"Long oder short", Andreas Schmidt?
Unser Global Head of Primary Private Equity spricht über Anlagebedingungen und -chancen.
Gibt der derzeitige Umfang der Liquiditätsreserven Anlass zur
Sorge?
SHORT: Nein - dass in den USA so umfangreiche, abrufbare Kapitalreserven vorhanden sind, ist auf die Schließung zahlreicher
großer US-Fonds im vergangenen Jahr zurückzuführen. Im kleineren und mittleren Segment bieten sich jedoch noch zahlreiche
Chancen. In Europa hat sich die Zahl der Großtransaktionen im
Private-Equity-Bereich in diesem Jahr bei gleichem Preisniveau
erhöht. Daher bringen einige größere Fonds ihr Kapital rascher
als erwartet auf, so dass auch hier die Auswirkungen der umfangreichen Liquiditätsreserven sinken.
Können sich Private-Equity-Fonds auf künftige Zinsanhebungen
einstellen?
LONG: Im Durchschnitt existieren Private-Equity-Fonds über
mehrere Konjunkturzyklen hinweg und müssen sich daher auch
auf unterschiedliche Zinsniveaus einstellen. Bereits investiertes
Kapital ist von Zinserhöhungen allenfalls dann betroffen, wenn
Refinanzierungen erforderlich sind. Derzeit werden die Vermögenspreise vor allem in den USA auch dadurch nach oben
getrieben, dass billiges Fremdkapital verfügbar ist. Bei einer
Zinsanhebung dürfte eine Normalisierung stattfinden.
Sind die Ausstiegsmärkte in einer guten Verfassung?<
LONG: Das globale Ausstiegsvolumen ist in den ersten drei
Quartalen des Jahres 2014 angestiegen, weil die Private-Equity-
Manager das günstige Marktumfeld genutzt haben, um durch
Veräußerungen und Börsengänge aus den in ihren Portfolios
gehaltenen Unternehmen auszusteigen. Unternehmensveräußerungen spielen dabei weiterhin die größte Rolle, denn Unternehmen nutzen ihre umfangreichen Liquiditätsreserven und die
Möglichkeiten zur preiswerten Kapitalaufnahme zu Übernahmen. Besonders in Asien und den USA ist das Käuferinteresse
hoch.
Können die Venture-Capital-Renditen ansteigen?
LONG: Die Wahrnehmung der Anleger ist immer noch durch das
Platzen der Blase im Jahr 2001 und die geringen Renditen in den
Folgejahren verzerrt. Wir halten jedoch in einigen Bereichen,
z.B. im Life-Science-Sektor, eine beträchtliche Outperformance
für möglich. Eine Vorbedingung dafür ist der Zugang zu Top-
Venture-Capital-Unternehmen weltweit.
Werden institutionelle Anleger auch künftig an Co-Investments
interessiert sein?
LONG: Das Interesse institutioneller Anleger an Co-Investments
hat sich in den vergangenen Jahren stetig erhöht. Co-Investments werden auch künftig als Möglichkeit angesehen werden,
Managementgebühren zu sparen, den Kapitaleinsatz zu beschleunigen und mehr Einfluss auf die Auswahl der Investments
zu nehmen. Dies gilt vor allem dann, wenn die Anleger bereits
über ein diversifiziertes Private-Equity-Portfolio verfügen.
Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es kann keine Gewähr übernommen werden, dass Anlageziele erreicht oder Ertragserwartungen erfüllt werden. Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen. Es wird keine Garantie dafür übernommen, dass Prognosen und Ziele tatsächlich eintreffen. Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als falsch herausstellen können.
Deutsche Asset & Wealth Management
Mit 923 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen (Stand 31. Dezember 2013) ist Deutsche Asset & Wealth Management¹ einer der führenden Vermögensverwalter weltweit. Deutsche Asset & Wealth Management bietet Privatanlegern und Institutionen weltweit eine breite Palette an traditionellen und alternativen Investmentlösungen über alle Anlageklassen. Deutsche Asset & Wealth Management steht zudem für maßgeschneiderte Wealth Management-Lösungen und eine ganzheitliche Betreuung wohlhabender Privatanleger und Family Offices.
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