Neue Digitalwährung Bananacoin will Schwankungen am Kryptomarkt trotzen - mit einem einfachen Mittel
Obwohl die meisten Kryptowährungen in den vergangenen Wochen gehörig unter die Räder gekommen sind, schießen immer mehr neue digitale Token aus dem Nichts hervor - und nicht alle davon scheinen ernst gemeint zu sein.
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Mitte Januar sorgte etwa die Digitalwährung Dogecoin für Schlagzeilen, da sie zeitweise eine Marktkapitalisierung von mehr als zwei Milliarden Dollar erreicht hatte. Dabei war der Dogecoin eigentlich aus einem Witz heraus entstanden und sollte eine Hommage an ein bekanntes Internetmeme sein, das einen Hund der Rasse "Shiba" zusammen mit rudimentärem Text zeigt.
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Auch die Digitalwährung Bananacoin klingt zunächst wie ein Scherz. Doch hinter der Währung steckt ein durchaus ernst gemeintes Projekt und - anders als bei anderen Cyberdevisen - auch ein realer Wert. Denn der Kurs des neuen digitalen Talers, der auf der Technologie von Ethereum basiert, ist an den Exportpreis von einem Kilo Bananen gebunden - und verspricht damit eine nachhaltige Wertentwicklung auf Basis einer Geschäftstätigkeit in der realen Wirtschaft.
Bananacoin als Crowdfunding-Projekt
Der Bananacoin wurde von den russischen Unternehmern Oleg Dobrovolsky und Alexander Bychkov sowie dem thailändischen Agrarexperten Prasan Sangsatjatham ins Leben gerufen. Gemeinsam mit weiteren Mitarbeitern betreiben sie seit rund drei Jahren eine Bananenplantage in Laos. Mit der Ausgabe des Bananacoin wollen sie nun ihre Expansion finanzieren. Maximal 7,34 Millionen Dollar sollen über die Ausgabe von bis zu 14 Millionen Bananacoins eingenommen werden, um die Plantage um bis zu 1.000 Hektar erweitern zu können. Es handelt sich bei dem Coin also genau genommen nicht um eine digitale Währung, die für den Zahlungsverkehr oder andere Aufgaben innerhalb der Technologiewelt gedacht ist, sondern um eine spezielle Art von Token, das dem Investor gewisse Rechte im Rahmen eines Crowdfunding-Projektes verbrieft.
Unter anderem dürfen alle Besitzer von Bananacoins die Plantage besichtigen, wenn sie einmal in Laos unterwegs sein sollten. Doch das ist längst nicht alles. Mit dem Erwerb der Coins erhalten Investoren auch das Recht auf eine Gewinnbeteiligung aus dem Verkauf der Bananen, die auf der erweiterten Plantage in Zukunft angebaut werden. Alternativ können sie sich allerdings auch in Bananen auszahlen lassen. Die Initiatoren des Bananacoins weisen jedoch darauf hin, dass die Anleger in diesem Fall selbst die Transportkosten übernehmen müssen, wenn sie nicht in China - das Land ist Hauptabnehmer der Bananen - leben oder nur eine kleine Menge der gelben Früchte erhalten wollen. Im Grunde funktioniert der Bananacoin also ähnlich wie ein Rohstoff-Future: Jeder Token verbrieft das Recht an einem Kilo Bananen, beziehungsweise - durch die Koppelung an den Bananenpreis - einen Anspruch auf den Gewinn aus dem Export von diesem.
Das hat der Bananacoin anderen Kryptowährungen voraus
Der Bananacoin weist gegenüber anderen Kryptowährungen einige Vorteile auf. Durch die Koppelung an den Exportpreis von Bananen ist er weniger schwankungsanfällig als andere Kryptowährungen, die nicht mit einem realen Wert hinterlegt sind. Und tatsächlich scheint er momentan ein gutes Geschäft zu verheißen: Ein Bananacoin kostet aktuell 0,70 US-Dollar, der Exportpreis für das Obst soll laut dem Geschäftsplan der Plantage jedoch bei mindestens einem US-Dollar liegen. Als Grund für den vergleichsweise hohen erwarteten Exportpreis geben die Unternehmer an, dass sie eine spezielle Bananensorte namens "Lady Finger" züchten würden. Diese Sorte werde in China besonders stark nachgefragt und sei deutlich teurer als die Sorte "Cavendish", die in Europa und den USA in den Supermärkten liegt. Der Preis für ein Kilo Lady-Finger-Bananen könne bis auf 3,50 US-Dollar steigen, heißt es auf der Webseite des Projekts.
Tatsächlich sind die Preisaussichten für Bananen alles andere als trüb. Es bestehe quasi immer eine Nachfrage nach der gebogenen Frucht - in China herrsche angeblich sogar ein wahres Defizit bei der Bananenversorgung - was den Anbau besonders rentabel mache, so die Plantagenbesitzer. Und laut der Webseite "Bitcoin Exchange Guide" ist der Preis von einem Kilo Bananen in den letzten sieben Jahren tatsächlich pro Jahr um vier bis zehn Prozent gestiegen.
Und noch etwas Anderes hat der Bananacoin laut seinen Entwicklern anderen digitalen Währungen wie Bitcoin, Ethereum und Co. voraus: Das Bananengeschäft und der Bananenpreis seien einfach zu verstehen. Ganz anders also als das Konzept hinter den meisten anderen Kryptowährungen.
Redaktion finanzen.net
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