SJB FondsEcho. DNB Asian Small Cap.
Nebenwerte. Ausgewählt.
DAX und Dow Jones befinden sich Mitte August in unmittelbarer Nähe zu ihren Jahreshöchstständen und weisen damit ein äußerst ambitioniertes Bewertungsniveau auf, das fundamental nicht mehr zu rechtfertigen ist. In der Konsequenz finden sich nur noch außerhalb der großen Aktienbörsen der Industrieländer attraktive Anlagegelegenheiten; antizyklische Investoren sollten ihr Augenmerk besonders auf die asiatischen Emerging Markets sowie den Bereich der Small Cap-Titel richten.
In diesem Segment bewegt sich seit über zwei Jahrzehnten erfolgreich der DNB Asian Small Cap A EUR (WKN 986071, ISIN LU0067059799), der vorzugsweise Unternehmen mit kleiner und mittlerer Marktkapitalisierung aus den Schwellenländern Asiens erwirbt. Anlageuniversum ist der gesamte asiatisch-pazifische Raum (ex Japan), wobei der besondere Fokus auf den beiden Volkswirtschaften in China sowie Indien liegt. FondsManager Parameswara Krishnan, der gemeinsam mit Abhishek Thepade den Nebenwerte-Fonds verwaltet, sieht die asiatischen Emerging Markets auf einem guten Weg: Asien habe seit den im Februar 2016 verzeichneten Tiefstständen um rund 20 Prozent zugelegt, so der Marktexperte, womit wieder ein angemessenes, aber noch keinesfalls ausgereiztes Bewertungsniveau erreicht worden sei. Angesichts der in zahlreichen Bereichen alles andere als robusten Ertragslage sei eine gute Titel- sowie Länderauswahl nach wie vor von zentraler Bedeutung. Favorisiert wird von dem DNB-Marktstrategen in erster Linie Indien, das nach den durch den Regierungswechsel angestoßenen Reformen eine gute Bottom-up-Story vorweisen kann und sich als vergleichsweise resistent gegenüber einem globalen Abschwung erweist. Für China äußert sich Krishnan zurückhaltender, da er hier fortgesetzte Probleme im Bankensektor erwartet - allerdings dürfte der Großteil der schlechten Nachricht seiner Auffassung nach bereits in den Kursen berücksichtigt sein.
Der DNB Asian Small Cap wurde am 31. Mai 1995 aufgelegt wurde, besitzt den Euro als Basiswährung und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 185,57 Millionen Euro. Als Benchmark dient der MSCI AC Asia Pacific ex Japan Net, an dessen Länder- und Branchenstruktur die FondsVerwalter im Rahmen ihres aktiven Portfoliomanagements nicht gebunden sind. Mit ihrer individuellen Titelselektion asiatischer Nebenwerte konnte das DNB-FondsManagerduo langfristig ausgezeichnete Ergebnisse erzielen: Seit FondsAuflage generierte der Asien-Fonds eine jährliche Rendite von +10,33 Prozent in Euro, über die letzten zehn Jahre wurde eine Rendite p.a. von +5,24 Prozent erreicht. Auch kurzfristig hat sich das Anlagekonzept bewährt: Im Anlagejahr 2016 wurde bislang ein Plus von +1,06 Prozent auf Eurobasis erwirtschaftet, während die MSCI-Benchmark eine negative Wertentwicklung von -3,92 Prozent zu verzeichnen hatte. Wie stellt sich die erfolgsträchtige Anlagestrategie der DNB-Asienexperten im Detail dar?
FondsStrategie. Fundamentanalyse. Präferiert.
Der DNB Asian Small Cap hat sich einen langfristigen Kapitalzuwachs zum Ziel gesetzt und investiert hierzu in Aktien von Unternehmen aus dem asiatisch-pazifischen Raum (ohne Japan), deren Marktwert unter 200 Millionen US-Dollar liegt. Die Small und Mid Cap-Titel werden vom FondsManagement im Rahmen einer ausgeprägten Bottom-up-Strategie ausgewählt. In ihren Analysen konzentrieren sich die beiden FondsManager Krishnan und Thepade besonders auf die fundamentale Bewertung der Aktien und haben so ein gut diversifiziertes Portfolio von 50 Einzeltiteln zusammengestellt. Prinzipiell werden die Anlageentscheidungen unabhängig von der Benchmark getroffen und die Aktien frei von ihrer Sektorenzugehörigkeit und Indexgewichtung ausgewählt. Schwerpunkt der Analysen sind neben dem aktuellen Bewertungsniveau die künftigen Wachstumsaussichten der Titel. Das DNB-FondsManagerduo erwartet nicht, dass der Brexit - wie anfangs befürchtet - die asiatische Region in Mitleidenschaft ziehen wird. Da die Marktstrategen in China erste Anzeichen einer konjunkturellen Stabilisierung sehen, bilden Aktien aus dem "Reich der Mitte" neben indischen Titeln die Eckpfeiler des FondsPortfolios. In Australien werden hingegen derzeit keine Beteiligungen gehalten. Wie Krishnan und Thepade berichten, lieferten die Positionen in Indien und China zuletzt gute Beiträge zur Performance, während indonesische Aktien zurückfielen. Auf Einzeltitelebene zeigten sich die indische Yes Bank sowie die Hindustan Petroleum Corp (HPCL) besonders stark, während in China die Aktien des Automobilbauers Geely Holdings überzeugten. Wie ist das Portfolio des DNB-Fonds im Einzelnen zusammengesetzt?
FondsPortfolio. Indien. Favorisiert.
Klar auf Platz eins der Länderallokation des DNB Asian Small Cap befindet sich Indien mit 44,67 Prozent Portfolioanteil. Knapp zwanzig Prozentpunkte weniger sind in der Volksrepublik China investiert, die es auf einen Anteil von 25,53 Prozent am FondsVermögen bringt. Den dritten Platz in der Ländergewichtung belegt Indonesien, wo 8,50 Prozent des FondsVolumens investiert sind. Dahinter folgen die Philippinen mit 5,76 Prozent, Aktien aus Thailand machen 4,72 Prozent der FondsBestände aus. In Malaysia sind 3,54 Prozent der Anlegergelder investiert, Hong Kong bringt es auf einen Anteil von 2,11 Prozent am FondsVolumen. Kleinere Positionen in Taiwan (2,02 Prozent), den USA (1,88 Prozent) sowie in Südkorea (1,26 Prozent) runden die geographische Zusammensetzung des Fonds ab. In der Branchenallokation des DNB Asian Small Cap liegen Unternehmen aus dem Sektor der zyklischen Konsumgüter mit 21,13 Prozent Portfolioanteil vorn. Den zweiten Platz in der Branchenstruktur nehmen Industriewerte mit 18,94 Prozent des FondsVermögens ein. Kaum geringer sind Finanzdienstleister im Portfolio des Asien-Fonds gewichtet, die 18,85 Prozent vom FondsVolumen abdecken. Mit 15,83 Prozent vertreten ist in dem DNB-Produkt der Sektor nicht zyklischer Konsumgüter, während Aktien aus dem Gesundheitswesen 11,63 Prozent der FondsBestände repräsentieren. Energiewerte sind mit 4,33 Prozent des FondsVermögens nur unterdurchschnittlich vertreten, hinzu kommen Rohstoffwerte (2,71 Prozent) sowie Telekommunikationstitel (2,55 Prozent). Immobilienaktien (2,32 Prozent) sowie Technologietitel (1,66 Prozent) runden das Nebenwerte-Portfolio ab.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
Der DNB Asian Small Cap wird in unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse dem MSCI AC Asia Pacific ex Japan Small Cap EUR NETR als Vergleichsindex gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse zeigt eine deutliche Übereinstimmung. Die Korrelation zwischen Fonds und Referenzindex liegt über drei Jahre bei 0,72, für ein Jahr ist sie mit 0,79 nochmals stärker ausgeprägt. Die Kursentwicklung von DNB-Fonds und gewählter Benchmark vollzieht sich damit weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,52, über ein Jahr steigt sie auf 0,63 an. Damit haben sich mittelfristig 48 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 37 Prozent. Hier zeigt sich, dass das FondsManagerduo Krishnan/Thepade mit seiner individuellen Länder- und Branchenselektion zuletzt geringer von der MSCI-Benchmark abgewichen ist. Dies bestätigt der Tracking Error von 15,16 Prozent über drei Jahre, der sich auf Sicht von zwölf Monaten auf 11,37 Prozent ermäßigt. Wie ist es um die Schwankungsanfälligkeit des Nebenwerte-Portfolios bestellt?
FondsRisiko. Volatilität. Gesteigert.
Der DNB Asian Small Cap weist für drei Jahre eine Volatilität von 23,04 Prozent auf, die merklich oberhalb des Niveaus liegt, das der MSCI AC Asia Pacific ex Japan Small Cap EUR NETR mit 19,70 Prozent zu verzeichnen hat. Über ein Jahr fällt die Schwankungsneigung des aktiv gemanagten Aktienfonds ebenfalls höher als diejenige der passiven Benchmark aus, auch wenn sich der Volatilitätsvorsprung ermäßigt: Hier beträgt die "Vola" des Fonds 22,95 Prozent, während der Referenzindex eine Schwankungsbreite von 21,68 Prozent aufweist. In beiden Zeithorizonten hat das DNB-Produkt damit stärkere Kursschwankungen als der asiatisch-pazifische Aktienmarkt (ex Japan) für Nebenwerte zu verzeichnen - in der Folge stellt sich das Risikoprofil des Small Cap-Fonds ungünstiger dar. Kommt die Betrachtung der Beta-Werte des Fonds zum selben Ergebnis?
Der DNB Asian Small Cap verzeichnet im letzten Dreijahreszeitraum ein über Marktniveau liegendes Beta, das einen Wert von 1,04 annimmt. Über zwölf Monate stellt sich die Risikokennzahl Beta attraktiver dar und erreicht einen Wert von 0,92 - auf Jahressicht liegen die Wertschwankungen des Portfolios damit niedriger als der marktneutrale Wert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre demonstriert, dass die Phasen einer geringeren Schwankungsanfälligkeit knapp in der Minderheit waren: In 16 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume lag die Risikokennziffer unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte von zutiefst 0,77 an. Dem stehen 20 Zeitspannen gegenüber, in denen sich das DNB-Produkt volatiler präsentierte und es Beta-Werte bis 2,22 in der Spitze zu verzeichnen gab. Als Endresultat der Beta-Analyse ist damit ein im Vergleich zur MSCI-Benchmark erhöhtes Risiko des aktiv gemanagten Nebenwerte-Fonds zu konstatieren - vermag die stärkere Schwankungsfreude durch bessere Renditezahlen ausgeglichen zu werden?
FondsRendite. Alpha. Positiv.
Erfreulicherweise ja, denn über drei Jahre hat der DNB Asian Small Cap eine kumulierte Wertentwicklung von +64,70 Prozent in Euro aufzuweisen und damit eine attraktive Rendite von +18,08 Prozent p.a. generiert (Stand 08.08.2016). Der MSCI AC Asia Pacific ex Japan Small Cap EUR NETR als von der SJB ausgewählter Vergleichsindex wird deutlich übertroffen: Dieser hat im letzten Dreijahreszeitraum eine Gesamtrendite von +30,31 Prozent in Euro erwirtschaftet, was einem Ergebnis von +9,22 Prozent p.a. entspricht. Die mehr als doppelt so hohe Rendite in der jüngsten Dreijahresperiode beeindruckt, selbst wenn der DNB-Fonds im Renditewettbewerb auf Jahressicht nur Platz zwei belegt: Über ein Jahr fällt die Wertentwicklung des Asien-Fonds mit -7,09 Prozent in Euro negativ aus, während es der MSCI-Referenzindex auf ein Plus von +1,56 Prozent bringt. Die längerfristig erzielte hohe Mehrrendite macht das DNB-Produkt zum Gesamtsieger im Performancevergleich mit der Benchmark - gerade auf Sicht mehrerer Jahre kann das nach Bottom-up-Kriterien zusammengestellte FondsPortfolio seine Stärken ausspielen.
Die erfolgreiche Titelselektion des FondsManagerduos Krishnan/Thepade findet beim Blick auf die Alpha-Werte des Fonds ihre Bestätigung. Über drei Jahre fällt die Renditekennzahl mit 0,73 klar positiv aus, auf Jahressicht befindet sich das Alpha mit -0,68 hingegen im roten Bereich. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der asiatische Aktienfonds mehrheitlich erfolgreicher als die Benchmark agierte. In 23 der letzten 36 Einzelperioden konnte ein positives Alpha bis 2,32 in der Spitze generiert und damit eine Outperformance zum Vergleichsindex geliefert werden. Hinzu kommen 13 Einjahreszeiträume, in denen die Renditekennzahl mit zutiefst -1,30 negativ ausfiel. Insgesamt liegt der DNB-Fonds in der Alpha-Analyse gegenüber der MSCI-Benchmark klar vorn. Die überzeugende Rendite-Risiko-Struktur des Investmentproduktes kommt abschließend in der positiven Information Ratio des Fonds von 0,54 über drei Jahre zum Ausdruck: Die höhere Volatilität wird durch den erzielten Renditevorsprung kompensiert.
SJB Fazit. DNB Asian Small Cap.
Nebenwerte und asiatische Schwellenländeraktien: Der DNB Asian Small Cap vereint zwei der aussichtsreichsten Sektoren, die für renditesuchende Anleger angesichts der übertriebenen Hausse-Phase an den großen Aktienmärkten noch übrig geblieben sind. Die durch eine ausgeprägte Bottom-up-Strategie erwirtschaftete Mehrrendite zum MSCI Vergleichsindex überzeugt besonders langfristig, der Fokus auf die beiden großen Emerging Markets China und Indien ist gut gewählt. Eine ausgezeichnete Depotbeimischung für antizyklische Investoren!
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor:
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b
Wertpapierhandelsgesetz:
Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Auch ist der Fonds in keiner der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategien enthalten.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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