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SJB FondsEcho. Earth Exploration Fund UI. MiFID-Risikoklasse nach MFX: 5.

05.02.10 18:10 Uhr

SJB FondsEcho. Earth Exploration Fund UI. MiFID-Risikoklasse nach MFX: 5. | finanzen.net

Grund. Genug.

Südafrika, Argentinien, Guayana, USA. Für FondsManager Dr. Joachim Berlenbach und sein Team ein ganz normaler „Round Trip“. „Sie können Ihre Rendite nur maximieren, wenn Sie wirklich raus gehen, zu den Minenunternehmen“, so der promovierte Geologe im Gespräch mit der SJB über seinen Earth Exploration (DE000A0J3UF6). Berlenbach geht seinem Markt auf den Grund. Seit Auflage am 6. Oktober 2006 managt er mit seiner Gesellschaft Earth Resources Investment für die Universal-Investment den Rohstoffaktienfonds. Mit Erfolg. Stolze +107,44 Prozent hat der Earth Exploration per 29. Januar 2010 über ein Jahr an Wertentwicklung auf Eurobasis erwirtschaftet. Das ist ein Alpha von 3,24 gegenüber dem SJB Vergleichsindex MSCI World Metals & Mining. Die deutlich positive Information Ratio (IR) von 1,86 zeigt, dass auch das Risiko des aktiven FondsManagements für Investoren rentabel sein kann. Wie findet der FondsManager die sprudelnden Alphaquellen?

FondsStrategie. Boden. Auf.

„Wir suchen Firmen, deren geologisches Explorationspotenzial noch nicht im Rohstoffmarkt und im Aktienkurs des Unternehmens diskontiert ist“, erläutert Berlenbach. „Beim einer BHP Billiton, Shell oder BP bringen ein paar Barrel Öl keinen wirklichen Mehrwert für die Unternehmen. Bei kleinen und mittleren Unternehmen können Lagerstättenfunde einen echten Wachstumsschub bedeuten.“ Das Ziel ist klar vorgegeben: „Alpha Generierung durch Rohstoff Aktien“. Berlenbach geht beim Management grundlegend und gründlich vor. Daher verzichtet er auf die Auswahl junger „grassroots companies“. Die Unternehmen und ihr Management müssen ihre Expertise bereits in erfolgreichen Expolrationsprojekten unter Beweis gestellt haben. „Gut finanziert“ und mit „solider Bilanz“. Chart- und Bilanzanalyse sind für den fundamentalen Finanzfachmann Berlenbach maßgeblich. Für den Naturwissenschaftler reicht das bei Rohstoffaktien allerdings nicht aus, um unterbewertete Potenziale zu entdecken. Er muss „raus auf die Mine“. Ein aktiver FondsManager mit doppelter Expertise. Neben den Einzeltitelkriterien behält Berlenbach den Überblick über den Gesamtmarkt. „Der Markt hat sich von der Panikblase Ende 2008 regeneriert“, so Berlenbach. „Wir hatten damals Unternehmen im Portfolio, bei denen die Marktkapitalisierung 40,0 Prozent der Cash Holdings entsprachen. Mit anderen Worten, bei einem Wert von 40,0 Millionen Euro am Aktienmarkt, hatte das Unternehmen gleichzeitig 100,0 Millionen Euro auf der Bank. Das waren unhaltbare Zustände.“ Gleichzeitig rechnet der FondsManager mit steigenden Rohstoffpreisen. „Es gibt eine Abhängigkeit zwischen wirtschaftlichem Wachstum und dem Bedarf an Rohstoffen“, erklärt Berlenbach. Allein der Öl-Bedarf von China und Indien wird sich vervierfachen. Von rund 11 Millionen Barrel pro Tag 2008 auf rund 41 Millionen Barrel pro Tag 2023. „Wenn Sie hier als Investor Ihre Hausaufgaben machen, können Sie profitieren.“

FondsPortfolio. Zuflüsse. Konstant.

Die Strategie des Earth Exploration überzeugt Investoren. 70,0 Millionen Euro netto sind dem Fonds seit 1. Januar 2009 zugeflossen. Ein FondsVolumen von 87,2 Millionen Euro per 29. Januar 2010 entspricht dem 5-fachen im Vergleich zum Vorjahresbeginn. Hiesige Investoren sind durch die FondsDotierung in Euro gegen Währungseinflüsse abgesichert. Als Rohstofffonds, der sich auf internationalem Parkett bewegt, ist das Kapital seinerseits aber in unterschiedliche Währungen investiert. 65,4 Prozent in Kanada-Dollar, 21,3 Prozent in Australien-Dollar, 9,7 Prozent in britische Pfund und 3,6 Prozent in Euro. US-Dollar als Handelswährung der Rohstoffe fehlt. FondsManager Berlenbach partizipiert an Explorationsprojekten an der Quelle, nicht am Rohstoffhandel. Die Währungsallokation entspricht weitgehend der Länderallokation des FondsPortfolios. Bei den Branchen machen Materialien mit 61,3 Prozent den Löwenanteil aus. Energietitel folgen mit 36,4, Industrietitel mit 0,9 Prozent. Mit 98,6 Prozent ist der Fonds per 31. Dezember 2009 praktisch voll investiert. Mit der Veröffentlichung konkreter Einzeltitel hält sich das FondsManagement zurück. Gegenüber der SJB nennt Berlenbach unter anderem die Unternehmen Bankers Pete und Pacific Rubiales als „Klassiker“ für die Generierung von Alpha im FondsPortfolio. Im 4. Quartal 2008 war Berlenbach in die Titel eingestiegen. Nachdem sie bis August 2009 ihren Beitrag zum Wachstum von Nettoinventarwert und Mehrrendite erbracht hatten, wurden sie verkauft.

FondsVergleichsindex. Expertise. Unvergleichlich.

Universal-Investment bietet für den Earth Exploration keine Benchmark an. Da der Fonds den klaren Anspruch auf Mehrrendite für Investoren erhebt, muss er sich an objektiven Maßstäben messen lassen. Die SJB stellt in ihrer unabhängigen Leistungsanalyse Berlenbachs aktives FondsManagement dem passiven Indexverlauf des MSCI World Metals & Mining gegenüber. Die Korrelationen über drei Jahre von 0,83 und über ein Jahr von 0,77 sind für aussagekräftige Vergleiche ausreichend. Berlenbachs Indexunabhängigkeit und Aktivitätsintensität spiegeln sich in deutlichen Spurabweichungen (Tracking Error) wider.

FondsRisiko. Panik. Gemeistert.

Die Spurabweichung über drei Jahre lag bei 25,23 Prozent. R² über den gleichen Zeitraum bei 0,68. Das heißt, nur noch 68,0 Prozent der FondsEntwicklung stand mittelfristig in Abhängigkeit vom SJB Vergleichsindex. Die FondsVolatilität lag mit 44,27 Prozent deutlich über der des MSCI World Metals & Mining mit 33,49 Prozent. Das Beta über drei Jahre von 1,12 lag dementsprechend 12,0 Prozentpunkte über dem Marktrisikofixwert 1. Durchhaltevermögen und Pioniergeist waren Anfang 2007 beim damals jungen Earth Exploration gefragt. Die doppelte Expertise aus Geologie und Finanzen für kleine und mittlere Unternehmen musste sich am Riesenmarkt Rohstoffe erst durchsetzten. Es hat sich gelohnt. Der Tracking Error über ein Jahr ist mit 14,63 Prozent deutlich zurückgegangen. Die FondsVolatilität auf 23,98 Prozent gesunken. Der Vergleichsindex rangiert bei 27,48 Prozent. Das Beta per 29. Januar liegt mit 0,73 immerhin 27,0 Prozentpunkte unter dem Marktrisikofixwert. Diese Ergebnisse basieren neben dem von Berlenbach angesprochenen Ende der „Panikblase“ vor allem auf einer Optimierung der Einzeltitelauswahl und Risikodiversifikation beim Earth Exploration. Warum? R² über ein Jahr ist auf 0,59 zurückgegangen. Das Risikoprofil des Fonds hat sich aus Investorensicht verbessert, obwohl die FondsEntwicklung noch einmal 11,0 Prozentpunkte unabhängiger vom Vergleichsindex ist. Also ist die Verbesserung das Resultat aktiven individuellen FondsManagements.

FondsRendite. Alpha. Sprudelnd.

2009 hat der Earth Exploration +152,60 Prozent an Wert gewonnen. Das entsprach einem Alpha von 5,24 gegenüber dem MSCI World Metals & Mining. Per 29. Januar über ein Jahr legt der Fonds immerhin +107,44 Prozent zu. Der Index kam im gleichen Zeitraum auf +63,09 Prozent. Seit genau einem Jahr sprudelt Alpha, die Mehrrendite für Investoren. Die letzte negative Renditekennzahl im rollierenden 12-Monatsvergleich stammt vom 30. Januar 2009. Im Risikoprofil hat sich angedeutet: Der Earth Exploration musste erst in Gang kommen. Mittelfristig rangieren sowohl das Alpha mit -0,24 und die IR mit -0,28 im Negativen. Das heißt, die erhöhte Aktivität des FondsManagers und Volatilität des Fonds konnten mittelfristig noch nicht den erwünschten Renditeerfolg erzielen. In absoluten Erträgen ausgedrückt, gab der Fonds über drei Jahre kumuliert -23,45 Prozent an Wert ab. Der Vergleichsindex im gleichen Zeitraum -4,96 Prozent. Inzwischen weist eine Sharpe Ratio von 4,33 in Relation zum als risikolos geltenden Geldmarkt den Fonds als rentables Rohstoffaktivenportfolio aus.

SJB Fazit.

Wer den Sachen auf den Grund gehen will, muss manchmal länger und härter bohren als andere. Es ist ein positives Signal für den Kapitalmarkt, wenn Gründlichkeit und Substanz sich am Ende durchsetzen. Vor allem, weil diese Tugenden von der Masse abheben. Auch bei Rohstoffen.

Erläuterung.

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Risikokontrolle beruht. Ein positives Alpha deutet auf ein erfolgreiches FondsManagement hin. Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.

Beta

Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.

Information Ratio

Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.

Korrelation

Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.

Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.

Sharpe Ratio

Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.

Tracking Error

Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.