Währung der Woche

Neuseeland-Dollar: Heftiges Devisenbeben

07.03.11 06:00 Uhr

Das Erdbeben in Neuseeland hat Menschen und Wirtschaft des Landes empfindlich getroffen und die Landeswährung auf Talfahrt geschickt.

Werte in diesem Artikel
Devisen

1,8257 NZD 0,0038 NZD 0,21%

von Marc Hofmann, €uro am Sonntag

Erst im vergangenen Jahr konnte Neuseeland die Wirtschaftskrise überwinden. Nach einem Negativwachstum von 0,9 Prozent im Jahr 2009 legte das Bruttoinlandsprodukt 2010 um 3,8 Prozent zu. Vor allem die Exporte nach China stützten das Wachstum. Bereits im April 2008 hatte Neuseeland als erstes OECD-Land ein Freihandelsabkommen mit China geschlossen. Seither wuchsen die Exporte des 4,3-Millionen-Einwohner-Staats um satte 45 Prozent.

Wer­bung
EUR/NZD und andere Devisen mit Hebel via CFD handeln (long und short)

Handeln Sie Währungspaare wie EUR/NZD mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.

Doch nun bremst das schwere Erdbeben in Christchurch das Wachstum. Ein Drittel der Stadt ist verwüstet und muss abgerissen werden. Wie Premierminister John Key in der vergangenen Woche erklärte, wird die Be­seitigung der Schäden bis zu 15 Milliarden Neuseeland-Dollar (8,4 Milliarden Euro) kosten. Dies entspricht rund acht Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes. Ein herber Schlag für Neuseeland.


Hier gehts zum aktuellen Heft

Binnen Wochenfrist wertete der Neuseeland-Dollar gegenüber dem Euro um mehr als drei Prozent auf 0,543 Euro ab. Doch bereits bevor die Erde bebte, zeigte der Kiwi-Dollar erste Schwächen. Anfang Februar, als die Zahlen zum vierten Quartal 2010 veröffentlicht wurden, offen­barte sich eine Verlangsamung des Wachstums. Die Arbeitslosenquote stieg von 6,4 auf 6,8 Prozent, Einzelhandelsumsätze und Verbrauchervertrauen gingen zurück, und die Erwartungen der Einkaufsmanager fielen enttäuschend aus. Zusammen mit der vergleichsweise moderaten Inflation von 2,9 Prozent sank daher die Hoffnung auf weitere Zinserhöhun­gen. Jetzt, nach dem Erdbeben, sind steigende Zinsen erst recht kein Thema mehr. Denn hierdurch würde sich der Wiederaufbau verteuern. Ohne einen Dreh an der geldpolitischen Schraube verliert die Währung für ausländische Anleger jedoch an Attraktivität. In der Folge werden Gelder abgezogen, und der Neuseeland-Dollar wertet ab.

Damit rechnen derzeit auch die Devisenexperten der BNP Paribas. Kurzfristig halten sie eine weitere Abwertung um bis zu sechs Prozent für möglich. Mit dem Mini-Long-Zertifikat (ISIN: DE 000 BC1 C0V 1) der Barclays Bank können Anleger von einer solchen Abwertung profitieren. Vorsicht: Von der Knock-out-Schwelle (1,687), an der der Schein seinen Wert verlieren würde, ist der Wechselkurs aktuell nur neun Prozent entfernt.