bürokratieabbau erwartet: Unter US-Präsident Obama war die Anzahl der ökonomisch relevanten Gesetze und Erlasse auf einen neuen Höchststand angestiegen. Zugleich werden die geplanten Steuersenkungen für Firmen insbesondere den kleineren Unternehmen Vorteile verschaffen, wagt US-Marktstratege Khowala einen Blick in die Zukunft. Anleger, die mit einer insgesamt erfolgreichen Umsetzung der Wirtschaftspläne Trumps rechnen, finden in dem Fidelity American Growth Fund A USD (WKN 907047, ISIN LU0077335932) eine attraktive Depotbeimischung. Der auf kleine und mittlere US-Wachstumsunternehmen spezialisierte Fonds wurde am 30. Juni 1997 aufgelegt und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von umgerechnet 671,3 Millionen Euro. Als Benchmark findet der S&P 500 (Net) Verwendung, FondsWährung ist der US-Dollar. FondsManager Aditya Khowala ist bereits seit elf Jahren im Hause Fidelity und kann mit seinem US-Aktienfonds eine überzeugende Langzeit-Performance vorweisen: Seit FondsAuflage hat der Fidelity American Growth eine kumulierte Wertentwicklung von +330,5 Prozent auf USD-Basis zu verzeichnen und liegt damit klar vor der Benchmark S&P 500, die eine Performance von +218,6 Prozent aufweist. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie von FondsManager Khowala im Detail aus?

FondsStrategie. Wachstumswerte. Fokussiert.

Der Fidelity American Growth Fund strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an und investiert hierzu mindestens 70 Prozent des FondsVermögens in Aktien von Unternehmen, die ihren Hauptsitz in den USA haben oder ihre Geschäftstätigkeit überwiegend dort ausüben. FondsManager Aditya Khowala setzt mit seinem aus 83 Einzelpositionen zusammengesetzten fokussierten Portfolio eigene Anlageschwerpunkte: Der in London basierte Fidelity-Marktstratege investiert vorzugsweise in Unternehmen, deren Wachstum dauerhaft über dem Marktdurchschnitt liegt. Bei seinem Ansatz geht es darum, Unternehmen ausfindig zu machen, die von den langfristigen Wachstumstrends in den USA profitieren. Wichtige Auswahlkriterien für ihn sind die Preissetzungsmacht der Unternehmen, die voraussichtliche Wirksamkeitsdauer von Wachstumstreibern sowie die Fähigkeit der Firmen, ihren Cashflow zu steigern. In Khowalas Portfolio sind mittlere und kleine Unternehmen typischerweise übergewichtet, da in diesem Bereich die größten Wachstumschancen zu finden sind. Der US-Experte berichtet, dass er vor allem langfristige Wachstumstrends in den Blick nimmt und gezielt die Firmen auswählt, die von diesen strukturellen Veränderungen am meisten profitieren werden. Das Ziel seines Stockpicking-Prozesses sind attraktiv bewertete Wachtumsunternehmen, die durch hohe Markteintrittsbarrieren gegenüber ihren Wettbewerbern geschützt werden und so ein hohes Potenzial für ein überdurchschnittliches Ertragswachstum aufweisen. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen zusammengesetzt?

FondsPortfolio. IT-Titel. Führend.

In der Länderallokation des Fidelity American Growth Fund liegen die USA mit 86,5 Prozent Anteil am FondsVermögen unangefochten auf Platz eins. Den Positionen in Kanada (5,9 Prozent), Belgien (2,6 Prozent) und Israel (2,2 Prozent) kommt lediglich der Charakter einer Beimischung zu. In der Branchenallokation des Fidelity-Produktes liegen Unternehmen aus dem Bereich der Informationstechnologie mit einem Anteil von 26,6 Prozent auf dem ersten Platz. Der Sektor der Grundbedarfsgüter bringt es auf 15,2 Prozent, Produzenten hochwertiger Konsumgüter sind mit 14,5 Prozent im Portfolio vertreten. Ebenfalls überdurchschnittlich ist die Gewichtung des USA-Fonds bei Industrietiteln (14,5 Prozent). Aktien aus dem Rohstoffsektor repräsentieren 10,8 Prozent des FondsVermögens, Energietitel sind mit 5,2 Prozent gewichtet. Das Branchenengagement im Bereich der Finanzwerte liegt bei 4,2 Prozent, Gesundheitstitel stellen 3,9 Prozent des FondsVolumens. Ein geringer Bestand bei Telekom-Unternehmen (3,3 Prozent) rundet die Sektorenverteilung des Fidelity-Fonds ab. Größter Einzelwert unter den Top 10 ist der US-Kabelnetzbetreiber Comcast, auch von den beiden US-Brauereien Molson Coors und Anheuser Busch ist FondsManager Khowala stark überzeugt. Seine Kriterien für besonders wachstumsstarke Unternehmen erfüllen auch der Computerbauer Dell sowie der Börsenbetreiber Intercontinental Exchange in hohem Maße. US-Megaunternehmen wie Apple oder Microsoft sucht man hingegen im Portfolio des American Growth Fund vergebens.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Fidelity American Growth Fund dem S&P 500 als Benchmark gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem breit gestreuten US-Aktienindex zeigt einen hohen Grad der Übereinstimmung. Mit 0,90 ist die Korrelation über drei Jahre stark ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,76 etwas geringer aus. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark verläuft weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,81, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,57 an. Damit haben sich mittelfristig 19 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 43 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Khowala die Unabhängigkeit seiner Sektoren- und Titelgewichtung zuletzt gesteigert hat und individuelle Anlageschwerpunkte legte. Der Tracking Error des Fidelity-Fonds beträgt für drei Jahre moderate 5,65 Prozent, auf ein Jahr geht die Spurabweichung auf 5,11 Prozent zurück. Hohe aktive Risiken werden im FondsPortfolio demnach keine eingegangen. Mit welchen Volatilitätswerten hat der USA-Fonds aufzuwarten?

FondsRisiko. Schwankungen. Gesteigert.

Der Fidelity American Growth Fund verzeichnet für den letzten Dreijahreszeitraum mit 14,55 Prozent eine leicht höhere Schwankungsbreite als der Referenzindex, der es auf eine Volatilität von 12,28 Prozent bringt. Auch über ein Jahr schwankt der aktiv gemanagte Aktienfonds stärker als die passive Benchmark: Hier beträgt die "Vola" des Fonds 9,07 Prozent und liegt damit einen guten Prozentpunkt oberhalb der Schwankungsbreite des S&P 500, der eine Volatilität von 8,00 Prozent an den Tag legt. Insgesamt ist die Schwankungsneigung des Fidelity-Fonds etwas stärker ausgeprägt als diejenige des breiten US-Aktienmarktes - ein Umstand, der durch die Schwerpunktlegung auf besonders wachstumsstarke Small und Mid Cap-Titel verständlich wird.
Die volatileren Kursbewegungen des American Growth Fund schlagen sich konsequenterweise in einem über Marktniveau befindlichen Beta nieder, das über drei Jahre einen Wert von 1,10 erreicht. Für ein Jahr liegt die Kennzahl bei 0,94 und ist damit geringer ausgeprägt als das marktneutrale Niveau von 1,00. Das FondsProdukt für US-Wachstumsaktien reagiert kurzfristig nur unterdurchschnittlich auf Marktschwankungen - eine Folge des aktiven Risikomanagements von Marktstratege Khowala. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre liefert kein einheitliches Bild: Die Risikokennzahl liegt in 20 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume über dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt dabei einen Wert von 1,69 in der Spitze an. Dem stehen 16 Zeitintervalle gegenüber, in denen sich das FondsBeta unter Marktniveau befindet und einen Wert von zutiefst 0,79 annimmt. Insgesamt dominieren die Perioden mit einer höheren Schwankungsfreude, doch die Zahlen beweisen zugleich, dass der American Growth Fund sehr wohl mit unterdurchschnittlichen Volatilitätswerten punkten kann - letztlich ist das Risikoprofil des Fidelity-Fonds positiv zu werten. Welche Renditeergebnisse kann FondsManager Khowala mit seinen ausgewählten US-Wachstumsaktien erzielen?

FondsRendite. Alpha. Kurzfristig.

Per 31. Januar 2017 hat der Fidelity American Growth Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +55,50 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +15,84 Prozent p.a. entspricht. Eine attraktive Performanceleistung, die vom S&P 500 als Vergleichsindex noch leicht übertroffen wird: Die SJB-Benchmark verzeichnet eine Performance von +63,25 Prozent auf Eurobasis, was einem Ergebnis von +17,73 Prozent p.a. gleichkommt. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung übernimmt der Fidelity-Fonds die Führung und kann einen Renditevorsprung zum Referenzindex generieren: Mit einer Jahresrendite von +22,22 Prozent in Euro fällt die Wertentwicklung des Fidelity-Produktes nunmehr besser als die des Kursbarometers für den breiten US-Aktienmarkt von +20,66 Prozent aus. Besonders die kurzfristige Mehrrendite, die US-Aktienstratege Khowala mit seinen ausgewählten Wachstumswerten erzielen kann, überzeugt: Mit seiner Stockpicking-Strategie vermag er den S&P 500 hinter sich zu lassen - eine Performanceleistung, die an dem von den großen Indexschwergewichten dominierten US-Aktienmarkt schwer zu erzielen ist. Wie fallen die Alpha-Werte des Amerika-Fonds aus? Das Alpha des Fidelity-Produktes liegt über drei Jahre bei -0,25 und befindet sich damit im negativen Bereich. Auf Jahressicht macht sich das generierte Renditeplus bemerkbar: Jetzt stellt sich die Kennzahl mit 0,22 positiv dar. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der US-Aktienfonds mehrheitlich weniger erfolgreicher als die Benchmark agierte. In 22 der untersuchten 36 Perioden gab es ein negatives Alpha bis -1,89 im Tief zu verzeichnen. Dem stehen 14 Einzelintervalle gegenüber, in denen der Fidelity-Fonds einen Alpha-Wert im grünen Bereich generierte; hier fiel die Renditekennziffer mit 1,06 in der Spitze positiv aus. Insgesamt verbleibt ein attraktives Rendite-Risiko-Profil des Fidelity-Fonds an dem für aktives FondsManagement besonders schwierigen US-Markt, auch wenn die Information Ratio von -0,28 über den letzten Dreijahreszeitraum nicht in den grünen Bereich vorzudringen vermag.

SJB Fazit. Fidelity American Growth Fund.

Selbst wenn in Europa oftmals die Skepsis gegenüber Trumps Wirtschaftsprogramm überwiegt: Seit der Präsidentenwahl haben US-Aktien ihre Aufwärtsbewegung fortgesetzt und um rund sechs Prozent zugelegt. Investoren, die an einen Erfolg der "Trumponomics" glauben und sich entsprechend positionieren möchten, finden in dem Fidelity American Growth Fund das passende Investment: FondsManager Khowala wählt gezielt die wachstumsstärksten Small und Mid Caps aus den USA aus, die von Steuerreform, Infrastrukturprogramm und anziehenden Konsumausgaben am stärksten profitieren.

Erläuterungen

Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.


Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor:
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz:
Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Auch ist der Fonds in keiner der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategien enthalten.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

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Bildquellen: SJB FondsEcho