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"Long oder short", Andreas Schmidt?

12.12.14 13:12 Uhr

"Long oder short", Andreas Schmidt? | finanzen.net

Unser Global Head of Primary Private Equity spricht über Anlagebedingungen und -chancen.

Gibt der derzeitige Umfang der Liquiditätsreserven Anlass zur Sorge?
SHORT: Nein - dass in den USA so umfangreiche, abrufbare Kapitalreserven vorhanden sind, ist auf die Schließung zahlreicher großer US-Fonds im vergangenen Jahr zurückzuführen. Im kleineren und mittleren Segment bieten sich jedoch noch zahlreiche Chancen. In Europa hat sich die Zahl der Großtransaktionen im Private-Equity-Bereich in diesem Jahr bei gleichem Preisniveau erhöht. Daher bringen einige größere Fonds ihr Kapital rascher als erwartet auf, so dass auch hier die Auswirkungen der umfangreichen Liquiditätsreserven sinken.

Können sich Private-Equity-Fonds auf künftige Zinsanhebungen einstellen?
LONG: Im Durchschnitt existieren Private-Equity-Fonds über mehrere Konjunkturzyklen hinweg und müssen sich daher auch auf unterschiedliche Zinsniveaus einstellen. Bereits investiertes Kapital ist von Zinserhöhungen allenfalls dann betroffen, wenn Refinanzierungen erforderlich sind. Derzeit werden die Vermögenspreise vor allem in den USA auch dadurch nach oben getrieben, dass billiges Fremdkapital verfügbar ist. Bei einer Zinsanhebung dürfte eine Normalisierung stattfinden.

Sind die Ausstiegsmärkte in einer guten Verfassung?<
LONG: Das globale Ausstiegsvolumen ist in den ersten drei Quartalen des Jahres 2014 angestiegen, weil die Private-Equity- Manager das günstige Marktumfeld genutzt haben, um durch Veräußerungen und Börsengänge aus den in ihren Portfolios gehaltenen Unternehmen auszusteigen. Unternehmensveräußerungen spielen dabei weiterhin die größte Rolle, denn Unternehmen nutzen ihre umfangreichen Liquiditätsreserven und die Möglichkeiten zur preiswerten Kapitalaufnahme zu Übernahmen. Besonders in Asien und den USA ist das Käuferinteresse hoch.

Können die Venture-Capital-Renditen ansteigen?
LONG: Die Wahrnehmung der Anleger ist immer noch durch das Platzen der Blase im Jahr 2001 und die geringen Renditen in den Folgejahren verzerrt. Wir halten jedoch in einigen Bereichen, z.B. im Life-Science-Sektor, eine beträchtliche Outperformance für möglich. Eine Vorbedingung dafür ist der Zugang zu Top- Venture-Capital-Unternehmen weltweit.

Werden institutionelle Anleger auch künftig an Co-Investments interessiert sein?
LONG: Das Interesse institutioneller Anleger an Co-Investments hat sich in den vergangenen Jahren stetig erhöht. Co-Investments werden auch künftig als Möglichkeit angesehen werden, Managementgebühren zu sparen, den Kapitaleinsatz zu beschleunigen und mehr Einfluss auf die Auswahl der Investments zu nehmen. Dies gilt vor allem dann, wenn die Anleger bereits über ein diversifiziertes Private-Equity-Portfolio verfügen.

Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es kann keine Gewähr übernommen werden, dass Anlageziele erreicht oder Ertragserwartungen erfüllt werden. Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es wird keine Garantie dafür übernommen, dass Prognosen und Ziele tatsächlich eintreffen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als falsch herausstellen können.

Deutsche Asset & Wealth Management

Mit 923 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen (Stand 31. Dezember 2013) ist Deutsche Asset & Wealth Management¹ einer der führenden Vermögensverwalter weltweit. Deutsche Asset & Wealth Management bietet Privatanlegern und Institutionen weltweit eine breite Palette an traditionellen und alternativen Investmentlösungen über alle Anlageklassen. Deutsche Asset & Wealth Management steht zudem für maßgeschneiderte Wealth Management-Lösungen und eine ganzheitliche Betreuung wohlhabender Privatanleger und Family Offices.

¹ Deutsche Asset & Wealth Management ist der Markenname für den Asset-Management- und Wealth-Management-Geschäftsbereich der Deutsche Bank AG und ihrer Tochtergesellschaften. Die jeweils verantwortlichen rechtlichen Einheiten, die Kunden Produkte oder Dienstleistungen der Deutsche Asset & Wealth Management anbieten, werden in den entsprechenden Verträgen, Verkaufsunterlagen oder sonstigen Produktinformationen benannt.

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