So viel Strom frisst Bitcoin-Mining
Am Wochenende kletterte der Bitcoin erstmals über die Marke von 60.000 US-Dollar. Doch für Umwelt und Klima sind das keine gute Nachrichten, denn inzwischen verbrauchen die Miner mehr Strom als die Niederlande.
Werte in diesem Artikel
• Bitcoin im Rekord-Modus
• Auch Stromverbrauch wächst
• CO2-Emissionen rücken in den Fokus
Am Samstag (13. März 2021) stieg der Kurs der weltweit beliebtesten Kryptowährung auf CoinMarketCap bis auf 61.683,86 Dollar. Doch was Bitcoin-Fans jubeln lässt, ist für Umweltaktivisten eher ein Grund zum Ärger, denn der Energieverbrauch, um Bitcoins herzustellen, ist außerordentlich hoch.
Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index
Wie die "Tagesschau" berichtet, hat man an der University of Cambridge zur besseren Beurteilung der Thematik den Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index erstellt. Laut diesem werden derzeit auf das Jahr hochgerechnet rund 120 Terawattstunden Strom für das Bitcoin-Mining verwendet.
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Damit verbrauchen die Miner inzwischen mehr Energie als die Niederlande, ein Land das mit mehr als 17 Millionen Einwohnern 111 Terawattstunden im Jahr benötigt. In Deutschland liegt der jährliche Stromverbrauch übrigens bei rund 524 Terawattstunden.
Doch es gibt auch konservativere Einschätzungen. So gehe beispielsweise der holländische Ökonom Alex de Vries davon aus, dass 2021 knapp 78 Terawattstunden für die Bitcoin-Herstellung verbraucht werden. Das entspräche immerhin noch dem Stromverbrauch der über 18 Millionen Einwohner Chiles.
Mit der Bitcoin-Rally steigen auch die Energiekosten
Die Coins werden erzeugt durch die Lösung kryptographischer Aufgaben auf einer Blockchain. Im Gegenzug für das Bereitstellen ihrer Rechenleistung erhalten die sogenannten "Miner" für jeden erzeugten Block eine bestimmte Menge an ebenfalls neu generierten Bitcoins.
Mit steigendem Bitcoin-Preis wird es attraktiver, sich am Mining zu beteiligen bzw. das Engagement zu verstärken. Doch je mehr Teilnehmer das Netzwerk hat, desto schwieriger werden auch die Aufgaben und es wird mehr Rechenleistung benötigt. Die Folge ist ein wachsender Stromverbrauch.
Laut den Daten der Cambridge-Universität hat sich so der Energiehunger der Bitcoin-Miner von 6,6 Terawattstunden zum Jahresanfang 2017 auf rund 67 Terawattstunden im Oktober 2020 verzehnfacht. Seither hat sich der Stromverbrauch nochmals fast verdoppelt auf nun etwa 120 Terawattstunden pro Jahr.
Bitcoin-Fans lassen sich nicht beirren
Inzwischen sind die Rechenaufgaben beim Mining so komplex geworden sind, dass sie mit dem heimischen PC kaum noch zu bewältigen sind. Deshalb werden dazu riesige Serverfarmen eingesetzt, die sich überwiegend in China aber auch in Russland oder im Iran befinden, weil Strom dort günstig ist.
Der wachsende Stromverbrauch lässt auch die umweltschädlichen CO2-Emissionen steigen, insbesondere dann, wenn fossile Brennstoffe wie Kohle zur Stromerzeugung verwendet werden.
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Für überzeugte Bitcoin-Befürworter ist dies jedoch kein Grund sich von der Kryptowährung abzuwenden. Zum einen verweisen sie darauf, dass auch das herkömmliche Finanzsystem viel Energie verbraucht, sei es für Büros oder die Produktion und den Transport des Fiatgeldes. Zum anderen wiegen für sie die Vorteile eines dezentralen, staatlich unabhängigen und nicht-inflationären Zahlungsmittels den Nachteil der Umweltschädlichkeit deutlich auf.
Redaktion finanzen.net
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