IT-Experte erwartet Disruption bei Aktiendepots: Die Zukunft gehört der Blockchain
Die Blockchain-Technologie bietet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Auch die Finanzbranche wird durch sie umgekrempelt werden, ist sich Marco Havekost von der Management- und Technologieberatung Sopra Steria sicher.
Werte in diesem Artikel
• IT-Experte rechnet mit Blockchain-gestützter Börsenwelt
• Blockchain bietet viele Vorteile
• Broker müssen reagieren um zu bestehen
Die Blockchain ist derzeit eine der populärsten technologischen Entwicklungen weltweit mit einer enormen Dynamik. Marco Havekost von Sopra Steria glaubt sogar, dass die Zukunft der Aktiendepots in dieser disruptiven Technologie liegt. Wie das "IT Finanzmagazin" berichtet, bezieht er sich dabei jedoch auf viel mehr als nur auf "den Aufbau und die Ausweitung des Handels mit digitalen Währungen".
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Drei Vorteile der Blockchain
Wie der Senior Consultant im Bereich IT-Governance erläutert, bietet der Blockchain-Einsatz in der Finanzwirtschaft drei große Vorteile: Zum einen verbessere diese Technologie die Transparenz und die Sicherheit. In der Blockchain werden Daten nämlich unverfälschbar abgelegt, zudem ist sie öffentlich, so dass alle Vorgänge jederzeit von jedem Nutzer nachvollzogen werden können.
Des Weiteren könne die Blockchain die Grundlage einer Peer-to-Peer-Kommunikation zwischen den Marktteilnehmern bilden. Bei Blockchain-basierten, dezentralen Handelsplätzen würden die klassischen Auftragsbücher durch Smart Contracts ersetzt und damit der Broker als Vermittler an der Börse ausgeschaltet. Weil die Intermediäre entfallen und Clearingprozesse stark vereinfacht werden, würden sich folglich die operativen Kosten bei Anbietern von Trading-Lösungen deutlich reduzieren. Angesichts des Preiskampfes in der Branche ist dies ein gewichtiges Argument.
Schließlich schaffe der Einsatz der Blockchain auch noch neue Anlagemöglichkeiten - beispielsweise durch die Tokenisierung. Digitale Tokens können nämlich ganz unterschiedliche Arten von Vermögenswerten - traditionelle, alternative sowie komplett neue, oder auch Nutzungsrechte repräsentieren. Im Prinzip können dies auch Anleihen, Aktien oder illiquide Vermögenswerte (sogenannte non-bankable Assets - nBAs) sein, wie beispielsweise Kunstwerke, exklusive Immobilien, Wertgegenstände oder Oldtimersammlungen. Wie Havekost weiter erklärte, könne die Tokenisierung außerdem auch den Zugang zu Börsen erleichtern, als Alternative zu SPACS oder klassischen IPOs. Als Beispiel dafür nennt der Experte ein Initial Coin Offering.
Haben Broker eine Zukunft?
Viele dieser Technologien und Ansätze werden laut Marco Havekost von Finanzdienstleistern bereits erprobt. Allerdings werde die Disruption noch durch regulatorische Vorgaben sowie ein weiterhin großes Vertrauen der Kunden in klassische Anbieter gebremst.
Auch wenn der IT-Experte nicht davon ausgeht, dass die Blockchain das Ende der Broker und depotführender Stellen bedeutet, so glaubt er doch, dass sich "der Aktienhandel und die Rolle des Depots […] in den kommenden Jahren drastisch verändern" werden. Denn die Distributed-Ledger-Technologien würden den Druck auf die Finanzdienstleister erhöhen, echte Mehrwerte für ihre Kunden anzubieten, wenn sie künftig noch relevant sein wollen. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, müssten sie zusätzliche Services schaffen, die deutlich über das Abwickeln von Handelsprozessen hinausgehen.
Redaktion finanzen.net
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