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ETFs: So machen Sie Gewinne mit den Mega-Trends

17.01.22 16:51 Uhr

ETFs: So machen Sie Gewinne mit den Mega-Trends | finanzen.net

Mehr als 400 Indexpapiere kamen 2021 auf den Markt. Vier Produkte zeigen, wie kreativ die Branche Renditechancen kreiert.

von Jörg Billina, Euro am Sonntag

Exchange Traded Funds bleiben auf Erfolgskurs: Die anbietenden Investmentgesellschaften sammelten laut Investopedia 2021 erstmals eine Billion Dollar ein. 445 ETFs gingen im vergangenen Jahr neu an den Start. Sie ermöglichen Investoren Zugang zu kreativ gestalteten, innovativen Anlageuniversen. €uro am Sonntag stellt vier attraktive Neuemissionen vor.

Vermutlich inspiriert durch die hochfliegenden Pläne von Tesla-Chef Elon Musk und Amazon-Gründer Jeff Bezos, künftig Touristenreisen ins All anzubieten oder seltene Erden auf Asteroiden abzubauen, legte die britische Gesellschaft Hanetf im Juni 2021 den Procure Space ETF auf. Dieser umfasst 35 Unternehmen, die Satelliten bauen beziehungsweise zum Transport von Satelliten notwendige Raketen produzieren.

Satelliten werden eingesetzt für Wetterprognosen, ermöglichen Internetzugang und Fernsehempfang. Zudem unterstützen sie Autofahrer und Smartphone-Besitzer bei der Navigation. Dank der seit 2016 möglichen Wiederverwendung von Raketenteilen sind die Kosten für Transporte ins All deutlich gesunken. In den kommenden Jahren werden daher noch mehr als die aktuell rund 6.500 Satelliten die Erde umkreisen.

Hoch gewichtet im Procure Space ETF ist Eutelsat. Das französische Unternehmen betreibt derzeit 36 Satelliten für TV-Sender aus Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Der Satellit Hotbird auf der Position 13 Grad Ost beispielsweise übermittelt über 2.000 TV-Programme - darunter ARD und ZDF - in Millionen Haushalte in Europa.

Im Portfolio findet sich auch Maxar Technologies. Das US-Unternehmen produziert und betreibt Satelliten, die der Erdbeobachtung dienen. Bilder vom Planeten werden unter anderem benötigt, um den Klimawandel beobachten zu können. Ein weiterer Titel im ETF ist Lockheed Martin. Neben Rüstungsgütern stellt das Unternehmen Raumtransporter her.

Bisher jedoch hat der ETF das Kapital der Investoren nicht vermehrt. Seit Auflage hat er rund sieben Prozent verloren. Verantwortlich dafür ist vor allem die Reaktion der Märkte auf die Virusvariante Omikron. Mutige Investoren mit langem Anlagehorizont sehen darin aber eine Gelegenheit zum Einstieg.

Der von BNP Paribas im April initiierte BNP Easy ESG Growth Europe ETF musste ebenfalls Verluste hinnehmen, auf Sicht von sechs Monaten weist er jedoch noch ein Plus von sieben Prozent auf. BNP Paribas verspricht ein Engagement in sowohl stark als auch nachhaltig wachsende Unternehmen.

ASML Holding erfüllt beide Vorga- ben. Der niederländische Hersteller von Technologiesystemen für die Chipindustrie hat im Jahr 2021 den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um rund 35 Prozent gesteigert. Zudem will das Management bis zum Jahr 2025 emissionsfrei produzieren.

Zu den zehn größten Positionen des ETF zählt laut justetf.com auch DSV Panalpina. Der dänische Logistikriese korrigierte in den vergangenen Monaten den Geschäftsausblick mehrmals nach oben. Seine klimaschädlichen Emissionen will das Unternehmen bis 2030 im Vergleich zum Jahr 2019 um immerhin 30 Prozent senken.

Nachhaltig wachsen

Mit dem Invesco Markets Next Generation 100 ETF partizipieren Anleger an Aktien, die an der Technologiebörse Nasdaq gelistet sind, aber (noch) nicht im Nasdaq 100 Index notieren. Trade Desk ist einer dieser Next-Generation-Titel. Das Unternehmen bietet Werbe- und Medienagenturen technologischen Zugang zu ihren Zielgruppen. Die Aktie legte in den vergangenen sechs Monaten um 78 Prozent zu.

Noch besser entwickelte sich das New Yorker Softwareunternehmen DataDog. Die Aktie stieg innerhalb eines halben Jahres um fast 70 Prozent. Trotz der beiden starken Titel: Der ETF selbst schaffte seit Auflage Ende März nur acht Prozent. Da scheint künftig mehr möglich zu sein.

Wirtschaftliche Dynamik

Für Anleger, die in den Schwellenländern präsent und zudem ESG-konform investiert sein wollen, bietet sich der im November auf den Markt gebrachte Amundi Index MSCI EM Asia SRI an. Der ETF hat chinesische Aktien mit 37 Prozent und taiwanesische Unternehmen mit 24 Prozent gewichtet. Auf indische Aktien entfallen zwölf Prozent der Mittel, der Rest ist in koreanischen und thailändischen Unternehmen investiert. Die Reglementierungen der Regierung in Peking insbesondere gegenüber Technologieunternehmen sowie die hohen Schuldenstände von Immobilienfirmen stellen sicherlich ein Risiko für die Anlageregion dar. Andererseits resultieren aus der wirtschaftlichen Dynamik Asiens gute Möglichkeiten.

Indiens Wirtschaft etwa werden im kommenden Jahr neun Prozent Wachstum zugetraut. Davon dürften nicht zuletzt Konsumgüterunternehmen profitieren. Auch der Anbieter von Wind- und Solarenergie Adani Green Energy kann zu einer guten Entwicklung des Amundi-ETF beitragen. Indiens Regierung will den Anteil sauberer Energie am gesamten Stromverbrauch deutlich erhöhen.


INVESTOR-INFO

HanETF Procure Space ETF

Kursgewinne im Kosmos

Die Kommerzialisierung des Weltraums schreitet voran. Dieses Potenzial verspricht der ETF in Kursgewinne umzusetzen. Er bildet den S-Network Space Index ab. Omikron hat allerdings den ETF-Start vermasselt. Mutige Anleger steigen dennoch ein und profitieren von der Kursumkehr ins Positive.

BNP Easy ESG Growth Europe

Kluge Kombination

Der ETF ermöglicht den Zugang zu europäischen Unternehmen, deren Gewinne voraussichtlich kräftig steigen werden, die aber auch ESG-Kriterien entsprechen. Ausgewählt werden die Werte nach dem Best-in-Class-Ansatz, das heißt, nur die nachhaltigsten in jeder Branche kommen für ein Investment infrage.











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