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CIO Flash - Prognoserevision für 2015 - ein geteiltes Jahr

19.02.15 14:46 Uhr

CIO Flash - Prognoserevision für 2015 - ein geteiltes Jahr | finanzen.net

Weltwachstum bleibt stabi. Unsere Prognose für das globale BIP-Wachstum für 2015 beträgt nun 3,4%.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

72,70 USD -0,28 USD -0,38%

69,40 USD -0,17 USD -0,24%

- Das ist leicht unter unserer November-Schätzung in Höhe von 3,8%, aber immer noch oberhalb unserer Schätzung für 2014 von 3,3%. Unsere BIP-Prognose für die USA von 3,2% für 2015 bleibt unverändert, basierend auf steigenden Konsumausgaben. Die Treiber hierfür sind die steigende Erwerbsquote, eine verbesserte Verbraucherstimmung und eine durch das billige Öl gestiegene Kaufkraft. Russland reduzieren wir auf -5,2% (von -0,2%) und die ASEAN-5 auf 5,0% (von 5,6%).

- Für die Eurozone rechnen wir weiter mit einem BIP-Wachstum von 1,2%. Griechenland und Russland bleiben Unsicherheitsfaktoren, aber der niedrige Ölpreis und der Exportstimulus durch den schwächeren Euro bieten Aufwärtspotential. Wir senken unsere Prognose für Großbritannien (GB) für 2015 von 2,8% auf 2,3%. Es gibt Anzeichen dafür, dass das jüngst stürmische Wachstum abflacht.

- Schon früh sahen wir die Gefahr einer Verlangsamung des chinesischen Wachstums auf unter 7%. Wir bleiben bei 6,8% für 2015. - Die Schätzung für Japan bleibt 1,2%. Trotz Unterstützung durch die BOJ erwarten wir von Abenomics keinen entscheidenden Durchbruch.

Inflation, der Ölpreis und das geteilte Jahr

- Die Jahresprognosen verschleiern, dass 2015 ein Jahr mit zwei sehr unterschiedlichen Hälften werden wird.

- In der Eurozone waren die Inflationserwartungen aufgrund von Wachstumssorgen und bestehenden Überkapazitäten bereits sehr niedrig. Durch den niedrigen Ölpreis fiel der Konsumentenpreisindex (HICP) nun ins Negative. Wir gehen davon aus, dass der HICP 2015 im Vorjahresvergleich über eine Periode von sechs Monaten - oder, abhängig vom Ölpreis, auch länger - negativ sein wird. Wir rechnen für das Jahr 2015 mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von -0,2% für die Eurozone (vorherige Prognose: +0,9%).

- Entscheidend ist die Frage, ob die negative Inflation in der Eurozone im ersten Halbjahr bereits eine gefährliche Deflation darstellt. Wir gehen nicht davon aus, da Deflation eher ein psychologisches denn ein statistisches Phänomen darstellt. Sollten die Konsumenten die fallenden Verbraucherpreise auf den niedrigen Ölpreis zurückführen und als ein vorläufiges Phänomen betrachten, könnten die möglichen negativen Auswirkungen auf Einkaufsverhalten, Lohnverhandlungen, etc., die aus langfristigen Deflationserwartungen resultieren, vermieden werden. Der Basiseffekt führt Ende 2015 dazu, dass die deflationäre Wirkung des niedrigen Ölpreises nachlässt und sich eventuell ab 2016 gar ins Gegenteil dreht. Dies verdeutlicht den temporären Charakter dieser Phase negativer Inflation.

- Deflationsängste können zudem durch die positive, jedoch niedrige, Inflation anderer großer Wirtschaftsräume ausgeglichen werden. Für 2015 prognostizieren wir für die USA 1,5% Inflation (zuvor: 1,7%), für Japan 1,0% (zuvor: 1,5%) und für China 2,0% (zuvor: 2,5%)

- Viel wird vom Ölpreis abhängen. Wir erwarten weiterhin, dass der Ölpreis den Tiefpunkt in der ersten Jahreshälfte findet und in H2 allmählich ansteigt. Den durchschnittlichen Ölpreis schätzen wir auf 50-55 USD/b (WTI) für das Gesamtjahr. Diese moderate Preiserholung sollte weniger auf eine steigende Nachfrage zurückzuführen sein als auf eine Verlangsamung des Angebotswachstums. Die niedrigen Preise werden wahrscheinlich Investitionen (vor allem im US-Schieferölsektor) verzögern. Erste Anzeichen lassen vermuten, dass dieser Investitionsrückgang bereits stattfindet. Wir erwarten, dass dieser Einfluss auf den Ölpreis - und dadurch auch auf die Verbraucherpreisinflation in der zweiten Jahreshälfte 2015 deutlich wird.

Auswirkungen auf die Anlageklassen: Zinsen länger niedrig, Aktien sind die möglichen Gewinner

- Anleihen: Das QE der EZB kann zusammen mit der niedrigen (oder gar negativen) Inflation und den geopolitischen Unsicherheiten die Renditen von Staatsanleihen zeitweilig senken, bevor sie wieder anziehen. Für Ende 2015 erwarten wir für 10-jährige US-Anleihen 1,90% (zuvor: 2,60%). Die Prognosen für andere Laufzeiten wurden ebenfalls gesenkt. Solch niedrige Renditen wären normalerweise nicht mit dem kräftigen BIP-Wachstum der USA zu vereinen, doch die Nachfrage nach US-Treasuries wird durch die globalen Unsicherheiten, dem weiter starken Dollar und den niedrigen Renditen anderer sicherer Anlagen gestützt. Für 10-jährige Bundesanleihen erwarten wir nun 0,35% für Ende 2015 (zuvor: 0,95%). Das knappe Angebot an Bundesanleihen nährt dabei die Sorge, dass die im Rahmen des QE- Programm angepeilten Kaufvolumina kaum zu erreichen sind, was die Renditen zwischenzeitlich noch weiter drücken könnte.

- Aktien: Aufgrund der neuen Prognosen für Ölpreis, Euro und Zinsen passen wir unsere Jahresendprognosen für die Aktienindizes an. Für Auswirkungen auf die Anlageklassen: Zinsen länger niedrig, Aktien sind die möglichen Gewinner STOXX Europe 600, EURO STOXX 50 und DAX werden sie erhöht, für den FTSE 100 und Emerging Markets-Indizes hingegen gesenkt. Unberührt bleiben S&P 500 und MSCI Japan. Die niedrigen Zinsen erhöhen einmal mehr die Attraktivität von Dividenden gegenüber Anleihen. Dadurch kann das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) Multiple für alle Regionen um 0,5 angehoben werden. Der niedrige Ölpreis hat unmittelbar negative Auswirkungen auf die Gewinne im Energiesektor. Jedoch sollte sich der Konsumstimulus im zweiten Halbjahr bemerkbar machen. In Deutschland und der Eurozone unterstützt der schwache Euro die Gewinne. Sobald sich dies in positiven Analystenrevisionen widerspiegelt, könnte der Bewertungsabschlag gegenüber US-Aktien schrumpfen. Dies wurde bisher weder für DAX noch EURO STOXX 50 berücksichtigt und könnte diese Indizes weiter beflügeln. Gewinnschätzungen in EMEA und Lateinamerika werden seit 3 Monaten nach unten revidiert, weshalb wir weiter Asien ex Japan unter den Schwellenländern präferieren. Wir erwarten weiterhin ein moderat positives Jahr für Aktien. Die erwarteten Renditen des MSCI World betragen 5% in US-Dollar und 7% in Lokalwährungen.

- Währungen: Wir setzen weiter auf einen fallenden Euro. Grund ist das immense Volumen von Staatsanleihen der Eurozone mit negativen Renditen ( 1350 Mrd Euro) Das Ergebnis ist ein andauernder Abfluss aus der Eurozone Wir erwarten dass der EUR/USD von den jetzigen 1,13 bis Ende 2015 auf 1,05 fällt.

Investitionen können Anlagerisiken unterliegen, die u.a. Marktfluktuationen, Regulationsänderungen, möglichen Verzug von Zahlungen und Verlust von investiertem Einkommen und Kapital beinhalten. Der Wert der Anlagen kann sowohl steigen als auch fallen.

Deutsche Asset & Wealth Management

Mit 923 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen (Stand 31. Dezember 2013) ist Deutsche Asset & Wealth Management¹ einer der führenden Vermögensverwalter weltweit. Deutsche Asset & Wealth Management bietet Privatanlegern und Institutionen weltweit eine breite Palette an traditionellen und alternativen Investmentlösungen über alle Anlageklassen. Deutsche Asset & Wealth Management steht zudem für maßgeschneiderte Wealth Management-Lösungen und eine ganzheitliche Betreuung wohlhabender Privatanleger und Family Offices.

¹ Deutsche Asset & Wealth Management ist der Markenname für den Asset-Management- und Wealth-Management-Geschäftsbereich der Deutsche Bank AG und ihrer Tochtergesellschaften. Die jeweils verantwortlichen rechtlichen Einheiten, die Kunden Produkte oder Dienstleistungen der Deutsche Asset & Wealth Management anbieten, werden in den entsprechenden Verträgen, Verkaufsunterlagen oder sonstigen Produktinformationen benannt.

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*Quelle: BVI, Stand 31. Mai 2013, inkl. DB-Produkte

**Stand: 30. Juni 2013