Perspektiven für den Rentenmarkt
Vor dem Sonnenaufgang ist es stets am dunkelsten - nach dem jüngsten drastischen Volatilitätsanstieg kehrt der "marginale Käufer" zurück.
Zwischen Ende August und Anfang Oktober dieses Jahres schnellte die Volatilität auf das höchste Niveau seit 2011, als die Euro-Schuldenkrise von Griechenland, Portugal und Irland auf Spanien und Italien überzugreifen drohte. Nicht einmal Ben Bernankes Ankündigung im Mai 2013, das Anleihekaufprogramm (QE) eventuell zurückzufahren - die das sogenannte Taper-Tantrum auslöste-, verursachte eine derartig hohe Volatilität.
Eines haben beide Situationen gemeinsam: Der marginale Käufer, also jener, der bereit ist, beim neuen Preisniveau zu kaufen, verschwand. Warum? 1997 verfasste Paul Krugman einen interessanten Artikel über das Anlegerverhalten, das zu Marktineffizienzen führt: die kurzfristige Orientierung von Anlegern, ihr Herdenverhalten (Minimierung des Karriererisikos), die Tendenz, zu verallgemeinern und anlagestrategisch mit dem Strom schwimmen zu wollen.
Natürlich müssen Investoren nicht lange suchen, um Risiken zu entdecken - Chinas Wachstum, Unsicherheit im Rohstoffmarkt oder hohe Staatsverschuldung. Bei vielen politischen Entscheidungen treten Zielkonflikte auf - ob bei Zinserhöhungen, QE, Freigabe des Renminbi -Wechselkurses, Ölfördermengen oder Flüchtlingen. Aber vorübergehend schienen alle Ökonomen nur noch schwarz zu sehen. Alle Beiträge zu China waren negativ, häufig wurde über mangelnde Marktliquidität geklagt. Dazu gesellte sich eine Tendenz zur Pauschalisierung und, um bei Krugman zu bleiben, mit dem Strom zu schwimmen. Auch die kurzfristige Orientierung zeigte sich. Hier droht Einseitigkeit, der man jetzt mit einer ausgewogeneren Perspektive begegnen sollte. China wächst immer noch wesentlich schneller als die entwickelten Märkte, die Rohstoffpreise dürften ihr Tief gesehen haben, private Haushalte sind disziplinierter bei der Verschuldung, und Europa hat seine Schuldenkrise bisher gemeistert.
Was heißt das für Anleger? Ganz klassisch: Stellen Sie sich die Frage, wie viel Risiko Sie akzeptieren können und welche Rendite Sie anstreben. Diversifizieren Sie Ihr Portfolio. Investieren Sie global. Anleger, die ihre Investitionen über möglichst viele Anlageklassen, Branchen und Regionen streuen, sollten die derzeitige Volatilität am besten überstehen und Rückschläge besser abfedern können. Verfolgen Sie einen stärker taktisch ausgerichteten, aber disziplinierten Managementstil. Sobald die Nachrichten in nicht allzu ferner Zukunft weniger negativ ausfallen, sollten die Märkte von der Rückkehr des marginalen Käufers profitieren.
Volatilität schießt nach oben
Von Joe Benevento, Global Co-Head of Fixed Income / Cash und Joern Wasmund Global Co-Head of Fixed Income / Cash
Mit 160 Milliarden Euro betreutem Kundenvermögen ist DWS Investments im Publikumsfondsgeschäft Marktführer in Deutschland*. 1956 gegründet, ist DWS Investments heute integraler Bestandteil der Deutschen Asset & Wealth Management, die weltweit fast eine Billion Euro** treuhänderisch für ihre Kunden verwaltet und eine der vier strategischen Säulen der Deutschen Bank ist.
Als aktiver Vermögensverwalter ermöglicht die DWS Kunden den Zugang zu einer umfassenden Palette an Anlageprodukten. Mehr als 500 Research- und Investment-Experten weltweit identifizieren Markttrends und setzen diese zum Nutzen unserer Anleger um. Führende Positionen in Rankings unabhängiger Ratingagenturen und Auszeichnungen belegen unseren Erfolg, die überdurchschnittliche Performance der DWS-Produkte und den herausragenden Service.
*Quelle: BVI, Stand 31. Mai 2013, inkl. DB-Produkte
**Stand: 30. Juni 2013