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SJB FondsEcho. BGF World Mining USD. MiFID-Risikoklasse nach MFX: 5

06.05.10 17:51 Uhr

SJB FondsEcho. BGF World Mining USD. MiFID-Risikoklasse nach MFX: 5 | finanzen.net

Schönheit. Roh.

Was spricht im Rohstoffbereich für Aktieninvestitionen im Vergleich zu physischen Beständen? Diese Kernfrage hat die SJB Malcolm Smith auf seiner jüngsten Europatour gestellt. Der Produktspezialist des BlackRock Natural Resources Team ist die Rechte Hand von FondsManager Evy Hambro. In Köln stand er den Fragen der SJB Rede und Antwort. „Aktien sind die einzigen Kapitalanlagen, mit denen Investoren an allen Entwicklungen im Rohstoffsektor teilhaben können“, so Smith. „Neben den Rohstoffpreisen und Terminkontrakten spielt die Finanzausstattung sowie Produktivität der Unternehmen eine Rolle für die FondsEntwicklung.“ Ein Konzept, das aufgeht. Der BGF World Mining (LU0075056555) hat auf Eurobasis über ein Jahr +69,06 Prozent an Wert gewonnen. Das ist ein positives Alpha von 1,27. Der SJB Vergleichsindex MSCI World Metals & Mining legte im gleichen Zeitraum +60,09 Prozent zu. Aktives FondsManagement zahlt sich aus. Die starke Wertentwicklung hat maßgeblichen Anteil am Anstieg des FondsVolumens auf 14,3 Milliarden US-Dollar per 31. März. Ein Plus von 8,6 Milliarden US-Dollar innerhalb von 12 Monaten. Droht hier die Masseträgheit? Kritischen Nachfragen ist Rugbyfan Malcolm Smith nicht ausgewichen.

FondsStrategie. Werte. Entwickelnd.

FondsManager Evy Hambro hat ein Geheimnis: „Aladdin“. Das ist keine arabische Wunderlampe, sondern der Name des Handels- und Risikokontrollsystems für Metall- und Minenfonds bei BlackRock. Bevor ein internationaler Minen-Titel ins Portfolio des BGF World Mining kommt, durchläuft er einen fünfstufigen Analyseprozess. Ausgewählte Unternehmen aus dem nach Rohstoffsektor, Geschäftsstatus und Geographie kategorisierten Anlageuniversum werden einer gründlichen Fundamentalanalyse unterzogen. Durch Unternehmensbesuche und Analysen des hauseigenen Researchs der BlackRock Solutions bildet sich FondsManager Hambro eine Meinung über Anlagequalität, Erfahrungen und Erfolge des Managements, Finanzstärke und Bewertung der Aktie. Makroökonomische Daten spielen bei der sektorenspezifischen Relation von Angebot und Nachfrage sowie politischen Risiken eine Rolle. Alle ermittelten Attribute werden dem Gesamtrisiko des Portfolios gegenübergestellt. Verkauft werden Aktien, wenn sich die Fundamentaldaten und politischen Risiken entscheidend ändern oder die Geschäftsentwicklung und Bewertung des Unternehmens zu wünschen übrig lässt. Auch wenn FondsManager Hambro zusammen mit Robin Batchelor dem Natural Resources Team in London vorsteht, trifft er für den BGF World Mining keine einsamen Entscheidungen. „Investmentideen werden im Team diskutiert“, berichtet Malcolm Smith. „Jedes Mitglied hat Vorschlagsrecht“. Unmittelbar für die Sektion „Mining/Gold“ zuständig sind Richard Davis, Catherine Raw und Tom Holl. Insgesamt eine kompetente Mischung aus Geologen, Wirtschaftswissenschaftlern und Marketingspezialisten. Gemeinsamer Treiber: „Ergebnisse erzielen.“

FondsPortfolio. Masse. Getrieben.

Besteht bei den milliardenschweren Zuwächsen durch Wertentwicklung und Neuinvestoren die Gefahr, dass der BGF World Mining zur trägen FondsMasse wird? „Wenn es keine geeigneten Investments und genug Ineffizienzen am Markt gäbe, würden wir den Fonds schließen“, antwortet Produktspezialist Smith auf SJB Nachfrage. „Davon kann keine Rede sein. Wir alle wollen positive Ergebnisse liefern.“ Das FondsManagementteam kennt die Gefahr für die FondsEntwicklung genau: Gerade Masse darf nicht zum Stillstand kommen. Die 14,3 Milliarden US-Dollar des Fonds sind per 31. März in 62 Aktien investiert. Das sind im Durchschnitt rund 230 Millionen US-Dollar, bzw. rund 10 Prozent des Börsenwerts pro Unternehmen. Die durchschnittliche Marktkapitalisierung des FondsPortfolios liegt bei 2,4 Milliarden US-Dollar. Verführt so viel Marktmacht zu direkter Einflussnahme auf die Unternehmensführung? „Ich würde uns definitiv nicht als ‚Aktivisten’ bezeichnen. Aber wir erwarten von einem Management schon, dass es Mehrwerte für seine Investoren schafft“, so Smith. Die Chancen im Minensektor stehen gut dafür. Der Schuldenstand der Unternehmen hat sich laut BlackRock von rund 140 Milliarden US-Dollar 2008 auf rund 40 Milliarden US-Dollar 2010 reduziert. Ab 2011 erwarten die Experten wieder eine positive Cash-Quote, dank anziehender Rohstoffpreise. Das bringt Bewegung in den Sektor, für neue Investitionsausgaben, Firmenzukäufe oder Dividendenausschüttungen. Alles Treiber der FondsEntwicklung. Die Übergewichtungen der Nordamerika- und Europa-Position im FondsPortfolio basieren vor allem auf dem Börsenlisting der meisten Minenaktien in New York oder London. Rio Tinto, BHP Billiton, Vale, Xstrata. Keiner der „Global Player“ fehlt im Portfolio. Daher überwiegen mit 55,1 Prozent in der Branchenallokation diversifizierte Minenunternehmen, die in mehreren Bereichen Rohstoffe abbauen. Für die Rohstoffmärkte der kommenden 5 bis 10 Jahre wird die anziehende Nachfrage der Schwellenländer entscheidend sein. Laut BlackRock wird sie sich vor allem in den Bereichen Kupfer, Eisenerz und Koks-Kohle niederschlagen. In diesen Treiberpositionen hat sich der Fonds bereits jetzt stark aufgestellt. Mit einer Barposition von rund 2,9 Prozent des FondsVermögens sind strategische Zukäufe jederzeit realisierbar.

FondsVergleichsindex. Unabhängigkeit. Nachvollziehbar.

FondsManager Hambro nutzt für den BGF World Mining den HSBC Global Mining als Benchmark. Die SJB stellt die Leistungen des FondsManagements nicht nur durch Nachfragen, sondern auch durch einen unabhängigen Vergleichsmaßstab auf die Probe. In diesem Fall den MSCI World Metals & Mining. Die Korrelationsanalyse kommt kurz- und mittelfristig auf folgende Werte: Über ein Jahr korrelieren Fonds und SJB Vergleichsindex mit 0,94, über drei Jahre sind es 0,88. Das aktive FondsManagement sucht also Chancen jenseits des Index. R² bestätigt das. Über drei Jahre kommt die Kennzahl auf 0,88, über ein Jahr auf 0,77. Das bedeutet, kurzfristig steht die FondsEntwicklung noch zu einem Anteil von 77,0 Prozent in direkter Abhängigkeit von der des MSCI World Metals & Mining.

FondsRisiko. Wunderlampe. Funktioniert.

Die Spurabweichung (Tracking Error) von 10,81 Prozent über drei Jahre und 8,38 Prozent über ein Jahr zeigt, dass FondsManager Hambro tatsächlich kein Problem mit Masseträgheit hat. Er bringt seine Leistung und hält den Fonds in Bewegung. Hambro weiß den massenhaften Applaus zu schätzen und will ihn erhalten. Seit November 2009 steuert er den BGF World Mining in deutlich ruhigeren Gewässern. Das Beta als Kennzahl der Risikobeanspruchung liegt seitdem konstant unter dem Marktrisikofixwert 1. Per 30. April rangiert das Beta bei 0,79, also 21,0 Prozentpunkte unter dem Marktrisiko. Davor lag das FondsRisiko über zwei Jahre im rollierenden 12-Monatsvergleich kontinuierlich >1. Mittelfristig über drei Jahre liegt das Beta bei 1,06. In Volatilität gemessen wich der Fonds 37,83 Prozent von Kursmittelwert ab. Der SJB Vergleichsindex 34,29 Prozent. Woher kommt diese Zurückhaltung, wollte die SJB wissen. „Die Minen sind heute mehr als vor dem Crash 2008 auf eine mögliche negative Konjunkturentwicklung eingestellt“, sagt Smith. „Die Bilanzen sind stärker, die Unternehmensführung konservativer und die Produktion hält weiterhin Kapazitäten geschlossen.“ Dank verbesserter Substanzwerte und Geschäftsaussichten im Anlageuniversum muss der Fonds nicht am Limit gefahren werden, um besser abzuschneiden als der Vergleichsindex. Für Investoren bedeutet das eine verbesserte Rentabilität der FondsAnlage.

FondsRendite. Drei. Teilig.

2009 hat der BGF World Mining +97,50 Prozent an Wert zugelegt. Über ein Jahr +69,06 Prozent. Das positive Alpha von 1,27 Prozent über ein Jahr und 0,05 über drei Jahre zeigt, dass FondsManager Hambro kurz- und mittelfristig besser abgeschnitten hat als der MSCI World Metals & Mining. Betrachtet man die aktuelle anziehende Entwicklung der Rohstoffpreise, welches Alpha verdient der Fonds aktuell? Spiegelt die Mehrrendite Investitionsentscheidungen der Vergangenheit, der Gegenwart oder Zukunft wider? „Natürlich alles drei“, meint Malcolm Smith. „Wir empfehlen für den Fonds eine Haltedauer von 3 bis 5 Jahren, in denen Investoren an der vollen Bandbreite der Managemententscheidungen partizipieren können.“ Zum Beispiel von der geänderten Risikostrategie. Seit das Beta unter dem Marktrisikofixwert 1 liegt, hat sich das Verhältnis von Risiko und Ertrag deutlich zugunsten der Investoren entwickelt. Die Information Ratio (IR) rangiert seit 1. November 2009 im rollierenden 12-Monatsvergleich zwischen 1,41 und 0,25. Eine positive IR bedeutet, dass die Relation von Mehrrendite zum eingegangenen Risiko rentabel ist. Raue Schale, schöner Stoff.

SJB Fazit.

Beteiligungen an Minenunternehmen folgen den Gesetzen des Aktienmarkts. Firmenwert und Aktienkurs in Relation zu Gewinn und Buchwert sind entscheidender als der Rohstoffpreis. Aber was diese Spezialisten aus der Erde holen wird gebraucht. Ohne Rohstoffe rollt keine Wirtschaft. Evy Hambro kennt seine Märkte in- und auswendig. Eine gute Voraussetzung, um gedanklich flexibel und wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben. Ganz im Investoreninteresse.

Erläuterung.

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Risikokontrolle beruht. Ein positives Alpha deutet auf ein erfolgreiches FondsManagement hin. Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.

Beta

Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.

Dividendenrendite

Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.

Information Ratio

Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.

Korrelation

Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.

Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.

Sharpe Ratio

Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.

Tracking Error

Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

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