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SJB FondsEcho. DWS Brazil. MiFid-Risikoklasse nach MFX: 5

04.11.11 09:25 Uhr

SJB FondsEcho. DWS Brazil. MiFid-Risikoklasse nach MFX: 5 | finanzen.net

Brasilien. Aufstrebend.

Brasilien, der bevölkerungsreichste und flächenmäßig größte Staat Südamerikas, bleibt trotz des jüngsten konjunkturellen Dämpfers eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Dafür sorgen Ereignisse wie die Fußball WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016, die beide in dem Land mit seinen 192 Millionen Einwohnern ausgetragen werden und jede Menge Investitionen in Tourismus und Infrastruktur mit sich bringen. Aber auch unabhängig davon geht es der Realwirtschaft wie dem Staatshaushalt gut. Brasiliens Volkswirtschaft hat laut OECD 2010 Waren und Dienstleistungen im Wert von 2,0 Billionen US-Dollar erwirtschaftet, wovon bereits 60 Prozent auf den Binnenkonsum zurückgehen. Die starke Exportabhängigkeit des rohstoffreichen Landes wird damit gemildert, was sich in Zeiten eines geringeren globalen Wirtschaftswachstums positiv bemerkbar macht. Aktuell ist das Land die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt und besitzt einen Anteil am weltweiten Bruttoinlandsprodukt von 2,9 Prozent. Die vom IWF für 2011 erwartete Staatsverschuldung Brasiliens liegt bei rund 63,0 Prozent des BIP, die Devisenreserven haben ein Volumen von mehr als 300 Milliarden US-Dollar. Nach einem Wirtschaftswachstum 2010 von +7,50 Prozent wird die brasilianische Wirtschaft in diesem Jahr rund +3,60 Prozent zulegen. Trotz dieser Wachstumsverlangsamung bleiben die langfristigen Perspektiven ausgezeichnet. Ein Markt für Antizykliker? Um von den Entwicklungsmöglichkeiten des brasilianischen Aktienmarktes zu profitieren, bietet sich der DWS Brazil an (WKN A0H0EN, ISIN LU0239322612). Der Fonds investiert in brasilianische Unternehmen jeglicher Marktkapitalisierung und besitzt derzeit ein Volumen von 187,2 Millionen Euro. FondsManager Sebastian Kahlfeld verwaltet den Aktienfonds seit Mai 2011 und hat es sich zum Ziel gesetzt, einen nachhaltigen Wertzuwachs gegenüber dem Vergleichsmaßstab MSCI Brazil 10/40 zu erzielen. Hierzu erwirbt er brasilianische Unternehmen mit einer hervorragenden Marktstellung und guten Perspektiven. Die Benchmark dient ihm als Orientierung, wird aber nicht genau nachgebildet. Seit Auflegung am 16. Januar 2006 hat der Fonds eine Gesamtrendite von +19,6 Prozent erwirtschaftet, in den letzten fünf Jahren erzielte er eine Rendite von +3,1 Prozent p.a. Welche Strategie wird bei der Portfoliozusammenstellung verfolgt?

FondsStrategie. Wachstumswerte. Gesucht.

Der DWS Brazil investiert in Aktien von Unternehmen mit Sitz in Brasilien oder von solchen Firmen, die ihren Geschäftsschwerpunkt in Brasilien haben. Die Auswahl der einzelnen Titel wird von FondsManager Sebastian Kahlfeld getroffen, der sich zwar am Vergleichsindex MSCI Brazil 10/40 orientiert, aber nicht an dessen Sektoren- oder Einzeltitelgewichtung gebunden ist. Kahlfeld kann mit seinem Portfolio teils erheblich von seiner Benchmark abweichen. Der FondsManager mischt Value- und Growth-Aktien, legt seinen Schwerpunkt aber auf Wachstumswerte. In seinem Portfolio finden sich große, mittlere und kleinere Unternehmen, die sich alle durch eine ausgezeichnete Marktposition sowie langfristig gute Wachstumsperspektiven auszeichnen. Bei taktischen und strategischen Investmententscheidungen wird Kahlfeld von den stark spezialisierten Analysten des Emerging-Markets-Teams der DWS unterstützt. Hierdurch ist ein enger Austausch von Investmentideen auch aus globaler Sicht gewährleistet. Welche Branchenallokation resultiert aus der Stockpicking-Strategie Kahlfelds?

FondsPortfolio. Finanzwerte. Vorn.

Bei der Branchenallokation des DWS Brazil liegen aktuell die Finanztitel mit 26,2 Prozent Portfolioanteil auf dem ersten Platz. Auch die größte Einzelposition des Fonds, die Banco Bradesco (8,3 Prozent Portfolioanteil) entstammt diesem Bereich. Eine weitere Bank innerhalb der Top-10 des Fonds ist die Itau Unibanco Holding (6,5 Prozent). Das Institut würde jüngst als beste Privatbank Lateinamerikas ausgezeichnet. Den zweiten Platz in der Branchenstruktur des DWS Brazil nehmen die Rohstoff-Produzenten mit 14,3 Prozent ein. Aus diesem Bereich finden sich der Eisenerzhersteller Vale sowie der Ölriese Petrobras mit jeweils 7,6 Prozent Portfolioanteil unter den Top-10-Positionen von Kahlfelds Fonds. Die dritte relativ stark gewichtete Branche innerhalb des DWS-Produktes sind nicht zyklische Verbrauchsgüter mit 12,7 Prozent Anteil am FondsVolumen. Größte Einzelposition aus diesem Sektor ist die Aktie der Brauerei Cia de Bebidas das Americas, die 5,0 Prozent des FondsVolumens abdeckt. Der Lebensmittelhersteller BRF Brasil Foods besitzt einen Portfolioanteil von 3,4 Prozent. Relativ stark vertreten sind im Brasilien-Fonds von Sebastian Kahlfeld auch noch Energietitel (12,3 Prozent) sowie Versorgeraktien (6,8 Prozent). Aus diesem Bereich kommt das Öl- und Gasunternehmen OGX (2,5 Prozent Portfolioanteil). Unterdurchschnittlich stark gewichtet innerhalb der Branchenaufteilung sind hingegen Industrietitel (5,9 Prozent), die Hersteller dauerhafter Konsumgüter (6,1 Prozent) sowie Telekom- und IT-Firmen (4,9 bzw. 4,1 Prozent). Geringe Bestände im Gesundheitswesen (1,3 Prozent) runden die Portfoliostruktur des DWS Brazil ab. Ebenfalls unter den zehn größten zehn Einzelwerten des Fonds ist mit CCR der größte Mautstraßenbetreiber Brasiliens vertreten (2,4 Prozent). Per Ende September 2011 hält der Fonds 83 Einzelaktien und ist damit recht breit gestreut.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse wird der DWS Brazil dem MSCI Brazil 10/40 als Vergleichsindex gegenübergestellt und damit der vom Fonds selbst gewählten Benchmark. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse zeigt, dass diese Wahl zutreffend ist. Mit 0,91 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem sehr hohen Niveau, für ein Jahr ist sie mit 0,88 kaum geringer. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark läuft damit weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,83, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,77 an. Damit haben sich mittelfristig 17 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 23 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Kahlfeld zuletzt etwas stärker von seiner Freiheit bei der Titelauswahl Gebrauch machte. Der Tracking Error liegt über drei Jahre bei 9,33 Prozent, auf Jahressicht geht die Spurabweichung auf 7,42 Prozent zurück. Welche Schwankungsintensität hat der DWS-Fonds unter diesen Voraussetzungen aufzuweisen?

FondsRisiko. Schwankungen. Gedämpft.

Der Brasilien-Fonds der DWS weist für ein Jahr eine Volatilität von 22,68 Prozent auf, die etwas unterhalb der 24,62 Prozent liegt, die der MSCI Brazil 10/40 zu verzeichnen hat. Auch über drei Jahre fällt die Schwankungsneigung des aktiv gemanagten Aktienfonds geringer aus: Hier beträgt die „Vola“ des Fonds 26,19 Prozent, wohingegen die Benchmark eine Schwankungsbreite von 26,55 Prozent aufzuweisen hat. Ein erfreuliches Ergebnis für den Fonds mit Blick auf die Risikostruktur.

Die geringeren Schwankungen des DWS Brazil manifestieren sich auch in dem unter Marktniveau liegenden Beta von 0,92 über drei Jahre. Für ein Jahr nimmt das Beta einen Wert von 0,88 an, was auf eine um 12 Prozent geringere Schwankungsneigung des Fonds verweist. Das günstige Risikoprofil des Fonds wird durch den rollierenden Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte nochmals unterstrichen. Die Risikokennziffer liegt in 26 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt dabei Werte von zutiefst 0,68 an. Ist die Schwankungsneigung des Fonds doch einmal höher als der Marktdurchschnitt, sind die Beta-Werte mit maximal 1,10 weniger stark ausgeprägt. Als Endresultat der Beta-Analyse ist damit ein vergleichsweise geringeres Risiko des Fonds gemessen am Referenzindex festzuhalten. Welche Renditeleistung vermag der DWS Brazil auf dieser Basis zu erbringen?

FondsRendite. Alpha.Ausbaufähig.

Per 31. Oktober 2011 hat der DWS Brazil über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +66,13 Prozent in Euro aufzuweisen. Dies entspricht einer Rendite von +18,44 Prozent p.a. Ein sehr ordentlicher Wertzuwachs, der aber vom MSCI Brazil 10/40 noch übertroffen wird. Der Vergleichsindex kann über drei Jahre mit einer Gesamtrendite von +95,64 Prozent aufwarten, was einem Ergebnis von +26,67 Prozent p.a. entspricht. Der Wechsel auf die Jahresbetrachtung zeigt hingegen, dass es der DWS Brazil auch besser kann. Mit seiner Wertentwicklung von -13,21 Prozent fällt der Kursverlust des DWS-Fonds etwas geringer als das Minus des Referenzindex aus (MSCI Brazil 10/40: -13,35 Prozent). Kurzfristig liegt der Fonds damit leicht vorn, mittelfristig ist jedoch eine nicht unerhebliche Minderrendite zu konstatieren. Die nicht wirklich überzeugende Wertentwicklung des aktiv gemanagten Fonds im Vergleich zum Referenzindex wird an dem negativen Alpha offenbar, das über drei Jahre bei -0,30 liegt. Auf Jahressicht stellt sich die Kennzahl mit -0,14 etwas erfreulicher dar, liegt aber weiter im Minus. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre wird nochmals deutlich, dass der Brasilien-Fonds der DWS mit seiner Titelauswahl nicht immer erfolgreich agierte. In 25 der letzten 36 Perioden gab es ein negatives Alpha von zutiefst -1,51 zu verzeichnen, elfmal fällt die Kennzahl positiv aus und erreicht dabei Werte bis zu 1,05 in der Spitze. Renditetechnisch ist die Performance des DWS Brazil damit noch ausbaubar – eine Aufgabe, die Sebastian Kahlfeld schnell angehen sollte.

SJB Fazit. DWS Brazil.

Hohe Rohstoffpreise, ein dynamischer Binnenmarkt sowie die solide Finanzpolitik sind gute Argumente für ein Investment in Brasilien. Für zusätzliche Kursfantasie sorgen die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Spiele 2016, die einen neuen Schub bei Tourismus und Infrastrukturprojekten erwarten lassen. Nach den jüngsten Kursabschlägen sind brasilianische Aktien günstig bewertet. Antizykliker setzen mit einem Fonds wie dem DWS Brazil auf eine Fortsetzung der langfristigen Wachstumsstory.

DWS. Hintergründig.

Die DWS wurde 1956 gegründet. Fonds in Deutschland: 923. Verwaltetes Vermögen in Deutschland: 149,3 Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn macht die DWS keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: 2.000. Geschäftsführer Wolfgang Matis, Holger Naumann und Dr. Asoka Wöhrmann. Stand: 30.06.2011. SJB Abfrage: 03.11.2011.

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.

Beta

Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.

Dividendenrendite

Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.

Information Ratio

Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.

Korrelation

Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.

Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.

Sharpe Ratio

Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.

Tracking Error

Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.