MAKE Europe!-Kolumne

MAKE Europe: Ist DeFi ansteckend?

21.02.23 09:27 Uhr

MAKE Europe: Ist DeFi ansteckend? | finanzen.net

Das Financial Stability Board (FSB), das auf internationaler Ebene die Arbeit der Finanzaufsichten begleiten soll, hat den aktuellen Markt im Bereich Decentralized Finance (DeFi) untersucht.

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0,0007 ETH -0,0000 ETH -0,44%

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0,0008 ETH -0,0000 ETH -0,26%

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0,0006 ETH -0,0000 ETH -0,22%

Ergebnis des gerade veröffentlichten Reports: Marktversagen von großen DeFi-Anbietern betrifft aktuell hauptsächlich andere DeFi-Protokolle. Weitere Bereiche des Finanzmarktes oder der Realwirtschaft sind augenscheinlich aktuell nicht von einer Ansteckung bedroht, falls es zu erneuten Ausfällen wie im Jahr 2022 komme, so der Report. Durch das schnelle Wachstum des DeFi-Marktes, empfiehlt der FSB-Report dennoch ein genaues Hinschauen für die Zukunft.

Begrenzte Verflechtung

Zum Jahresende 2022 habe es rund 1.600 DeFi Applikationen gegeben - offenbar ein Boom-Markt, wenn man bedenkt, dass es zwei Jahre zuvor nichtmal 100 waren, so der Report. Doch ihre Nutzung hat durch die Marktturbulenzen im vergangenen Jahr einen Einbruch erfahren. Der Gesamtwert an gelockten Token (TVL) beläuft sich im ersten Quartal 2023 auf rund $50 Milliarden, etwa ein Drittel des Vorjahresniveaus, das sich seinerzeit rund 1.000 DeFi Apps teilten.

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Bislang sei DeFi hauptsächlich selbstreferenziell, so der Report. Produkte und Dienstleistungen interagieren also eher mit anderen DeFi-Produkten und -Dienstleistungen als mit dem traditionellen Finanzsystem und der Realwirtschaft. Auch der Zusammenbruch von FTX, der Kryptobörse des gescheiterten DeFi-Impresarios Sam Bankman-Fried, im November 2022 habe das gezeigt: Alle "Verflechtungen waren bisher begrenzt" oder sogar "bescheiden".

Kaum neue Use Cases

Während die Verfahren zur Erbringung von Dienstleistungen in vielen Fällen neu sind, unterscheide sich DeFi in den Funktionen nicht wesentlich vom Althergebrachten, so der Report. Beim Versuch, einige Funktionen des traditionellen Finanzsystems nachzubilden, erbe DeFi die Schwachstellen dieses Systems, ja, könne sie sogar noch verstärken. Dazu gehören bekannte Schwachstellen wie operationelle Anfälligkeiten, Liquiditäts- und Laufzeitinkongruenzen, Leverage und Verflechtungen. Mit anderen Worten: Pleiten, die anstecken.

Laut FSB-Report sei ein plausibles Szenario, dass DeFi in Zukunft weiter wächst und doch noch stärker mit der Realwirtschaft und dem Finanzsystem im weiteren Sinne verflochten sein könnte. Die im Bericht aufgezeigten Schwachstellen und potenziellen Bedrohungen für die Finanzstabilität seien Grund genug für eine sorgfältige Überwachung, während das DeFi-Ökosystem wächst und sich weiterentwickelt.

Mehr Überwachung

Im Falle, dass sich das bewahrheitet, sei die Überwachung allerdings gegenwärtig "erschwert", da oft Daten fehlten, Berichtspflichten fehlten oder die Marktpraktiken undurchsichtig und die Arbeitsweisen intransparent seien. Deshalb solle das FSB proaktiv die finanziellen Schwachstellen des DeFi-Ökosystems im Rahmen seiner regelmäßigen Überwachung der Krypto-Asset-Märkte im weiteren Sinne einbeziehen, so der Report. In diesem Zusammenhang solle der FSB-Rahmen für die Überwachung von Krypto-Anlagen durch DeFi-spezifische Indikatoren für Schwachstellen ergänzt werden.

Für die Schaffung eines kohärenten und umfassenden Rechtsrahmens für Krypto-Assets sei das unabdingbar.

Bildquellen: MAKE Europe GmbH