SJB FondsEcho. Aberdeen Australian Dollar Bond Fund. MiFID-Risikoklasse nach MFX 3.
Austral-Dollar. Gefragt.
Es gibt sie schon wieder, die Länder, die nach der Finanzkrise erneut ein attraktives Zinsniveau aufweisen. Zu ihnen gehört Australien, das aktuell mit einem Leitzins von 4,75 Prozent aufwartet. Im November 2010 wurde die „Cash Rate“ zum letzten Mal um 25 Basispunkte erhöht, weitere Zinsanhebungen sind zu erwarten. Noch im letzten Quartalsbericht des geldpolitischen Ausschusses der australischen Notenbank wurde auf die Notwendigkeit neuer Zinserhöhungen hingewiesen. In der Eurozone liegt der Leitzins Mitte 2011 hingegen bei zahmen 1,50 Prozent, deutlich unterhalb der aktuellen Inflationsrate von 2,70 Prozent (Juni 2011). Kein Wunder, dass die Kapitalzuflüsse in australische Anleihen hoch sind. Denn zu den hohen Zinsen kommen noch die Chancen auf Währungsgewinne hinzu. Der Austral-Dollar hat seit Jahresbeginn 2009 über 34 Prozent zum Euro zugelegt und befindet sich weiterhin in einem langfristigen Aufwärtstrend zur europäischen Einheitswährung.
Investoren, die mit Blick auf die weitere Kursentwicklung des Euro skeptisch sind und angesichts des weiter virulenten Problems einer Staatspleite innerhalb der Eurozone nach Anlagealternativen in einer fremden Währung suchen, sind beim australischen Dollar gut aufgehoben. Eine stabile Währung, die nicht nur durch das hohe Zinsniveau, sondern auch durch den Rohstoffreichtum des Landes gestützt wird. Der Aberdeen Global II – Australian Dollar Bond Fund (ISIN: LU0513454529) investiert sein FondsVermögen in auf australische Dollar lautende Anleihen und Kreditmarktpapiere, wobei alle Anlagen „Investment Grade“ besitzen müssen. Australische Staatsanleihen, die derzeit attraktive Renditen zwischen 4,50 und 6,00 Prozent aufweisen, sind stark im Portfolio vertreten. Der Fonds notiert in australischen Dollar (AUD) und weist per Ende Mai ein Volumen von 130,2 Millionen AUD auf. Die Performancezahlen können sich sehen lassen: Seit Auflegung am 11. Februar 1992 konnte der Fonds eine durchschnittliche jährliche Wertentwicklung von +6,69 Prozent in AUD verzeichnen, im letzten Einjahreszeitraum erzielte er eine Rendite von +5,02 Prozent.
FondsStrategie. Zinsanstieg. Erwartet.
Der Aberdeen Global II Australian Dollar Bond Fund investiert schwerpunktmäßig in australische Staatsanleihen. Alle vom Fonds erworbenen Papiere lauten auf australische Dollar, in geringem Umfang werden Anleihen der einzelnen australischen Bundesstaaten oder Anleiheemissionen von Finanzunternehmen beigemischt. Anlageziel ist das Erzielen einer „attraktiven Gesamtrendite“, wozu ausschließlich auf „Investment Grade“ geratete Titel zurückgegriffen wird. 84,7 Prozent der im Fonds enthaltenen Anleihen sind mit der Höchstnote „AAA“ bewertet, 9,5 Prozent besitzen das Rating „AA“. Der Blick auf die Sektorengewichtung des Fonds zeigt, dass Anleihen des australischen Staates („Commonwealth of Australia“) mit 74,4 Prozent die mit Abstand größte Einzelposition im FondsPortfolio bilden. Anleihen einzelner australischer Bundesstaaten wie Victoria oder New South Wales haben mit 11,9 Prozent den zweithöchsten Anteil im Fonds. Von australischen Banken und Finanzinstituten begebene Anleihen stehen für 4,8 Prozent des FondsVermögens ein. Nur gering gewichtet sind mit 3,2 Prozent Portfolioanteil zudem sogenannte Asset Backed Securities (ABS), mit Hypotheken oder Immobilien besicherte Anleihen. Die Barmittel des Aberdeen Australian Dollar Bond Fund machen zum Stichtag 31. Mai 2011 5,8 Prozent des FondsVolumens aus.
Der Fonds betreibt ein aktives Management und orientiert sich an dem JP Morgan Government Bond Index Traded AUD als Benchmark. Das Australian Fixed Income Team unter Leitung von David Rodriguez rechnet mit weiter steigenden Anleiherenditen in Australien und richtet sein Portfolio darauf aus. Die jüngsten Renditerückgänge wurden dementsprechend genutzt, um neue Positionen aufzubauen.
FondsPortfolio. Staatspapiere. Bevorzugt.
Das Portfolio des Aberdeen Global II Australian Dollar Bond Fund wird von australischen Staatsanleihen unterschiedlicher Laufzeiten dominiert. Top-Holding des Fonds sind mit 5,75 Prozent verzinste und bis zum Jahr 2022 laufende Schuldtitel des australischen Staates, die 14,1 Prozent des Bestandes ausmachen. Kaum geringer gewichtet mit jeweils 14,0 Prozent Portfolioanteil sind australische Staatsanleihen mit Laufzeit bis 2018 sowie 2014, die mit 5,5 bzw. 4,5 Prozent verzinst sind. Das im Vergleich zu Euro- oder US-Dollar-Papieren sehr attraktive Zinsniveau der im Fonds enthaltenen Titel wird bereits an diesen drei Top-Holdings sichtbar. Hohe Erträge wirft auch die mit 13,3 Prozent gewichtete australische Staatsanleihe mit Laufzeit bis 2021 ab, die einen Zinssatz von 5,75 Prozent besitzt. Auch die Plätze fünf bis sieben der größten Einzelpositionen des Fonds werden von australischen Staatspapieren belegt, deren Laufzeiten im mittleren Bereich liegen (2012 bis 2017). Der erste Titel unter den Top 10, der nicht vom australischen Staat emittiert wurde, ist mit 3,2 Prozent des FondsVermögens eine Anleihe der Compagnie De Financement Foncier (Laufzeit bis 2015). 2,8 Prozent des Portfolios des Aberdeen-Anleihenfonds sind in einer kurzlaufenden Anleihe von Australiens Landwirtschaftlicher Rentenbank investiert. Abgerundet werden die zehn größten FondsPositionen von einer Anleihe des australischen Bundesstaates Victoria (Laufzeit 2016, 5,75 Prozent Zinsen), die 2,0 Prozent des Bestandes ausmacht. Insgesamt ein Portfolio, in dem Titel mit hoher Bonität dominieren und somit dem Sicherheitsaspekt eine wichtige Stellung eingeräumt wird – trotzdem ist die durchschnittliche Rendite von über 5,0 Prozent überzeugend hoch.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Hoch.
Der Aberdeen Global II Australian Dollar Bond Fund benennt den JP Morgan Government Bond Index Traded AUD als seine Benchmark. Dieser besteht zu 100 Prozent aus „AAA“ gerateten Titeln und setzt sich ausschließlich aus australischen Staatsanleihen zusammen. Der Aberdeen-Fonds mischt jedoch zu knapp zehn Prozent „AA“ eingestufte Titel bei und berücksichtigt für sein Portfolio ebenfalls Emissionen suprastaatlicher Organisationen sowie Anleihen australischer Finanzinstitute. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, wird in der unabhängigen SJB FondsAnalyse der Anleihenfonds der durchschnittlichen Wertentwicklung aller in AUD investierenden Rentenfonds als Benchmark gegenübergestellt.
Das Ergebnis der Korrelationsanalyse beweist, dass diese Maßnahme richtig ist. Mit 0,97 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem sehr hohen Niveau, für ein Jahr fällt sie mit 0,91 nur wenig geringer aus. Die parallele Kursentwicklung von Fonds und Benchmark ist damit stark ausgeprägt, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,93, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,83 an. Damit haben sich mittelfristig 7 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 17 Prozent.
FondsRisiko. Schwankungen. Vergleichbar.
Der Anleihenfonds von Aberdeen weist für ein Jahr eine Volatilität von 8,64 Prozent auf, die knapp oberhalb der 8,31 Prozent liegt, die der aus AUD-Rentenfonds komponierte Vergleichsindex zu verzeichnen hat. Diese leicht erhöhte Schwankungsbreite wird durch den in diesem Zeitraum erzielten Performancevorsprung von 0,85 Prozentpunkten kompensiert. Über drei Jahre kehrt sich das Bild hingegen um: Hier beträgt die Volatilität des Fonds 9,16 Prozent, während die Benchmark mit 8,82 Prozent eine geringere Schwankungsintensität aufzuweisen hat. Die Wertentwicklung des Fonds fällt in jener Zeit um 1,27 Prozentpunkte hinter diejenige des Referenzindex zurück. In der Summe ist der Vergleich von Benchmark und Aberdeen-Fonds mit Blick auf die Risikostruktur als noch neutral einzustufen. Die vermehrte Volatilität ist nicht signifikant genug, um sie als Argument gegen den Fonds zu verwenden. Dies zeigt sich auch an dem nur minimal über Marktniveau liegenden Beta des Fonds von 1,03, das für ein Jahr bzw. drei Jahre den gleichen Wert annimmt. Die Risikokennziffer, die die Schwankungsanfälligkeit von Fonds und Index vergleicht, überschreitet kaum den Marktrisikofixwert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich bestätigt ebenfalls, dass die Volatilitätsstruktur beider Elemente eng beieinander liegt. In den letzten drei Jahren schwankte das Beta zwischen 0,95 und 1,07 und nahm damit keinerlei Extremwerte an. Eine maximale Abweichung der FondsVolatilität von 7 Prozent nach oben ist in Anbetracht der guten Performanceergebnisse zu tolerieren.
FondsRendite. Erträge. Hoch.
Per 25. Juli 2011 hat der Australienanleihen-Fonds von Aberdeen über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +52,50 Prozent in Euro erzielt. Dies entspricht einer beeindruckenden Rendite von +15,10 Prozent p.a. in der europäischen Einheitswährung. Ein Großteil dieses Ertrags geht dabei auf die überaus positive Kursentwicklung des australischen Dollars zurück. Dieser legte dank global steigender Rohstoffnachfrage und europäischer Schuldenkrise im fraglichen Zeitraum rund 25 Prozent zum Euro zu und erfreute damit alle Investoren des Aberdeen-Fonds mit einer zusätzlichen Wertsteigerung. Rein in australischen Dollar gerechnet, hätte der Fonds eine Performance von +7,14 Prozent pro Jahr erwirtschaftet.
Der Vergleichsindex AUD-Rentenfonds kann die Rendite des Aberdeen-Produktes im Dreijahreszeitraum noch übertreffen: Dieser weist einen Wertzuwachs von +53,77 Prozent in Euro auf, was einem jährlichen Plus von +15,42 Prozent entspricht. Im Wechsel auf die kurzfristige Betrachtung zeigt der Aberdeen Global II Australian Dollar Bond Fund dann die Stärke seines aktiven Managements: Über ein Jahr hat der Fonds in Euro gerechnet +16,07 Prozent an Wert gewonnen und damit eine Mehrrendite zur Benchmark erzielt, die es auf +15,22 Prozent bringt. Der Renditevorsprung des Fonds zum Referenzindex wird an dem positiven Alpha ersichtlich, das über ein Jahr bei 0,03 liegt. Auf Dreijahressicht rutscht die Kennzahl mit -0,06 hingegen leicht ins Minus. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre wird deutlich, dass das Australian Fixed Income Team von Aberdeen trotz seiner individuellen Portfoliostruktur nicht immer eine Mehrrendite zur Benchmark aufweisen konnte. In 7 von 36 Monaten verzeichnet der Fonds ein positives Alpha mit Werten bis 0,19 in der Spitze.
SJB Fazit.
Eine durchschnittliche Jahresrendite von über 15 Prozent für einen Fonds, der ausschließlich erstklassig geratete Anleihen erwirbt, ist sehr beachtlich. Investoren im Aberdeen Australian Dollar Bond Fund konnten zudem hohe Währungsgewinne durch den Kursanstieg des australischen Dollar einstreichen. Für die Zukunft bleiben die Aussichten angesichts weiter boomender Rohstoffpreise und solider australischer Staatsfinanzen ausgezeichnet. Holen Sie sich den Ayers Rock ins Depot!
Aberdeen Asset Management. Hintergründig.
Die britische Vermögensverwaltung Aberdeen wurde 1983 gegründet. Heute ist sie mit 1.846 Mitarbeitern in 23 Ländern aktiv. In Deutschland verwaltet die Gesellschaft ein Vermögen von rund 8 Mrd. Euro und bietet 22 Investmentfonds an. Zu Umsatz und Gewinn macht die Gesellschaft keine Angaben. Geschäftsführung: Dr. Hartmut Leser und Michael Determann. Stand: 31.03.2011. SJB Abfrage: 27.07.2011.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.
Beta
Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.
Dividendenrendite
Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.
Information Ratio
Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.
Korrelation
Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.
R²
Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.
Sharpe Ratio
Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.
Tracking Error
Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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