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Marktmanipulation bei Bitcoin & Co. durch Pump and Dump?

07.06.19 17:21 Uhr

Marktmanipulation bei Bitcoin & Co. durch Pump and Dump? | finanzen.net

Kryptowährungen sind anfällig für Kursschwankungen. Die Veränderungen am Krypto-Markt stehen, wie am regulierten Aktienmarkt, oftmals in Verbindung mit Unternehmensnachrichten. Doch es gibt eine Besonderheit bei Bitcoin & Co.: Pump and Dump.

Werte in diesem Artikel
Devisen

77.012,1978 CHF -626,6509 CHF -0,81%

81.956,5970 EUR -636,0848 EUR -0,77%

70.035,1507 GBP -517,9421 GBP -0,73%

13.271.636,2751 JPY -125.511,6224 JPY -0,94%

92.967,7957 USD -627,9028 USD -0,67%

1.474,5707 CHF -14,0780 CHF -0,95%

1.569,2423 EUR -14,3913 EUR -0,91%

1.340,9795 GBP -11,8068 GBP -0,87%

254.115,1502 JPY -2.762,0165 JPY -1,08%

1.780,0763 USD -14,5294 USD -0,81%

1,8167 CHF -0,0211 CHF -1,15%

1,9333 EUR -0,0218 EUR -1,11%

1,6521 GBP -0,0180 GBP -1,08%

313,0664 JPY -4,0582 JPY -1,28%

2,1930 USD -0,0225 USD -1,01%

68,3781 CHF -0,5519 CHF -0,80%

72,7682 EUR -0,5600 EUR -0,76%

62,1833 GBP -0,4558 GBP -0,73%

11.783,7162 JPY -110,6591 JPY -0,93%

82,5449 USD -0,5520 USD -0,66%

301,4732 CHF 4,5828 CHF 1,54%

320,8286 EUR 4,9948 EUR 1,58%

274,1607 GBP 4,3662 GBP 1,62%

51.953,3630 JPY 722,7657 JPY 1,41%

Im vergangenen Monat ist der Kurs des Bitcoins deutlich angestiegen. Während Investoren auf Anstiege warten, um dann mit Gewinn zu verkaufen, gibt es Gruppen, die im Hintergrund versuchen, die Entwicklung zu beeinflussen und ihren Profit daraus zu ziehen.

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Pump and Dump

Das Ziel von Pump and Dump ist es, den Kurs eines meist wertlosen Coins, der günstig gekauft wurde, gezielt nach oben zu treiben, um diesen anschließend beim Erreichen seines Hochs wieder gewinnbringend abzustoßen. Dieses System gibt es zwar schon länger als die digitalen Währungen, aber gerade hier wird es oft eingesetzt. Profitieren könnten davon aber oftmals nur die Initiatoren dieses Schemas, erklärt BTC ECHO.

In sogenannten Pump-and-Dump-Gruppen beispielsweise in Messengern wie Telegram fänden sich teilweise zehntausende Investoren zusammen. In der Gruppe werde dann angekündigt wann der nächste Pump stattfinden soll. Bis zum Pump würden immer wieder Erinnerungen geschickt und die Abonnenten dazu aufgerufen, weitere Teilnehmer in die Gruppe einzuladen. Letztlich werde dann die betroffene Kryptowährung angekündigt. Durch falsche Nachrichten und die Einkäufe steigt der Kurs dann. Die Organisatoren der Gruppe rechneten hier mit der Angst anderer Anleger etwas zu verpassen, die dann mit einsteigen. Nun gilt es, für die Gruppenmitglieder den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen, ihre Kryptos wieder zu verkaufen - oft werde auch ein Ziel festgelegt.

Das Prinzip solcher Gruppen, innerhalb kurzer Zeit viel Geld zu verdienen, mag verlockend klingen. Das Problem der Pump-and-Dump-Gruppen sei aber, dass meist hauptsächlich die Initiatoren der Gruppen daran verdienten. Denn wer zu spät einsteige oder nicht schnell genug verkaufe, mache oftmals ein Minusgeschäft. Im Grunde ginge es schließlich darum, unwissende Investoren auszunutzen, damit sie den Kurs mit hochziehen. Es sei vergleichbar mit einem Pyramidensystem, dessen sich mehr oder weniger alle bewusst seien.

Rechtliche Besonderheit

Die Kurse an der regulierten Börse zu beeinflussen, fällt unter Marktmanipulation und ist laut der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) verboten. Für Kryptowährungen gestaltet sich die Regulierung allerdings lückenhaft. Dies liege vermutlich vor allem an einem Urteil des Kammergerichts Berlin aus dem Jahr 2018. Eine Maßnahme der BaFin wurde damals als unzulässig befunden. Grund dafür war die Einordnung von Kryptowährungen, die nicht als offizielle Währungen gelten.

Laut europäischer Marktmissbrauchsverordnung (MMVO) sind Insidertrading und Marktmanipulation verbotene Handlungen. Da Bitcoin, Ethereum, Litecoin & Co. keine "echten" Währungen sind fielen sie jedoch nicht unter die Definition von Finanzinstrumenten, die in der MMVO erfasst sind. Rechtsanwalt Benjamin Kirschbaum erklärt BTC ECHO gegenüber aber, Pump-and-Dump-Schemata könnten "einen ganz gewöhnlichen Betrug darstellen, für dessen Verfolgung dann die Staatsanwaltschaft zuständig ist." Seiner Meinung nach würde es dennoch Sinn machen Kryptowährungen in der MMVO zu erfassen, um der BaFin die Überwachung und Untersuchung solcher Vorgänge zu ermöglichen und diese bei Bedarf einzuschreiten zu lassen, um Anleger zu schützen.

Redaktion finanzen.net

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