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SJB FondsEcho. DWS Financials Typ 0. MiFID-Risikoklasse nach MFX 5.

25.08.11 16:41 Uhr

SJB FondsEcho. DWS Financials Typ 0. MiFID-Risikoklasse nach MFX 5. | finanzen.net

Banken. Billig.

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Im Zuge der sich zuspitzenden Euro-Schuldenkrise sind Aktien von Banken und Versicherungen unter massiven Abgabedruck geraten. Dies ist zum einen gerechtfertigt, da vor allem deutsche und französische Banken sehr stark in Staatsanleihen von ausfallgefährdeten Ländern wie Griechenland oder Portugal investiert sind und aufgrund des Kursrutsches hohe Abschreibungen zu befürchten sind. Noch schlimmer würde es bei einem vollständigen Zahlungsausfall („Staatsbankrott“) kommen. Andererseits sind nach den jüngsten Kursabschlägen bei vielen Finanztiteln bereits Kursniveaus erreicht, die einen Einstieg überaus attraktiv erscheinen lassen. Wann kann der Investor schon einmal die Deutsche Bank mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von aktuell 4,59 oder die Commerzbank zu einem KGV von 5,65 erwerben? Das SJB FondsEcho untersucht anhand des DWS Financials, ob sich Neuinvestitionen im Banken- und Versicherungssektor schon wieder lohnen.

Der DWS Financials Typ 0 (ISIN DE0009769919) erwirbt Aktien von Banken, Versicherungen und weiteren Finanzdienstleistern mit dem geografischen Schwerpunkt auf den USA und Europa. Aktuell besitzt der Fonds, der den MSCI World Financials als seine Benchmark angibt, ein Volumen von 29,3 Millionen Euro. Manager des Fonds, der bis zum 1. Juli 2010 unter dem Namen DWS Finanzwerte firmierte, ist Tim Friebertshäuser. Wie sieht es mit der aktuellen Performance aus? Auf den ersten Blick stimmen die Zahlen skeptisch, denn der Fonds hat, angesichts der aktuellen Schuldenkrise und der noch nicht ganz verdauten Finanzkrise nach der Lehman-Pleite 2008, in allen maßgeblichen Betrachtungszeiträumen eine negative Performance aufzuweisen. Über ein Jahr verzeichnet der Fonds eine Rendite von -23,64 Prozent, auf drei Jahre kumuliert sich das Minus auf -35,14 Prozent. Selbst wer seit Auflegung am 25. November 1998 in dem Fonds investiert war, muss eine Wertentwicklung von -25,73 Prozent verkraften. Könnte gerade dies eine Chance für antizyklische Investoren sein?

FondsStrategie. US-Titel. Führend.

Der DWS Financials Typ 0 investiert in internationale Aktien von Banken, Versicherungen und Finanzdienstleistern, wobei die USA sowie Europa den Schwerpunkt der Anlagen bilden. Ziel der Anlagestrategie ist es, einen nachhaltigen Wertzuwachs gegenüber dem Vergleichsindex MSCI World Financials zu erzielen. Bei der Auswahl der Titel stehen unternehmensspezifische Kriterien wie eine gute Marktpositionierung und ein kompetentes Management im Vordergrund. Zudem nennt FondsManager Friebertshäuser eine solide Bilanz, eine überdurchschnittliche Gewinnentwicklung sowie eine aktionärsorientierte Unternehmenspolitik als Aufnahmekriterium. Der DWS Financials orientiert sich an seinem Vergleichsindex, bildet diesen aber nicht genau nach. Je nach individueller Einschätzung kann der Fonds wesentlich von seiner Benchmark abweichen und einzelne Länder oder Titel über- und untergewichten. Bei der Länderallokation sind aktuell die USA mit 34,1 Prozent Portfolioanteil Spitzenreiter. Den zweiten Platz belegt mit gebührendem Abstand Großbritannien, wo 9,8 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Die drittgrößte geographische Einzelposition wird in Japan gehalten, das 7,3 Prozent in der Ländergewichtung ausmacht. Titel aus den Rohstoffnationen Australien und Kanada, wo die Finanzinstitute weniger von den aktuellen Verwerfungen betroffen sind, stehen für 5,1 bzw. 4,6 Prozent des FondsVolumens ein. Erst dahinter folgt in der Länderallokation Deutschland, das genau wie Frankreich 4,3 Prozent des FondsVermögens abdeckt. Skandinavische Länder wie Norwegen und Schweden sowie Bankentitel aus China runden das Portfolio ab. Per Ende Juli 2011 enthält das Portfolio des DWS Financials 61 Titel und ist damit durchschnittlich stark gestreut. Die Cashquote von derzeit 2,2 Prozent ist wegen der Marktturbulenzen leicht erhöht.

FondsPortfolio. Universalbanken. Beliebt.

Das Portfolio des DWS Financials Typ 0 wird von Universalbanken dominiert, die mit 39,1 Prozent den Löwenanteil der Branchenallokation bilden. 12,3 Prozent der FondsBestände nehmen Finanzdienstleister ein, Kompositversicherer stellen 8,5 Prozent des Portfolios dar. Kaum geringer sind mit 7,6 Prozent Lebens- und Krankenversicherer sowie Sachschaden- und Unfallversicherer (5,6 Prozent) vertreten. Das „klassische“ Investmentbanking macht einen Anteil von 4,8 Prozent des Portfolios aus. Abgerundet wird das innerhalb des Finanzsektors breit gestreute Portfolio von Vermögensverwaltern (3,7 Prozent) und Regionalbanken (3,1 Prozent). In der Einzeltitelauswahl schlägt sich die Portfoliostruktur so nieder, dass auf den ersten drei Plätzen der Top 10 ausschließlich US-amerikanische Banken zu finden sind. Mit 4,9 Prozent Portfolioanteil ist JP Morgan Chase die größte Einzelposition des Fonds, Wells Fargo liegt mit 3,1 Prozent liegt auf dem zweiten Platz. Platz drei belegt die Citigroup, in die 2,9 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Die erste europäische Bank folgt mit der französischen BNP Paribas auf Platz vier (2,7 Prozent Portfolioanteil), auch die niederländische ING Groep findet sich unter den Top 10 (2,3 Prozent). Ebenfalls beliebt sind beim FondsManagement die finanziell soliden australischen und kanadischen Banken wie die Bank of Nova Scotia, die National Australia Bank und die Australia & New Zealand Banking Group (jeweils 2,3 bis 2,4 Prozent Portfolioanteil). Mit der MetLife aus den USA findet sich nur ein Versicherer unter den Top 10.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse wird der DWS Financials dem Dow Jones World Financial Index gegenübergestellt, der eine ganz ähnliche Struktur/vergleichbare Zusammensetzung aufweist. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse zeigt, dass diese Wahl zutreffend ist. Mit 0,94 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem sehr hohen Niveau, für ein Jahr ist sie mit 0,89 kaum geringer. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark laufen damit weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,88, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,79 an. Damit haben sich mittelfristig 12 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 21 Prozent. Hier bestätigt sich das Bild einer zuletzt leicht höheren Abweichung des DWS-Fonds von seinem Vergleichsindex. In der Gesamtschau ist der Gleichlauf beider Elemente aber stark ausgeprägt, wie der Tracking Error demonstriert. Über drei Jahre liegt die Spurabweichung des Fonds vom Index bei 9,16, auf Jahressicht bei 8,16 Prozent. Wie wirkt sich diese Struktur auf die Volatilität des DWS-Fonds aus?

FondsRisiko. Volatilität. Erhöht.

Der Finanztitel-Fonds der DWS weist für ein Jahr eine Volatilität von 27,04 Prozent auf, die merklich oberhalb der 22,66 Prozent liegt, die der DJ World Financial zu verzeichnen hat. Hier macht sich die kurzfristig erhöhte Individualität bei der Titelauswahl bemerkbar. Über drei Jahre präsentiert sich das Volatilitätsszenario stärker ausgeglichen: Hier beträgt die „Vola“ des Fonds 33,99 Prozent, wohingegen die Benchmark eine Schwankungsintensität von 31,57 Prozent aufzuweisen hat.

Auf Jahressicht geht der DWS Financials damit ein klar erhöhtes Risiko ein, während mittelfristig von einer vergleichbaren Risikostruktur gesprochen werden. Dies zeigt sich auch an dem nur knapp über Marktniveau liegenden Beta des Fonds von 1,04 über drei Jahre. Für ein Jahr nimmt das Beta hingegen einen Wert von 1,16 an, was auf eine merklich höhere Schwankungsneigung des Fonds verweist. Die Risikokennziffer, die die Schwankungsanfälligkeit von Fonds und Index vergleicht, überschreitet auch im rollierenden Zwölfmonatsvergleich zumeist den Marktrisikofixwert von 1,00. Nur in 10 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume wird ein niedrigerer Wert von zutiefst 0,85 erreicht. Als Ergebnis der Beta-Analyse ist damit eine ungünstigere Risikostruktur des Fonds im Vergleich zum Referenzindex festzuhalten. Kann der DWS Financials damit einen Performancevorsprung zur Benchmark erzielen?

FondsRendite. Alpha. Ausbaufähig.

Per 22. August 2011 hat der DWS Financials Typ 0 über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von -35,41 Prozent in Euro aufzuweisen. Dies entspricht einer Negativrendite von -13,44 Prozent p.a. Hier macht sich negativ bemerkbar, dass sowohl die heftigen Kursverluste im Bankenbereich während der Lehman-Pleite 2008, als auch der neuerliche Kursrücksetzer bei Finanztiteln während der eskalierenden EU-Schuldenkrise im Betrachtungszeitraum enthalten sind. Der Vergleichsindex DJ World Financial kommt jedoch mit einem geringeren Minus von insgesamt -27,96 Prozent bzw. -10,36 Prozent p.a. aus. Auch der Wechsel auf die Jahresbetrachtung liefert kein Kaufargument für den Fonds: Mit -23,64 Prozent fällt der Kursverlust des DWS Financials um 5,09 Prozentpunkte höher als das Minus des Referenzindex aus (DJ World Financial: -18,55 Prozent). Der FondsKäufer machte also nicht nur die generelle Abwärtsbewegung des Bankensektors mit, sondern erzielte auch einen geringeren Ertrag als der Vergleichsindex. Zudem wird die schwächere Renditeleistung von einer erhöhten Volatilität begleitet.

Die Minderrendite des Fonds zum Referenzindex wird an dem negativen Alpha offenbar, das über ein Jahr bei -0,19 liegt. Auch auf Dreijahressicht liegt die Kennzahl mit demselben Betrag im Minus. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre wird nochmals deutlich, dass FondsManager Tim Friebertshäuser kein glückliches Händchen bei seiner Titelselektion hatte. In den letzten zwölf Einjahresperioden konnte nur viermal ein positives Alpha bis 0,38 in der Spitze erreicht werden. Die negativen Alpha-Werte fallen hingegen mit zutiefst -1,28 deutlich heftiger aus. Besser sieht es hingegen aus, wenn man noch weiter zurückgeht: im Gesamtjahr 2009 gelang dem DWS Financials die Outperformance des Index mit sehr ordentlichen Alpha-Werten bis maximal 1,77. In diesem Zeitraum erzielte der Finanztitel-Fonds eine sehr ordentliche Jahresrendite von +37,4 Prozent.

SJB Fazit. DWS Financials.

Prinzipiell weiß das FondsManagement des DWS Financials schon, wie man den Vergleichsindex schlägt – es sollte öfter von diesem Wissen Gebrauch machen. Insgesamt ist die erhöhte Risikoneigung des Fonds bei verminderter Rendite aber wenig überzeugend. Trotzdem kann er das richtige Vehikel sein, um von der überfälligen Gegenbewegung des globalen Finanzsektors sowie den aktuell konkurrenzlos niedrigen KGVs im Bankenbereich zu profitieren. Für besonders hartgesottene Antizykliker.

DWS. Hintergründig.

Die DWS wurde 1956 gegründet. Fonds in Deutschland: 923. Verwaltetes Vermögen in Deutschland: 149,3 Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn macht die DWS keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: 2.000. Geschäftsführer Wolfgang Matis, Holger Naumann und Dr. Asoka Wöhrmann. Stand: 31.05.2011. SJB Abfrage: 24.08.2011. Internet: www.dws.de

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.

Beta

Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.

Dividendenrendite

Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.

Information Ratio

Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.

Korrelation

Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.

Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.

Sharpe Ratio

Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.

Tracking Error

Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.