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SJB FondsEcho. DWS Deutschland. MiFiD-Risikoklasse nach MFX: 5

23.09.11 10:18 Uhr

SJB FondsEcho. DWS Deutschland. MiFiD-Risikoklasse nach MFX: 5 | finanzen.net

Deutschland. Heimisch.

Im August und September 2011 geriet der deutsche Aktienmarkt unter starken Abgabedruck. Die EU-Schuldenkrise sowie die Sorgen um die Staatsverschuldung in den USA führten zu einer großen Verkaufswelle, da zugleich die Angst vor einer globalen Abkühlung der Konjunktur zunahm. Die kritische Situation griff ausgehend vom Kapitalmarkt auf den Aktienmarkt über, bevor schlechte Unternehmensergebnisse den Abschwung überhaupt bestätigten. Die deutschen Unternehmen selbst berichteten aber bis zuletzt von einer robusten Nachfragesituation und stabilen Orderlage. Angesichts der bereits deutlich zurückgekommenen Notierungen deutscher Standard- und Nebenwerte suchen antizyklische Investoren nach den passenden Fonds, um von dem attraktiven Bewertungsniveau zu profitieren.

Hier bietet sich der DWS Deutschland an (WKN 849096, ISIN DE0008490962). Der Fonds investiert in substanzstarke deutsche Standardwerte (Blue Chips) aus dem DAX-Index und mischt zudem ausgewählte Small Caps und Mid Caps bei. Die flexible Mischung von DAX-Schwergewichten sowie kleineren und mittleren Unternehmen zahlte sich zuletzt aus: FondsManager Tim Albrecht schaffte es, mit den von ihm ausgewählten Titeln eine überdurchschnittliche Performance zu erzielen. Die Wertentwicklung der Gesamtheit deutscher Aktien, wie sie im marktbreiten Vergleichsindex CDAX repräsentiert ist, konnte deutlich übertroffen werden.

Die Top-Performance des DWS Deutschland brachte FondsManager Tim Albrecht 2010 den von der Ratingagentur Morningstar verliehenen Titel „Fondsmanager des Jahres“ für den Bereich Aktien Deutschland ein. Aktuell besitzt der Fonds, der am 20. Oktober 1993 aufgelegt wurde, ein Volumen von 2,3 Milliarden Euro. Welche Renditen erreichte Albrecht mit seiner handverlesenen Auswahl aus Standardwerten und perspektivreichen Titeln der zweiten Reihe? Seit Auflegung verzeichnet der Fonds eine Gesamtrendite von +219,0 Prozent, erheblich mehr als der als Benchmark agierende CDAX, der es auf eine Gesamtwertentwicklung von +159,9 Prozent bringt. Auch über fünf Jahre spielt der DWS Deutschland seine Stärken aus: Einem Renditeplus von +24,4 Prozent steht eine Negativrendite des CDAX von -1,7 Prozent gegenüber. Mit welcher Strategie konnte Albrecht diese klare Outperformance erzielen?

FondsStrategie. Wachstumspotenzial. Erwünscht.

FondsManager Tim Albrecht steht für seinen DWS Deutschland das ganze Anlageuniversum deutscher Titel zur Verfügung. Die große Kunst für ihn ist nun, aus den etwa 700 deutschen Börsenwerten die vielversprechendsten herauszufiltern und eine Auswahl zu generieren, die sowohl „klassische“ DAX-Titel als auch aussichtsreiche Nebenwerte umfasst. Die Börsenschwergewichte („Blue Chips“) bilden dabei den Hauptbestandteil des Portfolios, dessen Besonderheit aber in der flexiblen Beimischung von deutschen Small und Mid Caps besteht.

Tim Albrecht orientiert sich nicht an der Branchenzugehörigkeit der Einzeltitel, sondern verfolgt eine Stockpicking-Strategie. Die für den Fonds interessanten Werte werden nach einem Bottom-up-Konzept durchleuchtet; zunächst einmal müssen die fundamentalen Unternehmensdaten stimmen. In der Folge untersucht Albrecht, ob das Geschäftsmodell überzeugt, der Verschuldungsgrad des Unternehmens niedrig ist und die Eigenkapitalausstattung ausreicht. Um dann wirklich den Sprung ins Portfolio des DWS Deutschland zu schaffen, muss auch noch der Preis stimmen. Dies bedeutet, dass bei den Titeln das Wachstums- und Gewinnpotenzial noch nicht vollständig im Aktienkurs eingepreist sein darf, erläutert Albrecht.

FondsPortfolio. Grundstoffe. Vorn.

Bei der Branchenallokation des DWS Deutschland liegen aktuell die Grundstoffe mit 22,7 Prozent Portfolioanteil auf dem ersten Platz. Auch die größte Einzelposition des Fonds, die BASF-Aktie (8,9 Prozent Portfolioanteil) entstammt diesem Bereich. Weitere Grundstoffproduzenten innerhalb der Top-10 des Fonds sind der Spezialist für Industriegase Linde AG (3,0 Prozent) sowie der Düngemittelhersteller Kali + Salz (2,9 Prozent). Den zweiten Platz in der Branchenstruktur des DWS Deutschland nehmen die Hersteller dauerhafter Konsumgüter mit 20,6 Prozent ein, worunter vorwiegend Automobilwerte zu verstehen sind. Die Daimler AG mit 4,9 Prozent sowie die Aktien von Volkswagen (4,6 Prozent) finden sich zugleich in den Top-10-Positionen von Albrechts Fonds. Die dritte relativ stark gewichtete Branche innerhalb des DWS-Produktes sind Industrietitel mit 18,8 Prozent Anteil am FondsVolumen. Größte Einzelposition aus diesem Bereich ist die Aktie von MAN (3,4 Prozent), die dem Fonds allerdings aufgrund ihrer zyklischen Struktur zuletzt wenig Freude bereitete. Durchschnittlich stark vertreten sind im Deutschland-Fonds von Tim Albrecht die IT-Branche (11,4 Prozent) sowie der Finanzsektor (11,3 Prozent). Die beiden Branchen werden innerhalb der Top-10 durch die SAP-Aktie sowie die Titel der Allianz und der Deutschen Bank repräsentiert. Geringe Bestände an Versorgern und Telekommunikationsunternehmen sowie Bestände im Gesundheitswesen (8,1 Prozent) runden die Portfoliostruktur des DWS Deutschland ab. Aus dieser Branche ist einzig die Bayer AG mit 5,4 Prozent Portfolioanteil unter den größten zehn Einzelwerten des Fonds vertreten.

Wie die Portfolioanalyse zeigt, setzt sich die Top-10 des DWS Deutschland ausschließlich aus DAX-Aktien zusammen. Damit sind Blue Chips der klare FondsSchwerpunkt, Nebenwerte hingegen fungieren eher als Beimischung. Per Ende August 2011 hält der Fonds 70 Einzelaktien und ist damit durchschnittlich stark gestreut.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse wird der DWS Deutschland dem MSCI Germany als Vergleichsindex gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse zeigt, dass diese Wahl zutreffend ist. Mit 0,93 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem sehr hohen Niveau, für ein Jahr ist sie mit 0,89 kaum geringer. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark läuft damit weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,86, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,79 an. Damit haben sich mittelfristig 14 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 21 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Albrecht zuletzt verstärkt von seiner weitreichenden Freiheit bei der Titelauswahl Gebrauch machte. Dies demonstriert auch der Tracking Error. Über drei Jahre liegt die Spurabweichung des Fonds vom Index bei 9,47, auf Jahressicht bei 10,26 Prozent. Welche Schwankungsneigung weist der DWS-Fonds unter diesen Voraussetzungen auf?

FondsRisiko. Volatilität. Erhöht.

Der Deutschland-Fonds der DWS weist für ein Jahr eine Volatilität von 34,49 Prozent auf, die oberhalb der 29,65 Prozent liegt, die der MSCI Germany zu verzeichnen hat. Auch über drei Jahre liegt die Schwankungsintensität höher: Hier beträgt die „Vola“ des Fonds 29,29 Prozent, wohingegen die Benchmark eine Schwankungsbreite von 25,54 Prozent aufzuweisen hat. Angesichts der Tatsache, dass FondsManager Albrecht auch stärker schwankende Nebenwerte in sein Portfolio aufnimmt, ist der Volatilitätsvorsprung des Fonds aber gerechtfertigt. Dem moderat erhöhten Risiko stehen deutlich gesteigerte Chancen gegenüber, wie die spätere Performanceanalyse noch zeigen wird.

Die über dem Durchschnitt des breiten Marktes liegende Risikoneigung des DWS Deutschland manifestiert sich auch in dem Beta des Fonds von 1,13 über drei Jahre. Für ein Jahr nimmt das Beta einen Wert von 1,09 an, was auf eine um 9 Prozent höhere Schwankungsneigung des Fonds verweist. Dass dies keinesfalls immer so ist, zeigt der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Risikokennziffer. Das Beta liegt in 16 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt dabei Werte von zutiefst 0,70 an. Stärkere und geringere Schwankungen von Fonds und Index wechseln sich damit ab, auch wenn die Mehrheit der betrachteten Intervalle Beta-Werte über 1 aufweist. Als Endresultat der Beta-Analyse ist ein leicht gesteigertes Risiko des Fonds im Vergleich zum Referenzindex festzuhalten. Kann der DWS Deutschland dies in einen Performancevorsprung ummünzen?

FondsRendite. Alpha. Überzeugend.

Per 19. September 2011 hat der DWS Deutschland über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +3,69 Prozent in Euro aufzuweisen. Dies entspricht einer Rendite von +1,21 Prozent p.a. Die spontan wenig beeindruckenden Zahlen stellen sich allerdings deutlich positiver dar, wenn man bedenkt, dass sowohl der massive Kursrücksetzer im Umfeld der Lehman-Pleite als auch der Kursrutsch wegen der EU-Schuldenkrise vollständig im Betrachtungszeitraum enthalten sind. Trotzdem reicht es zu einer positiven Performance, mit der der Vergleichsindex MSCI Germany keineswegs aufwarten kann. Dieser hat über drei Jahre insgesamt -16,73 Prozent an Wert verloren, was einem Ergebnis von -5,92 Prozent p.a. entspricht. Der Wechsel auf die Jahresbetrachtung zeigt ebenfalls, dass der DWS Deutschland mit seiner Wertentwicklung die Benchmark schlägt. Mit -11,14 Prozent fällt der Kursverlust des DWS-Fonds um 2,29 Prozentpunkte geringer als das Minus des Referenzindex aus (MSCI Germany: -13,43 Prozent). Kurz- wie mittelfristig vermag der Fonds mit seiner flexiblen Anlagepolitik also einen Renditevorsprung gegenüber dem passiven Index erzielen – der Beweis für ein erfolgreiches FondsManagement wie auch der Beleg dafür, dass sich die leicht erhöhte Risikobereitschaft ausgezahlt hat. Die Mehrrendite des aktiv gemanagten Fonds zum Referenzindex wird an dem positiven Alpha offenbar, das über drei Jahr bei 0,73 liegt – ein ganz ausgezeichneter Wert. Auch auf Jahressicht liegt die Kennzahl mit 0,47 klar im Plus. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre wird nochmals deutlich, dass FondsManager Tim Albrecht mit seiner Mischung aus Blue Chips und Small Caps sehr erfolgreich agierte. In den letzten 36 Perioden gibt es nur einen einzigen Zeitraum mit einem negativen Alpha von -0,13, ansonsten fällt die Kennzahl stets positiv aus und erreicht beeindruckende Werte von bis zu 1,77 in der Spitze. Hier weist der DWS-Fonds also durchgängig einen Performancevorsprung zur Benchmark auf, der auch von seiner absoluten Höhe her überzeugt. Ganz klar ein Verdienst der erfolgreichen Stockpicking-Strategie Albrechts.

SJB Fazit. DWS Deutschland.

FondsManager Tim Albrecht hat seine letzten Auszeichnungen nicht umsonst erhalten. Der von ihm gemanagte DWS Deutschland überzeugt mit einer gelungenen Mischung von soliden Blue Chips und aussichtsreichen Nebenwerten und lässt seine Benchmark weit hinter sich. Dabei überzeugt vor allem das gute Chance-Risiko-Verhältnis. Für Antizykliker, die auf dem ermäßigten Kursniveau ausgewählte deutsche Qualitätsunternehmen einsammeln wollen, ist der Fonds erste Wahl.

DWS. Hintergründig.

Die DWS wurde 1956 gegründet. Fonds in Deutschland: 923. Verwaltetes Vermögen in Deutschland: 149,3 Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn macht die DWS keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: 2.000. Geschäftsführer Wolfgang Matis, Holger Naumann und Dr. Asoka Wöhrmann. Stand: 31.05.2011. SJB Abfrage: 22.09.2011.

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.

Beta

Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.

Dividendenrendite

Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.

Information Ratio

Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.

Korrelation

Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.

Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.

Sharpe Ratio

Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.

Tracking Error

Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.