SJB FondsEcho. FCP OP MEDICAL BioHe@lth-Trends. MiFID-Risikoklasse nach MFX: 5
Gesund. Erfolgreich.
„Blockbuster“. So nennt die pharmazeutische Industrie umsatz- und ertragsstarke Präparate. Wie sich solche Verkaufsrenner in einem FondsPortfolio auswirken, zeigt der FCP OP MEDICAL BioHe@lth-Trends (LU0119891520) von Oppenheim, der im laufenden Jahr bis Anfang November auf Eurobasis +49,48 Prozent erzielte. Der Ende September 105,6 Millionen Euro schwere Fonds wird gemanagt von den Experten der Medical Strategy GmbH aus dem bayrischen Neusäß. Die Mannschaft um Dr. med. Michael Fischer betreut den Fonds seit Auflage am 30. Oktober 2000. Schafft sie es, die guten Ergebnisse zu verstetigen?
FondsStrategie. Innovation. Getrieben.
Der Gesundheitssektor gehört zu den defensiven Branchen. Unter konjunkturellen Gesichtspunkten ist ein Einstieg in Fonds wie den FCP OP MEDICAL BioHe@lth-Trends dann besonders aussichtsreich, wenn die Wirtschaft den Höhepunkt eines Konjunkturzyklus überschritten hat. Dafür spricht manches. Die Menschen sparen nicht an der Gesundheit und stehen Innovationen der „forschenden Pharmaunternehmen“ nicht nur bei Nachfragespitzen, wie der H1N1-Influenza, sondern dauerhaft aufgeschlossen gegenüber. Der demographische Wandel und eine alternde Gesellschaft der westlichen Industrienationen sorgen für kontinuierlich steigende Nachfrage. „Überdurchschnittliche Wachstumschancen“ bedeutet das für die FondsManager des FCP OP MEDICAL BioHe@lth-Trends. „Entschlüsselung des Genoms, Einsatz neuer Informationstechnologien und des Internets zur Verwaltungsvereinfachung und Kosteneinsparung im Gesundheitswesen, sowie die Konsolidierung in der Pharmaindustrie.“ Alles Themen, die laut Verkaufsprospekt vom Oktober 2008 den Fonds und seinen Markt bewegen. Ein Hauch von Innovationseuphorie liegt über dem Anlagehorizont und findet in der „@“-Schreibung von „He@lth“ Ausdruck. Konkret in den Sparten „Biotechnologie, Genomics, E-Health, Medizintechnik, Emerging Pharma, Pharma, Health-Care-Services und Drug Delivery“. Hier sucht das FondsManagement „überdurchschnittliche Wachstumsperspektiven“. Es findet sie im Kleinen. In reinem Stock-Picking werden Titel mit hohem Wachstumspotenzial identifiziert“, so die Experten von Medical Strategy.
FondsPortfolio. Heilung. Im Kleinen.
Der Fonds ist per Ende September mit einer Aktienquote von 93,0 Prozent voll investiert in insgesamt 84 Aktienpositionen. Dass 67,8 Prozent davon in den USA platziert sind, überrascht bei dem forschungsintensiven und erlösorientierten Gesundheitssektor kaum. Europäische Titel machen immerhin 28,7 Prozent aus. In Asien stecken noch 2,1 Prozent. Trotz des US-Schwerpunkts bleibt eine internationale Streuung gewahrt. 85,5 Prozent der Titel werden laut Monatsbericht vom September mittelgroßen und kleinen Unternehmen zugeordnet. 45,3 Prozent sogar dem Mikrobereich. Die Erkenntnisse aus der Sozialwissenschaft gelten offenbar auch im Gesundheitsbereich: Innovation beginnt niemals im Zentrum, sondern am Rand. Gibt es Risiken und Nebenwirkungen? Der Sektor ist teuer und das FondsPortfolio noch teurer. Das durchschnittliche Kurs-Buch-Verhältnis (KBV) des Fonds liegt bei 2,6x, das Niveau des Gesundheitssektors insgesamt bei 2,8x. Im Vergleich zum weltweiten Aktienmarkt mit einem KBV von 1,8x sind die Titel überbewertet. Doch viele der kleineren Unternehmen im Portfolio werden ihre Substanz erst durch Wachstum erreichen. Haben sie dazu das Potenzial? Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des Fonds rangiert derzeit bei 14,0x. Das ist deutlich über dem Sektorendurchschnitt von 11,6x. Der internationale Aktienmarkt rangiert mit einem KGV von 14,5x auf vergleichbarem Niveau. Im defensiven Wirtschaftssektor hat sich das FondsManagement wachstumsstarke Offensivkräfte herausgepickt. Das Trendsurfen gehört schon dem Namen nach zum Programm. Ist das das Erfolgsgeheimnis?
FondsVergleichsindex. Außer. Sicht.
Das FondsManagement bietet Investoren den Nasdaq Biotech Index als Vergleichsmaßstab an. Der von der SJB für die unabhängige Leistungsanalyse gewählte Index ist der breiter aufgestellte MSCI Biotechnology. Grund: Der Nasdaq-Index fordert einen Firmensitz in den USA und umfasst Unternehmen ab einer Marktkapitalisierung von 200,0 Millionen US-Dollar. Die Unternehmen im Fonds haben aktuell im Durchschnitt eine Marktkapitalisierung von 611,0 Millionen US-Dollar und sind auch jenseits der USA gelistet. Die SJB Korrelationsanalyse zeigt, ob die Zuordnung gerechtfertigt ist. Fonds und Index korrelieren über drei Jahre nur mit 0,46. Über den mittleren Zeitraum agierte der FondsManager Medical Strategy weitestgehend unabhängig vom Index und hocheffizient. Im Krisenumfeld des vergangenen Jahres ist der Fonds näher an den „Mainstream“ herangerückt. Über ein Jahr korrelieren Fonds und Index mit 0,78. Investoren erhalten aber weiterhin ein Investment mit eindeutig individuellem Charakter.
FondsRisiko. Kurzfristig. Verdoppelt.
Der FCP OP MEDICAL BioHe@lth-Trends zeigt ein interessantes Aktivitätsprofil mit positivem Ausgang. Die Spurabweichung (Tracking Error) über drei Jahre liegt bei 22,33 Prozent. Über ein Jahr ist ihr Wert auf 13,97 Prozent gesunken. Eine FondsVolatilität über drei Jahre von 24,17 Prozent im Vergleich zu 18,94 Prozent beim MSCI Biotechnology zeigt: Die Aktivitäten des FondsManagements haben für Dynamik gesorgt. Bis heute. Über ein Jahr liegt die Standardabweichung des Fonds bei 25,94 Prozent, die des Vergleichsindex bei 19,10 Prozent. Der höheren Volatilität zum Trotz liegt die Risikokennziffer Beta über drei Jahre bei 0,60. Das sind erstaunliche 40,0 Prozentpunkte unter dem Marktrisikofixwert 1. Im April 2008 schaffte es das FondsManagement, den Fonds um 85,0 Prozentpunkte unter das Marktrisiko zu bringen. Dies dürfte vor allem der Binnenstreuung über die Einzelsektoren Biotechnologie, Medizintechnik und Emerging Pharma zu verdanken sein. Die Risikoprämie dafür war hoch. Das Alpha lag im gleichen Monat bei -2,64. Aktuell hat der Fonds seine traditionell defensive Linie im Vergleich zum Index aufgegeben. Per 30. Oktober liegt das Beta mit 1,16 im rollierenden 12-Monatszeitraum erstmals in den drei Jahren der unabhängigen SJB Leistungsanalyse über dem Marktrisiko. Dieses Risikoprofil ist ein Reflex auf die periodisch stattfindenden Übernahmewellen, wenn sich Big Pharma bei den kleinen Unternehmen mit frischen Innovationen versorgt. Kurzfristig schadet das nicht. Das Alpha liegt zum selben Stichtag bei 4,86.
FondsRendite. Erholung. Schlagartig.
Seit 31. Mai dieses Jahres legt der FCP OP MEDICAL BioHe@lth-Trends im rollierenden 12-Monatsvergleich eine positive Alpha-Meldung nach der nächsten hin. Für das FondsManagement eine echte Rehabilitation. Denn zwischen Dezember 2007 und April 2009 schaffte der Fonds für seine Investoren keine Mehrrendite. Im Gegenteil. Mit Alpha-Werten von mehrfach < -3 hinkte der Fonds dem Vergleichsindex MSCI Biotechnology sehr stark hinterher. Noch nicht mal der krisenerprobte Gesundheitssektor schien der Finanzmarktkrise standhalten zu können. Jetzt ist der Fonds auf Erfolgskurs. Über drei Jahre mussten sich Investoren noch damit trösten, dass ihr Fonds mit einer Wertentwicklung von -9,65 Prozent wenigstens weniger abgegeben hat, als der Vergleichsindex mit -16,77 Prozent. Über ein Jahr konnte der Biotechnologieindex mit -16,24 Prozent noch keinen Boden gutmachen. Der FCP OP MEDICAL BioHe@lth-Trends gewann im gleichen Zeitraum 43,78 Prozent an Wert. Eine Blockbusterleistung in volatilen Börsenzeiten.
SJB Fazit.
Gesundheit ist ein Mega-Trend, in dem Expertenwissen alles ist. Wie bei den Ärzten gibt es auch bei den Fonds „Hausärzte“ mit dem Überblick von Generalisten und „Fachärzte“ mit dem Sonderwissen von Spezialisten, wozu der FCP OP MEDICAL BioHe@lth-Trends gehört. Privatinvestoren tun gut daran, beide zu nutzen. Erläuterung.
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Risikokontrolle beruht. Ein positives Alpha deutet auf ein erfolgreiches FondsManagement hin. Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.
Beta
Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.
Korrelation
Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.
Sharpe Ratio
Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.
Tracking Error
Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Publikationen. Fordern Sie die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Beiträge an. Gratis unter FondsEcho@sjb.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.