Wirtschaftsexperte schießt gegen Libra: Facebook verkauft wertlose Dinge gegen gutes Geld
Die geplante Einführung der Facebook-eigenen Kryptowährung Libra wird von vielen Experten skeptisch betrachtet. Auch Okönom Peter Bofinger hat in einem Interview klargestellt, dass er Anlegern von einem Investment klar abraten würde.
Werte in diesem Artikel
• Wer in Libra investiert, wird zum Währungsspekulanten
• Kritik an fehlendem rechtlichen Rahmen und Verbindlichkeit
• Fehlendes Gewinnpotenzial, das etwa der Bitcoin bietet
Facebooks Pläne, mit Libra eine globale Internetwährung einzuführen, die für Milliarden von Facebook-, Whatsapp- und Instagram-Nutzern den Zahlungsverkehr erheblich vereinfachen soll, stößt auf nicht viel Gegenliebe unter Experten.
Kritik am fehlenden rechtlichen Rahmen
Der Riege der Kritiker hat sich zuletzt der Ökonom Peter Bofinger angeschlossen, der im Interview mit dem Deutschlandfunk scharfe Kritik an Facebook und dessen Plänen übte.
Anleger warnte er in diesem Zusammenhang davor, dass ein Tausch von Euro gegen Libra einer Währungsspekulation gleichkäme. Denn Libra ist zwar als Stable Coin konzipiert und an einen Währungskorb gebunden, wer seine nationale Währung gegen Libra tauscht, geht allerdings ein Risiko ein, denn in dem Korb befinden sich neben dem Euro noch andere Devisen - die unter Umständen stark zum Euro schwanken können.
Zudem machte Bofinger deutlich, dass ihm der rechtliche Rahmen fehle, an den sich Facebook halten müsste, damit Anleger auf der sicheren Seite seien. Wer Euro bei der Sparkasse hinterlege, habe Anspruch darauf, den gleichen Betrag wieder abholen zu können. Wer aber einen Eurobetrag in Libra tausche, der habe keinen verbindlichen Anspruch darauf, den gleichen Betrag in europäischer Gemeinschaftswährung wieder ausbezahlt zu bekommen. "Es fehlt an der klaren rechtlichen Verbindlichkeit", so der Experte im DLF-Interview.
Libra sei in diesem Zusammenhang eher "eine Art Spielgeld", kritisiert Bofinger den fehlenden rechtlichen Rahmen.
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Kritik an Facebooks Geschäftsmodell
Er selbst würde nicht in Libra investieren, zeigte sich aber durchaus von Facebooks Ambitionen beeindruckt: "Es ist ja ein großartiges Geschäftsmodell von Facebook. Sie produzieren diese Libra-Tokens, das kostet sie nichts, und verkaufen die gegen gutes Geld. Was will man denn mehr haben als Geschäftsidee, dass ich was völlig Wertloses gegen gutes Geld verkaufe?"
Bofinger, der auch anderen Kryptowährunen skeptisch gegenüber steht, sieht Libra-Anleger gegenüber Bitcoin-Investoren noch zusätzlich erheblich im Nachteil. Denn der Bitcoin, der durch Mining geschaffen wird, bietet zumindest noch Gewinnpotenzial, abhängig von Angebot und Nachfrage. Der Libra-Kurs hingegen sei "nach oben hin völlig gedeckelt", steigt der Bedarf, "gibt die Libra-Gesellschaft einfach mehr Libras aus", so Bofinger weiter.
Privates vs. staatliches Geldmonopol
Sollte sich Libra erfolgreich am Markt etablieren und tatsächlich die neue Weltwährung werden, sei dies aus Bofingers Sicht keine wünschenswerte Entwicklung. Man "hätte dann ein privates Geldmonopol, und da, muss ich sagen, sind mir die staatlichen Geldmonopole lieber, und die haben ja auch nicht so schlecht funktioniert."
Ähnliche Kritik äußerten zuletzt auch Verantwortliche der nationalen Notenbanken und der Politik. "Ich bin sicher, dass wir mit den großen Währungen - dem Dollar und dem Euro - ein stabiles Finanzsystem haben" hatte unter anderem auch der deutsche Finanzminister Olaf Scholz betont.
Redaktion finanzen.net
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28.07.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
21.07.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
29.06.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
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31.01.2019 | Facebook Sell | Pivotal Research Group | |
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12.10.2018 | Facebook Sell | Pivotal Research Group |
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