SJB FondsEcho. Magna Latin American Fund. MiFid-Risikoklasse nach MFX: 5
Südamerika. Antizyklisch.
Die Aktienmärkte Lateinamerikas konnten sich der globalen Entwicklung nicht entziehen und verzeichneten im August und September kräftige Verluste. Belastend wirkten die eingetrübten Aussichten für das globale Wachstum sowie die weiter eskalierende Schuldenkrise in der Eurozone. Der Stimmungsumschwung ließ sich besonders deutlich an der Situation der Landeswährungen ablesen. Der brasilianische Real, aber auch der chilenische Peso verloren mehr als 15,0 Prozent ihres Wertes gegenüber dem US-Dollar. Waren die Zentralbanken Südamerikas vor wenigen Monaten noch besorgt über die übermäßige Stärke ihrer Währungen, die den Export belastete, musste die Notenbank Brasiliens nun sogar am Devisenmarkt intervenieren, um den Real zu stützen. Angesichts nachgebender Inflationsrisiken schwenkte die „Banco Central do Brasil“ zudem auf einen Zinssenkungskurs ein und führte den brasilianischen Leitzins in zwei Schritten von 12,50 auf 11,50 Prozent zurück. Das beherzte Eingreifen der Notenbank begünstigte eine schnelle Stabilisierung, so dass die lateinamerikanischen Aktienmärkte im Oktober bereits wieder ein Plus von +9,3 Prozent erzielen konnten.
Antizyklische Investoren wittern nun ihre Chance, zu günstigen Kursen in den langfristig überaus attraktiven lateinamerikanischen Aktienmarkt einzusteigen. Dazu bietet sich der Magna Latin American Fund an, der in ein ausgewähltes Portfolio süd- und mittelamerikanischer Aktien investiert. Während die Anteilsklasse A (WKN A0DN7L, ISIN IE00B04R3C99) aktuell für Neuanlagen geschlossen ist, können die R-Anteile (WKN A1CZH9, ISIN IE00B3QHJ640) derzeit frei erworben werden. Der absolute Schwerpunkt des Fonds liegt auf Brasilien, aber auch Mexiko ist stark gewichtet. Aufstrebende Volkswirtschaften wie Chile oder Peru erfahren gleichfalls Berücksichtigung und sorgen so für eine breitere geographische Streuung. FondsManager des am 21. Dezember 2004 aufgelegten Aktienfonds sind Stefan Herz und Ian Simmons, die sich am MSCI EM Latin America 10/40 als Benchmark orientieren. Die beiden verfolgen eine Stockpicking-Strategie und streben nicht danach, den Vergleichsindex nachzubilden. Ihre Aktienauswahl belegt, dass Lateinamerika und gerade Brasilien „weit mehr als eine Rohstoffstory ist“, wie Stefan Herz betont. Das FondsVolumen liegt aktuell bei 62,0 Millionen Euro, die in ein konzentriertes Portfolio von 30 bis 60 Unternehmen investiert werden. Im Gesamtjahr 2010 wurde so eine überzeugende Rendite von +29,90 Prozent erwirtschaftet, im bisherigen Jahresverlauf 2011 liegt die Wertentwicklung bei -18,40 Prozent.
FondsStrategie. Stockpicking. Ausgeführt.
Der Magna Latin American Fund zielt auf langfristiges Kapitalwachstum für seine Anleger durch Investitionen in ausgewählte Aktien von lateinamerikanischen Unternehmen ab. Die beiden FondsManager Stefan Herz und Ian Simmons legen in ihrer Länder- und Branchenallokation eine relative Unabhängigkeit gegenüber der Benchmark an den Tag, wie es für Stockpicker typisch ist. Angesichts der unsicheren globalen Wirtschaftslage ist das Portfolio auf gut gemanagte und besonders liquide Firmen ausgerichtet, die solide Unternehmensbilanzen aufweisen. Viele dieser Firmen seien aktuell auf einem sehr attraktiven Bewertungsniveau erhältlich, betont FondsManager Simmons. Er sei zuversichtlich, dass diese Unternehmen dauerhaft Wachstum generieren und Erträge für ihre Aktionäre erzielen könnten, die sich weit oberhalb der durchschnittlichen Wachstumsrate des jeweiligen Bruttoinlandsproduktes (BIP) bewegen. „Wichtig sind zudem ein gesunder Cash Flow sowie eine hohe Dividendenrendite“, so Simmons weiter.
In der Länderallokation liegt die größte südamerikanische Volkswirtschaft Brasilien mit 67,0 Prozent Portfolioanteil klar vorn. Den zweiten Platz belegt das mittelamerikanische Mexiko, wo 24,0 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Chile mit seinen vom Kupferhandel profitierenden Unternehmen macht 6,0 Prozent der Ländergewichtung aus. Aufstrebende südamerikanische Länder runden die geographische Zusammensetzung des Fonds ab. In Uruguay sind 2,0 Prozent der Anlegergelder investiert, kleinere Bestände werden zudem in Argentinien und Peru (jeweils 1,0 Prozent Portfolioanteil) gehalten. Positiv gegenüber einem reinen Brasilien-Fonds ist beim Magna Latin American Fund die Beimischung weiterer süd- und mittelamerikanischer Länder zu werten, die für eine bessere Streuung der Anlagen und somit für eine geringere Volatilität sorgt.
FondsPortfolio. Finanztitel. Führend.
Das Portfolio des Magna Latin American Fund legt den Schwerpunkt auf Finanztitel, die 23,0 Prozent der FondsBestände ausmachen. Aktien aus dem Rohstoffsektor nehmen mit 19,0 Prozent den zweiten Platz in der Branchenallokation ein. Drittstärkste Fraktion sind Hersteller von Basis-Konsumgütern, die einen Anteil von 14,0 Prozent am FondsVermögen besitzen. Durchschnittlich stark vertreten im Portfolio sind Produzenten von Nicht-Basiskonsumgütern (10,0 Prozent) sowie Energie- und Telekommunikationstitel (jeweils 9,0 Prozent). Abgerundet wird das aus Branchensicht breit gestreute Portfolio von Versorgertiteln (5,0 Prozent), Industrie- und Gesundheitswerten (jeweils 3,0 Prozent) sowie IT-Firmen, die 2,0 Prozent des Gesamtbestandes ausmachen.
Unter den zehn größten Einzelpositionen des Fonds finden sich aus dem Finanzwesen die sehr ertragreiche Banco do Brasil, die jüngst als „beste Privatbank Lateinamerikas“ ausgezeichnete Itau Unibanco sowie der Immobilienentwickler BR Properties. Rohstofftitel innerhalb der Top 10 des Fonds sind der weltgrößte Eisenerzexporteur Vale sowie die Grupo Mexico, ihres Zeichens der drittgrößte Kupferproduzent der Welt. Auch der brasilianische Ölgigant Petrobras darf in den Top 10 nicht fehlen. Dem an Bedeutung weiter zunehmenden Binnenkonsum trägt das Fondsmanagement des Magna Latin American Fund mit Konsumgüterherstellern wie dem brasilianischen Bierbrauer AmBev und dem mexikanischen Getränkehersteller FEMSA Rechnung.
FondsVergleichsindex. Gleichklang. Bewiesen.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse wird der Magna Latin American Fund dem MSCI EM Latin America 10/40 als Vergleichsindex gegenübergestellt. Dieser Index reduziert die gerade für Südamerika typische Übergewichtung der Index-Schwergewichte, da hier kein Einzeltitel mehr als 10,0 Prozent und alle über 5,0 Prozent gewichteten Titel zusammen nicht mehr als 40,0 Prozent ausmachen dürfen. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse zeigt, dass die Benchmark zutreffend gewählt ist. Mit 0,93 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem sehr hohen Niveau, für ein Jahr fällt sie mit 0,90 kaum geringer aus. Damit ist mit aussagekräftigen Beta-Werten im Fortgang der Analyse zu rechnen. Dass die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark weitgehend parallel verläuft, beweist der Blick auf die Kennzahl R². Diese liegt für drei Jahre bei 0,86, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,81 an. Damit haben sich mittelfristig 14 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 19 Prozent. Hier zeigt sich, dass die FondsManager zuletzt etwas stärker von ihrer Freiheit bei der Titelauswahl Gebrauch machten. Der Tracking Error liegt über drei Jahre bei 8,45 Prozent, auf Jahressicht geht die Spurabweichung auf 5,31 Prozent zurück. Welche Volatilitätswerte hat der Magna-Fonds aufzuweisen?
FondsRisiko. Volatilität. Vermindert.
Der Magna Latin American Fund weist für ein Jahr eine Volatilität von 26,59 Prozent auf, die sich auf einem deutlich niedrigeren Niveau als die 29,30 Prozent befindet, die der MSCI EM Latin America 10/40 zu verzeichnen hat. Über drei Jahre gelingt es dem Fonds ebenfalls, die Schwankungsintensität seines Vergleichsindex zu unterbieten: Hier beträgt die „Vola“ des Fonds 28,83 Prozent, wohingegen die Benchmark eine um 0,36 Prozentpunkte höhere Schwankungsbreite von 29,19 Prozent aufzuweisen hat. Damit ist das Risikoprofil des Magna-Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark als durchweg günstiger zu bezeichnen – ein Verdienst aktiven FondsManagements.
Das positive Bild für den Fonds wird auch durch das klar unter Marktniveau liegende Beta von 0,89 für ein Jahr gestützt. Über drei Jahre nimmt das Beta einen Wert von 0,94 an. Die Risikokennziffer, die die Schwankungsneigung von Fonds und Index vergleicht, überschreitet auch im rollierenden Zwölfmonatsvergleich nur selten den Marktrisikofixwert von 1,00. In den letzten drei Jahren lag das Beta lediglich in elf von 36 Fällen über 1, ansonsten schwankte es zwischen 0,76 und 0,98 und weist damit auf eine bis zu 24 Prozent günstigere Risikostruktur des Fonds hin. Aus der Volatilitätsperspektive kommt der Fonds mit seiner unterdurchschnittlichen Schwankungsintensität damit sehr gut weg. Fallen die Performancekennziffern ähnlich positiv aus?
FondsRendite. Vorsprung. Langfristig.
Per 4. November 2011 hat der Magna Latin American Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +80,40 Prozent in Euro erzielt – ein überzeugendes Ergebnis und zudem ein klarer Qualitätsbeweis. Denn der Referenzindex MSCI EM Latin America 10/40 liegt mit einer Rendite von +70,74 Prozent merklich darunter. Die bessere Performanceleistung des Fonds schlägt sich auch in der durchschnittlichen Jahresrendite von +21,74 Prozent im Vergleich zu +19,52 Prozent bei der Benchmark nieder. Auf ein Jahr gesehen kann der Lateinamerika-Fonds hingegen seinen Performancevorsprung nicht verteidigen. Mit -15,86 Prozent Rendite fällt seine Wertentwicklung schwächer als diejenige des Referenzindex aus, der sich mit -13,26 Prozent begnügte. Die längerfristige Mehrrendite des Fonds ist aber eindeutig höher zu bewerten als ein einzelnes Jahr einer leicht unterdurchschnittlichen Performance. Im Gesamtvergleich liegt deshalb der Magna-Fonds vorn, zumal er sein Performanceplus mit einer günstigeren Volatilitätsstruktur erreichen kann.
Der langfristige Renditevorsprung des Fonds gegenüber dem Referenzindex wird an dem positiven Alpha ersichtlich, das über drei Jahre bei 0,26 liegt. Auf Jahressicht rutscht die Kennzahl mit -0,39 hingegen ins Minus. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre wird nochmals deutlich, dass die beiden FondsManager Stefan Herz und Ian Simmons mit ihrer Länder- und Branchenauswahl zumeist erfolgreich agierten: In 24 der letzten 36 Einjahreszeiträume konnte ein positives Alpha bis 1,54 in der Spitze generiert werden, von September 2009 bis April 2011 gelang es dem Fonds ununterbrochen, seine Benchmark zu schlagen.
SJB Fazit. Magna Latin American Fund.
Ein starker Binnenkonsum durch eine wachsende Mittelschicht, günstig bewertete Rohstofftitel und überdurchschnittlich profitable Banken – es gibt viele gute Gründe, in lateinamerikanische Aktien zu investieren. Der Magna Latin American Fund überzeugt durch seinen langfristigen Renditevorsprung zum Vergleichsindex und kann zudem mit einer geringeren Schwankungsneigung aufwarten. Für antizyklische Investoren, die das aktuelle Kursniveau zum günstigen Einstieg in die Zukunftsregion Südamerika nutzen wollen, genau die richtige Wahl!
Charlemagne Capital. Hintergründig.
Charlemagne Capital wurde 2000 gegründet. Fonds in Deutschland: 10. Verwaltetes Vermögen: 2,33 Mrd. US-Dollar. Zu Umsatz und Gewinn macht die FondsGesellschaft keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: 70. Geschäftsführer: Michael Baer, Jayne Sutcliffe, Jane Bates, Adrian Jones, James Mellon, Lord Lang of Monkton und Jacob Johan van Duijn, Huw Lloyd Jones. Stand: 07.10.2011. SJB Abfrage: 10.11.2011.
Internet: www.charlemagnecapital.com
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.
Beta
Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.
Dividendenrendite
Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.
Information Ratio
Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.
Korrelation
Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.
R²
Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.
Sharpe Ratio
Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.
Tracking Error
Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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