Allianz Europe Equity Growth-Fonds: 02/2014-Bericht; besser als sein Marktsegment - Fondsanalyse
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Frankfurt (www.fondscheck.de) - Der Allianz Europe Equity Growth - A - EUR engagiert sich vorwiegend an den Aktienmärkten Europas, so die Analysten von Allianz Global Investors (AllianzGI).
Dabei konzentriere er sich auf Titel, deren Wachstumspotenzial nach Ansicht des Fondsmanagements im aktuellen Kurs nicht hinreichend berücksichtigt sei (Growth-Ansatz). Anlageziel sei es, auf langfristige Sicht Kapitalwachstum zu erwirtschaften.
Im Februar hätten die Kurse an den internationalen Aktienmärkten kräftig angezogen. Der US-amerikanische Aktienindex Standard & Poor's 500 habe gegen Monatsende einen neuen Rekordstand erreicht, und auch in Europa und den Schwellenländern seien kräftige Zugewinne verbucht worden. Als hilfreich für die Märkte habe sich insbesondere die Aussicht auf eine längerfristig lockere Geldpolitik in den Vereinigten Staaten von Amerika erwiesen.
So habe die neue Notenbank-Chefin Janet Yellen erklärt, dass eine konjunkturstimulierende Geldpolitik noch für eine geraume Zeit angemessen sei. Von den Konjunkturdaten sei im Monatsverlauf leichter Gegenwind für die Aktienmärkte ausgegangen. So blieb das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Japan hinter den Erwartungen zurück und die Wirtschaft in den USA schien vom kalten Winter negativ beeinflusst worden zu sein, so die Analysten von AllianzGI. Auch aus China seien Daten gekommen, die auf eine Abkühlung der Konjunktur hingewiesen hätten.
Mit Blick auf die Unternehmensberichterstattung habe die Mehrzahl der US-Unternehmen die Gewinnerwartungen der Analysten übertroffen. Enttäuschungen bei der Umsatz- oder Gewinnentwicklung hätten angesichts der hohen Erwartungshaltung jedoch bei einzelnen Unternehmen zu deutlichen Kursabschlägen geführt. Die starke Nachfrage internationaler Anleger nach europäischen Aktien habe im Februar angehalten und sich auch auf die Euro-Peripherieländer erstreckt. Dabei hätten sowohl Wachstums- als auch Substanzwerte im Einklang mit dem Gesamtmarkt kräftige Gewinne erzielt.
Der Fonds habe im Februar noch besser abgeschnitten als sein Marktsegment und der breite europäische Aktienmarkt, was vor allem auf die erfolgreiche Einzeltitelauswahl zurückzuführen gewesen sei. Titel wie Legrand, Novo Nordisk, Hexpol und St. James's Place hätten zweistellige prozentuale Zuwächse erzielt und zu diesem positiven Ergebnis beigetragen.
Daneben habe es sich mit Blick auf die relative Wertentwicklung als günstig erwiesen, nicht in Rolls Royce und Nestlé investiert gewesen zu sein. Auf der anderen Seite hätten Inditex, Elekta und DSV im Februar einen Kursrückgang hinnehmen müssen und der Fonds sei in Roche untergewichtet gewesen. Dies habe sich angesichts des kräftigen Wertzuwachses dieser Aktie als nachteilig für die relative Performance erwiesen.
Auf der Sektorebene habe die Titelauswahl insbesondere in den Bereichen Industriewerte, Grundstoffe und Klassischer Konsum positive Beiträge zur Wertentwicklung erbracht. In keinem Sektor sei ein negativer Selektionsbeitrag angefallen. Die auf der Einzeltitelauswahl basierende Sektorallokation selbst habe keinen wesentlichen Einfluss auf die Wertentwicklung gehabt und das relative Anlageergebnis marginal gedämpft.
Im Februar hätten die Analysten einige Anpassungen am Portfolio vorgenommen. Die Analysten hätten sich von H&M, FMC sowie Outotec getrennt und die Engagements in Inditex und L'Oréal reduziert. Im Gegenzug hätten sie Brenntag, Diageo, Whitbread, Baer, Roche und HUGO BOSS aufgestockt.
Kurzfristig dürfte der schwelende Konflikt um die Ukraine bzw. die Krim die Kapitalmärkte belasten. Dabei sei derzeit unklar, in welche Richtung sich die Situation entwickle, sodass die Auswirkungen auf die Finanzmärkte und vor allem auf die Preise für Rohstoffe, wie z.B. Öl und Gas, nicht absehbar seien. Auf längere Sicht würden die wirtschaftlichen Indikatoren jedoch vielfach ein günstiges Gesamtbild für die Weltwirtschaft zeichnen, auch wenn die Dynamik in den Schwellenländern nachgelassen habe.
So erscheine die Erholung der US-Konjunktur weiterhin intakt und die Daten aus Europa würden darauf hinweisen, dass die Rezession langsam überwunden werde. Zusätzliche Unterstützung dürften chancenreiche Vermögenswerte wie Aktien weiterhin von der expansiven Geldpolitik führender Notenbanken erfahren. Daneben würden auch teils hohe Dividendenrenditen der Unternehmen weiterhin für die Anlageklasse Aktien sprechen.
Allerdings erscheine die Bewertung der Aktienmärkte nicht mehr überall günstig, sodass die Entwicklung der Unternehmensgewinne wieder stärkere Beachtung finden dürfte. Ein weiterer Kursanstieg sollte von entsprechendem Gewinnwachstum gestützt werden und somit eher bei Einzeltiteln als in der Breite des Marktes stattfinden. In einem solchen Umfeld dürften aktives Management sowie eine fundierte Einzeltitelauswahl wieder an Bedeutung für den Anlageerfolg gewinnen.
Unabhängig hiervon würden unverändert solche Unternehmen aussichtsreich erscheinen, die über strukturelle Wachstumstreiber verfügen würden, die ihre Produkte weitgehend konjunkturunabhängig absetzen könnten und eine gute Wettbewerbsposition aufweisen würden. Sie würden häufig über überlegene Geschäftsmodelle verfügen bzw. von langfristigen Wachstumstrends profitieren und damit selbst in schwierigen Marktphasen die Aussicht auf eine überdurchschnittliche Kursentwicklung bieten. (03.04.2014/fc/a/f)