Mit Hilfe von Bitcoins: Ex-Angestellter betrügt Microsoft um 10 Millionen Dollar
Ein ehemaliger Angestellter des US-Techriesen Microsoft hat Zugänge seines Ex-Arbeitgebers genutzt, um sich im zweistelligen Millionenbetrag zu bereichern.
Werte in diesem Artikel
• Ex-Microsoft-Angestellter nutzt eigenen Testzugang
• Geschenkkarten abgezweigt und weiterverkauft
• Auch Zugänge von Microsoft-Kollegen genutzt
Aus einer Mitteilung der US-Justizbehörde geht der konkrete Tathergang hervor.
Microsofts Verkaufsplattform genutzt
Demnach war der Softwareentwickler Volodymyr Kvashuk zunächst als Auftragnehmer bei Microsoft, bevor er zwischen August 2016 und Juni 2018 als Angestellter für das Unternehmen tätig war. Im Rahmen seiner Tätigkeit war er am Test von Microsofts Verkaufsplattform beteiligt, auf der das Unternehmen unter anderem Geschenkkarten verkauft. Er nutzte seinen Testzugang für die Retail-Plattform, um digitale Gutscheine abzuzweigen und diese weiterzuverkaufen.
Im weiteren Verlauf soll Kvashuk nicht nur den eigenen Testzugang sondern auch den von Microsoft-Kollegen genutzt haben, zunächst kleine Beträge, später aber mehrere Millionen US-Dollar auf illegalem Weg abzuzweigen.
Von dem Erlös soll sich der Softwareangestellte unter anderem ein Haus am See im Wert von 1,6 Millionen US-Dollar sowie einen Tesla im Wert von 160.000 US-Dollar gegönnt haben.
Bitcoin-Dienst zur Verschleierung genutzt
Um die millionenschweren "Sondereinkünfte" zu verschleiern, habe der 26-jährige Kvashuk sich eines Bitcoin-Mixers bedient, so die Staatsanwaltschaft. Auf diesem Weg konnte die Herkunft der Gelder verschleiert werden, die am Ende auf seinem Bankkonto landeten. Denn Bitcoin-Mixer machen aus einem großen eingezahlten Bitcoin-Betrag mehrere kleine Beträge, die dann an den Absender zurückgeschickt werden. So lässt sich schwer bis gar nicht mehr feststellen, aus welchen Quellen die Gelder stammten, zumal eine zeitverzögerte Rücküberweisung dafür sorgt, dass die einzelnen Transaktionen einander nicht mehr zuzuordnen sind.
Wie aus der Mitteilung der Justizbehörde weiter hervorgeht, habe Kvashuk daraufhin gefälschte Steuererklärungsformulare eingereicht und behauptet, die Bitcoins seien ein Geschenk eines Verwandten gewesen.
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Neun Jahre Haft
Vor einem US-Bezirksgericht in Seattle wurde der ehemalige Microsoft-Mitarbeiter wegen 18 Bundesverbrechen im Zusammenhang mit dem Plan, Microsoft um mehr als zehn Millionen US-Dollar zu betrügen, zu neun Jahren Gefängnis verurteilt.
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"Von Ihrem Arbeitgeber zu stehlen ist schon schlimm genug, aber zu stehlen und den Anschein zu erwecken, dass Ihre Kollegen schuld sind, vergrößert den Schaden über Dollar und Cent hinaus", kommentierte der Staatsanwalt Brian T. Moran das Gerichtsurteil. "Dieser Fall erforderte ausgefeilte technologische Fähigkeiten, um Ermittlungen und Strafverfolgungsmaßnahmen einzuleiten, und ich freue mich, dass unsere Strafverfolgungspartner und die US-Staatsanwaltschaft über die erforderlichen Fähigkeiten verfügen, um solche Straftäter vor Gericht zu stellen."
Der Angeklagte hatte im Verlauf des Verfahrens ausgesagt, dass er nicht beabsichtigt hatte, seinen Arbeitgeber zu betrügen. Stattessen habe er an einem speziellen Projekt gearbeitet, das dem Unternehmen zugute käme.
Redaktion finanzen.net
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