Börsen bereiten Aufspaltung von Bitcoin in zwei Kryptowährungen vor
Bitcoins werden immer beliebter - und teurer: Erst kürzlich hat ihr Kurs zum Dollar ein neues Rekordhoch erreicht. Nun werden Pläne um eine Aufspaltung der Digitalwährung konkreter.
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Die Digitalwährung Bitcoin hat in den letzten Wochen eine wahre Achterbahnfahrt hingelegt: Nachdem ein Bitcoin Anfang März an der Börse erstmals mehr wert war als eine Feinunze Gold, brach der Kurs der Kryptowährung Mitte des Monats von 1.300 Dollar auf rund 1.000 Dollar ein, als die US-Börsenaufsicht SEC dem ersten Bitcoin-ETF eine Abfuhr erteilte. Die virtuelle Währung erholte sich daraufhin zwar schnell wieder, nun gab es allerdings bereits den nächsten Schock: Am Wochenende fiel der Bitcoin-Kurs bis auf 969 Dollar, nachdem sich abzeichnete, dass ein Split der digitalen Währung immer wahrscheinlicher wird.
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Technologie stößt an ihre Grenzen
Bereits seit einigen Jahren gibt es eine Debatte unter den Bitcoin-Nutzern, die sich um die Technologie hinter der Währung dreht: das Konzept der Blockchain. Dabei werden Daten zu jeder Bitcoin-Transaktion in sogenannten Blöcken gespeichert. Jeder Block kann eine Größe von maximal einem Megabyte besitzen - und genau das wird mit der zunehmenden Beliebtheit der Kryptowährung zu einem Problem. Denn die begrenzte Blockgröße führt mittlerweile dazu, dass Transaktionen auf mehrere Blöcke aufgeteilt werden müssen und daher deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als noch in den ersten Tagen der Digitalwährung. Eine wachsende Gruppierung innerhalb der Bitcoin-Community argumentiert daher dafür, die Blöcke zu vergrößern. Das würde jedoch eine Spaltung der Währung nach sich ziehen.
Bitcoin-Börsen wollen neue Währung unterstützen
Ein solcher Split wird laut Experten nun aber immer wahrscheinlicher, nachdem zahlreiche Bitcoin-Börsen am Freitag angekündigt haben, im Falle einer Aufspaltung sowohl den Handel mit Bitcoin Core - der ursprünglichen Kryptowährung - als auch mit Bitcoin Unlimited - der dann neu entstehenden Variante - zuzulassen. Bis es tatsächlich so weit kommt, dürfte jedoch noch etwas Zeit vergehen. Denn laut "Fortune" entscheiden die Nutzer, die Bitcoin-Mining betreiben - also neue Bitcoins und Blöcke generieren - über das Entstehen der neuen Währung, indem sie ein anderes Software-Protokoll verwenden. Wird dieses so geändert, dass es nicht mehr abwärtskompatibel ist, ältere Clients es also nicht mehr verarbeiten können, entsteht ein neuer Währungszweig. Da das alte Protokoll parallel weiter verwendet wird, gibt es die Währung somit in zwei Ausführungen.
Aktuell liegt die Unterstützung von Bitcoin Unlimited laut verschiedenen Quellen zwischen 30 und 40 Prozent. Um das Währungssystem tatsächlich zu ändern, müssten aber mindestens 50 Prozent die neue Variante unterstützen. Erst dann können laut "BTC-Echo" valide Blöcke generiert werden, die die bisherige Blockgröße übersteigen.
Kritiker warnen vor unschönen Folgen
Während ein Teil der Community für die Einführung von Bitcoin Unlimited kämpft, sind andere für eine Überarbeitung der aktuellen Version Bitcoin Core. Sie glauben, dass eine effizientere Datenspeicherung das Problem beheben würde, ohne dass die Blockgröße verändert werden muss. Außerdem befürchten sie technische Schwierigkeiten bei einer Aufspaltung. Im vergangenen Jahr wurde etwa die Kryptowährung Ethereum in ähnlichem Umfang geändert, was dazu führte, dass sich das alte und das neue System gegenseitig in die Quere kamen.
Der südafrikanische Bitcoin-Experte Vinny Lingham bringt laut "BTC-Echo" noch weitere Gründe vor, die gegen eine Aufspaltung sprechen - und vor allem Anleger aufhorchen lassen sollten. Denn seiner Meinung nach könnte ein Split die Marke "Bitcoin" in Mitleidenschaft ziehen und zu Verwirrung unter Nutzern führen, die sich nicht eingehend mit der Digitalwährung beschäftigt haben. Dann würde auch die Beliebtheit der Währung wieder sinken - die erst in den letzten Monaten durch Brexit und US-Wahl enorm gestiegen war. Für weitere Kursgewinne sieht der Experte in diesem Fall schwarz: Bei einer Aufspaltung "können wir uns von den 3.000 US-Dollar in 2017 verabschieden", wird Lingham von "BTC-Echo" zitiert. Ansonsten glaube er weiter daran, dass die digitale Währung das Potenzial habe, diese Kursmarke zu erreichen.
Redaktion finanzen.net
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