SJB FondsEcho

SJB FondsEcho. DNB Private Equity.

06.09.18 10:06 Uhr

SJB FondsEcho. DNB Private Equity. | finanzen.net

Beteiligungen. Außerbörslich.

Private-Equity-Titel, also Aktien von Unternehmen, die noch nicht an einer öffentlichen Börse gehandelt werden, sind im aktuellen Marktumfeld ein lohnendes Investment. Das private Beteiligungskapital steht jedoch klassischerweise nur sehr vermögenden privaten oder institutionellen Anlegern zur Verfügung, oft in Form von spezialisierten Kapitalbeteiligungsgesellschaften, die auch Private-Equity-Gesellschaften (PEG) genannt werden.

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Aber es gibt auch Investitionsmöglichkeiten im Private-Equity-Bereich für den "normalen" FondsAnleger, der sich nicht mit Riesensummen an außerbörslichen Aktienplatzierungen oder Wagniskapitalgesellschaften beteiligen kann. Der DNB Private Equity Fund steht allen FondsInvestoren offen und stellt sein Portfolio aus börsennotierten Beteiligungsgesellschaften und Finanzdienstleistern aus dem Private-Equity-Sektor zusammen. Oft sind diese Unternehmen in der Form einer Limited Partnership (LP) organisiert, einer angelsächsischen Unternehmensrechtsform, die mit einer deutschen Kommanditgesellschaft vergleichbar ist und aus mindestens zwei Gesellschaftern besteht. Kurspotenzial entsteht dann, wenn die Umwandlung eines zuvor als LP strukturierten Unternehmens in eine klassische Aktiengesellschaft ansteht, wie dies zuletzt bei KKR der Fall war. Allein seit April legte die Aktie des US-Beteiligungsunternehmens über 40 Prozent zu, nachdem die Nachricht über eine Umwandlung in eine Körperschaft (C-Corp) herausgekommen war. Die positive Kursentwicklung der US-Firma führte auch bei den als LP strukturierten Beteiligungsunternehmen Blackstone, Apollo Global Management und Carlyle Group zu kräftigen Kursgewinnen, da hier gleichfalls Spekulationen über eine mögliche Umstrukturierung aufkamen.

Der DNB Private Equity Retail B (WKN A0MWAK, ISIN LU0302296065) wurde im August 2007 aufgelegt und investiert in sämtliche Instrumente aus dem Private-Equity-Bereich. Neben börsennotierten Aktien von Unternehmen aus dem Finanzdienstleistungssektor gehören auch börsennotierte Private-Equity-Fonds und andere Fremdfonds zum Anlageuniversum. FondsManager Kevin Dalby, der den DNB-Fonds seit Juni 2016 verwaltet, nutzt als Referenzindex den MSCI World EUR NETR. Der DNB Private Equity besitzt den Euro als FondsWährung und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 55,94 Millionen Euro. Die ausgezeichnete langfristige Wertentwicklung bringt ihm eine Vier-Sterne-Bewertung bei Morningstar ein: Seit Auflegung hat der Fonds den breiten weltweiten Aktienmarkt outperformt - über die letzten zehn Jahre erzielte er eine Rendite von +8,12 Prozent p.a. auf Eurobasis. Auch im Jahre 2017 ließ das DNB-Produkt mit einer Wertentwicklung von +13,15 Prozent in Euro die MSCI-Benchmark um 5,64 Prozentpunkte hinter sich. Wie sieht die Investmentstrategie von FondsManager Dalby im Detail aus?

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FondsStrategie. Stockpicking. Praktiziert.

Der DNB Private Equity strebt einen langfristigen Kapitalzuwachs an und investiert sein FondsVermögen hauptsächlich im globalen Private Equity-Sektor. Neben Anlagen in börsennotierte Aktien von Unternehmen aus dem privaten Beteiligungsbereich sind auch Engagements in anderen UCITS- und UCI-Fonds, börsengehandelten Indexfonds (ETFs) sowie börsennotierten Private-Equity-Fonds (PEITS) möglich. Geographisch besitzt FondsManager Kevin Dalby die volle Flexibilität und kann sein Kapital weltweit investieren; dabei liegt der Fokus auf US-Unternehmen, die knapp zwei Drittel des Fonds ausmachen. Im Rahmen seiner benchmarkunabhängigen Stockpicking-Strategie wählt der DNB-Marktstratege die besten Investmentgelegenheiten aus dem globalen Private-Equity-Sektor aus. Wie der FondsManager betont, werden Private-Equity-Titel häufig von spezialisierten Anlegern erworben, die Unternehmen selektieren, die das Potenzial zur Erwirtschaftung überdurchschnittlich hoher Renditen haben. Dieses Potenzial will er auch den DNB-FondsAnlegern verfügbar machen: Im Umfeld starker US-Wachstumsraten von aktuell über vier Prozent sieht er gute Entwicklungschancen für börsennotierte Unternehmen aus dem Private-Equity-Bereich, bei denen es sich überwiegend um Investmentgesellschaften mit gut funktionierenden Geschäftsmodellen handelt. Auch die vergleichsweise gute Kursentwicklung von kleineren Firmen komme dem Private-Equity-Sektor zugute, betont Dalby, da viele der börsennotierten PE-Unternehmen kein Teil der breit gestreuten globalen Aktienindizes sind. Im Juli hatte der DNB Private Equity einen sehr guten Monat und generierte eine Outperformance von mehr als zwei Prozentpunkten zum weltweiten Aktienmarkt. Das Marktsentiment sei weiter positiv für die Private-Equity-Firmen aus seinem Anlageuniversum, so die Einschätzung des DNB-Aktienstrategen. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen zusammengesetzt?

FondsPortfolio. USA. Favorisiert.

Die Aktien im Portfolio des DNB Private Equity sind zu 62,36 Prozent in den Vereinigten Staaten beheimatet, womit die USA den geographischen Fokus des Fonds bilden. Den zweiten Platz in der Länderallokation belegt Deutschland, wo 13,11 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Private-Equity-Titel aus der Schweiz nehmen 6,02 Prozent des FondsVolumens ein, in Frankreich sind 5,07 Prozent des Portfolios investiert. Wertpapiere von Firmen aus Kanada (3,99 Prozent) sowie Japan (3,55 Prozent) sind durchschnittlich stark innerhalb des Portfolios gewichtet. Geringe Bestände an PE-Unternehmen hält FondsManager Dalby in Großbritannien (2,16 Prozent) und Schweden (1,53 Prozent). Titel aus Malta (1,14 Prozent) und Italien (0,83 Prozent) runden das Länderportfolio des DNB-Fonds ab.

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Bei der Sektorengewichtung liegen Finanzdienstleistungsunternehmen mit einem Anteil von 90,21 Prozent am FondsVermögen mit großem Abstand auf Platz eins. Weit dahinter befinden sich Technologietitel, die 7,67 Prozent vom FondsVolumen einnehmen. Komplettiert wird die Branchenallokation durch HealthCare-Unternehmen mit 2,12 Prozent. Die am stärksten gewichtete Einzelposition des Fonds stellt das US-Beteiligungsunternehmen KKR dar, das per Anfang Juli seine Rechtsform von einer Limited Partnership (LP) in eine Corporation (Inc.) änderte und in diesem Zusammenhang deutliche Kursgewinne verzeichnete. Mit der Main Street Capital Corp, der Blackstone Group und der Apollo Global Management dominieren weitere US-Finanzdienstleister die Top 10 des DNB-Fonds. Aus Deutschland ist das Beteiligungsunternehmen Rocket Internet unter den größten Einzelpositionen vertreten, das zuletzt positiv von sich reden machte: Nachdem die im Portfolio enthaltene Firma Home24 an die Börse ging, verzeichnete die Aktie von Rocket Internet ein sattes Kursplus.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.

Der DNB Private Equity wird in unserer SJB FondsAnalyse dem MSCI World EUR NETR und damit der vom Fonds selbst gewählten Benchmark als Vergleichsindex gegenübergestellt. Über drei Jahre befindet sich die Korrelation mit 0,83 auf einem hohen Niveau, für ein Jahr ist sie mit 0,75 etwas schwächer ausgeprägt. Insgesamt verlaufen die Kursbewegungen von Fonds und Index weitgehend parallel, wie auch das Chartbild demonstriert. Die homologe Kursentwicklung des DNB-Produktes und des weltweiten Aktienmarkts wird durch den Blick auf die Kennzahl R² bestätigt: Für drei Jahre liegt die Kennziffer bei 0,69, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,56 an. Damit haben sich mittelfristig 31 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 44 Prozent. FondsManager Kevin Dalby hat demnach in den letzten zwölf Monaten die Benchmark-Unabhängigkeit seiner Länder- und Sektorengewichtung gesteigert. Der Tracking Error beweist, dass der DNB-Marktexperte ein nur geringes aktives Risiko eingeht. Für drei Jahre liegt die Spurabweichung des Fonds vom Referenzindex bei moderaten 7,44 Prozent. Welche Schwankungsneigung hat der Private-Equity-Fonds aufzuweisen?

FondsRisiko. Volatilität. Erhöht.

Der DNB Private Equity hat über drei Jahre eine Volatilität von 13,85 Prozent zu verzeichnen, die höher als die Schwankungsneigung des Vergleichsindex ausfällt: Der MSCI World EUR NETR begnügt sich im Dreijahreszeitraum mit einer Volatilität von 10,06 Prozent. Über ein Jahr stellt sich das Szenario ähnlich dar: Auch hier schwankt der aktiv gemanagte DNB-Aktienfonds rund drei Prozentpunkte stärker als die passive Benchmark. Das mittlere Schwankungsniveau des DNB Private Equity beträgt 10,65 Prozent, während der MSCI-Referenzindex eine "Vola" von 7,74 Prozent an den Tag legt. In beiden Zeithorizonten weist das DNB-Produkt eine zwar insgesamt moderate, aber doch höhere Volatilität als der breite weltweite Aktienmarkt aus. Welche Konsequenzen hat dies für die Beta-Analyse?

Das ambitioniertere Risikoprofil des DNB-Fonds manifestiert sich in dem noch über Marktniveau liegenden Beta von 1,18 über drei Jahre. Die Risikokennziffer, die die Wertschwankungen von Fonds und Index vergleicht, weist für ein Jahr einen Wert von 1,05 auf. Damit vollzieht der DNB-Fonds die Bewegungen des Marktes überdurchschnittlich nach und liefert mit seiner Fokussierung auf Private-Equity-Firmen das leicht schwankungsintensivere Portfolio. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre demonstriert, dass sich der Fonds in der Mehrheit der Fälle volatiler als die Benchmark zeigte: In 25 der 36 untersuchten Einzelzeiträume lag die Risikokennziffer über dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte bis 1,44 in der Spitze an. Dem stehen elf Einzelperioden gegenüber, in denen die Schwankungen geringer ausfielen und ein Beta von zutiefst 0,68 verzeichnet wurde. Insgesamt weist der DNB-Fonds die etwas ungünstigere Risikostruktur als der breit gestreute MSCI-Referenzindex auf - welche Renditeergebnisse kann Aktienstratege Dalby auf dieser Basis erzielen?

FondsRendite. Performance. Attraktiv.

Per 31. August 2018 hat der DNB Private Equity über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +28,95 Prozent in Euro erwirtschaftet, was einer Rendite von +8,84 Prozent p.a. entspricht. Dieses attraktive Performanceergebnis übertrifft die MSCI-Benchmark noch einmal um mehr als sechs Prozentpunkte: Der MSCI World EUR NETR verzeichnet über drei Jahre eine Wertentwicklung von +35,01 Prozent auf Eurobasis bzw. ein jährliches Ergebnis von +10,51 Prozent. Beim Wechsel auf den kurzfristigen Zeithorizont lieg der DNB-Aktienfonds erneut leicht hinter dem Referenzindex: Über ein Jahr generiert FondsManager Dalby mit seinem PE-Portfolio eine Performance von +11,97 Prozent in Euro, während der MSCI-Index mit einer Rendite von +15,57 Prozent aufwartet. Kurz- und mittelfristig lässt sich die vom Fonds seit Auflegung erzielte Outperformance zum MSCI-Referenzindex also nicht wiederholen - hier bringt die Spezialisierung auf Private-Equity-Unternehmen keine Mehrrendite. Wie fallen die Alpha-Werte des DNB-Fonds aus?

Die Renditekennziffer Alpha rutscht über drei Jahre in den roten Bereich und markiert einen Wert von -0,25. Auf Jahressicht präsentiert sich die Kennzahl ähnlich und erreicht einen Wert von -0,31. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass beim DNB Private Equity positive und negative Alpha-Werte in etwa gleicher Häufigkeit anzutreffen sind: In 17 von 36 analysierten Einzelzeiträumen lagen die Alpha-Werte im grünen Bereich und erreichten einen Wert von 1,03 im Hoch; in 19 Perioden hingegen rutschte das Alpha ins Minus und verzeichnete eine Ausprägung von zutiefst -0,93. In knapp der Hälfte der Fälle gelingt es dem DNB Private Equity also, mit seinem nach Stockpicking-Kriterien zusammengestellten Portfolio von Beteiligungsunternehmen ein Renditeplus gegenüber dem weltweiten Aktienmarkt zu erwirtschaften. Trotz des insgesamt überzeugenden Rendite-Risiko-Profils des DNB-Produktes liegt die über drei Jahre erzielte Information Ratio mit -0,20 knapp im negativen Bereich.

SJB Fazit. DNB Private Equity.

Wer als FondsInvestor an der positiven Wertentwicklung der privaten Beteiligungsbranche partizipieren will und dabei Wert auf eine fundierte Auswahl von weltweit notierten Beteiligungsgesellschaften und Finanzdienstleistern legt, ist mit dem DNB Private Equity Fund bestens bedient. Die seit FondsAuflage erzielte Outperformance zum globalen Aktienmarkt liefert ein genauso überzeugendes Kaufargument wie die langfristig überdurchschnittlichen Renditechancen von Unternehmen, deren Aktien noch nicht an einer Börse gehandelt werden, aber durch ihr besonderes Geschäftsmodell überzeugen. In einer Börsenphase, wo die großen US-Indizes bewertungsmäßig an ihre Grenzen stoßen, eine attraktive Depotbeimischung!

Erläuterungen

Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.


Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor:

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz:

Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Jedoch ist der Fonds in der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategie "Surplus Z 15+" enthalten.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquellen: SJB FondsSkyline