DeepSeek, Trump-Zölle und volatile Aktienmärkte: Wie Buffer-ETFs Anleger vor Kursverlusten schützen
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Die Finanzmärkte sind volatil und Anleger suchen zunehmend nach Möglichkeiten, ihr Portfolio vor Kursverlusten zu schützen. Eine relativ neue Alternative sind sogenannte Buffer-ETFs. Das steckt dahinter.
• DeepSeek und Trump-Zölle verunsichern Aktienmärkte
• Buffer-ETFs schützen Anleger vor großen Kursverlusten
• Risikoscheue Anleger könnten profitieren
Die jüngste Marktturbulenz rund um das chinesische KI-Startup DeepSeek und Trumps Zölle hat viele Anleger aufgeschreckt. In solchen Phasen können sogenannte Buffer-ETFs eine Möglichkeit bieten, Verluste zu begrenzen.
Buffer-ETFs, auch "Defined Outcome"-ETFs genannt, kombinieren einen Schutz vor Kursverlusten mit einer Obergrenze für mögliche Gewinne. Die Absicherung wird durch den Kauf von Put-Optionen erzielt, während der Verkauf von Call-Optionen die Gewinne begrenzt. Diese ETFs gibt es für verschiedene Indizes, wie den S&P 500 oder den NASDAQ 100, mit unterschiedlichen Pufferzonen - etwa 10, 15 oder 20 Prozent. Ein weiterer Vorteil ist, dass Anleger mit einem einzigen Investment eine strukturierte Absicherung erhalten, die sonst durch den direkten Optionshandel aufwendiger wäre.
Buffer-ETFs: Vorteile und Risiken im Blick
Buffer-ETFs bieten einen Schutz vor kleineren bis mittleren Verlusten innerhalb eines definierten Zeitraums. Dies kann für risikoscheue Anleger oder Personen mit kurzem Anlagehorizont sinnvoll sein. Besonders in unsicheren Marktphasen oder bei steigender Volatilität können sie helfen, größere Verluste abzufedern. Allerdings hat die Sicherheit ihren Preis: Die Rendite ist durch den Verkauf von Calls nach oben begrenzt. In starken Börsenjahren können Anleger somit erhebliche Gewinne verpassen. Die durchschnittliche Einjahresrendite des S&P 500 liegt seit 1988 bei etwa 11 Prozent - viele Buffer-ETFs setzen ihre Gewinnobergrenze jedoch deutlich darunter. Zudem besteht das Risiko, dass sich die Struktur des ETFs nicht exakt wie erwartet entwickelt, insbesondere wenn Anleger vor Laufzeitende verkaufen.
Ein Beispiel ist der Innovator U.S. Equity Power Buffer ETF, der innerhalb eines einjährigen Anlagezeitraums die ersten 15 Prozent eines Rückgangs im S&P 500 abfedert, jedoch gleichzeitig die maximale Rendite auf 12 Prozent begrenzt.
"Es ist wichtig, dass Anleger nicht nur auf die Gewinnobergrenze und den Abwärtsschutz in der Fondsbeschreibung oder im Prospekt achten. Sie müssen auch prüfen, wie viel Spielraum unter den aktuellen Marktbedingungen noch vorhanden ist. Falls ein großer Teil der Renditeobergrenze bereits ausgeschöpft wurde, könnte es wenig Potenzial für weitere Gewinne geben", warnte Aniket Ullal, Leiter der ETF-Forschung und -Analyse bei CFRA in einem Telefoninterview mit MarketWatch.
Risiken minimieren: Für welche Anleger lohnen sich Buffer-ETFs?
Laut vieler Analysten eignen sich Buffer-ETFs insbesondere für konservative Anleger, die ihr Risiko reduzieren möchten. Besonders für Rentner oder Anleger kurz vor dem Ruhestand könnten sie eine sinnvolle Ergänzung sein. Wer hingegen langfristig investiert und Marktvolatilität aussitzen kann, fahre mit klassischen ETFs oder einer breiten Diversifikation oft besser, heißt es. Auch für Anleger, die bewusst eine defensivere Strategie verfolgen, könnten Buffer-ETFs eine Rolle spielen, um Marktschwankungen besser auszubalancieren.
"Anleger nutzen diese Strategien, um ihr risikoärmeres Kapital, das traditionell in Investment-Grade-Anleihen, niedrig-volatilen Aktien, Low-Beta-Aktien oder defensiven Sektoren investiert wurde, mit dem breiten Aktienmarkt über Buffer-ETFs zu verknüpfen", sagte Tim Urbanowicz, Chef-Anlagestratege bei Innovator Capital Management, im Telefoninterview mit MarketWatch.
Buffer-ETFs müssen über die gesamte Laufzeit gehalten werden, um den vollen Schutz zu genießen. Wer später einsteigt oder frühzeitig verkauft, riskiert ein abweichendes Auszahlungsprofil. Zudem sind sie teurer als klassische ETFs. Anleger sollten außerdem beachten, dass sich die Puffer- und Cap-Werte regelmäßig anpassen, was die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung erschwert.
Buffer-ETFs und volatile Aktienmärkte: Ein überzeugendes Nischenprodukt?
Buffer-ETFs bieten Schutz vor moderaten Verlusten, sind aber kein Allheilmittel. Die begrenzten Renditechancen und die höheren Kosten könnten sie für langfristige Anleger unattraktiv machen. Für kurzfristig orientierte oder risikoscheue Investoren könnten sie jedoch eine interessante Option sein - insbesondere in unsicheren Marktphasen. Wer den Kauf erwägt, sollte sich jedoch genau über Puffer, Cap und Kosten informieren. Letztlich bleibt es eine Abwägung zwischen Sicherheit und Renditepotenzial, die individuell getroffen werden sollte.
Redaktion finanzen.net
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