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Nach FTX-Pleite: Forderungen nach Krypto-Regulierung werden lauter

30.11.22 22:54 Uhr

Nach FTX-Pleite: Forderungen nach Krypto-Regulierung werden lauter | finanzen.net

Die Insolvenz der Krypto-Börse FTX hat Schockwellen durch das gesamte Kryptoversum gesendet. Wie die Entwicklungen seit der FTX-Pleite zeigen, sind auch zahlreiche andere Krypto-Unternehmen durch Verstrickungen von dem Fall der Börse betroffen. Vor diesem Hintergrund wird der Ruf nach einer strengeren Krypto-Regulierung lauter.

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• FTX-Pleite zieht weitere Krypto-Unternehmen in Mitleidenschaft
• G20-Staaten, Bank of England und US-Senatorin sprechen sich für mehr Regulierung aus
• Sam Bankman-Fried hält nichts von Regulatoren

Die Krypto-Welt stand in den letzten Wochen ganz im Zeichen der Insolvenz des Krypto-Dienstes FTX. Noch immer sind die Ausmaße des Fiaskos nicht vollständig absehbar. Zahlreiche andere Krypto-Unternehmen haben mittlerweile offengelegt, dass sie ebenfalls von dem Zusammenbruch der Börse betroffen sind. Es wird gefürchtet, die FTX-Pleite könnte weitere Insolvenzen nach sich ziehen und den Krypto-Sektor als Ganzes weiter destabilisieren.

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G20-Staaten loben Bemühungen für mehr Krypto-Regulierung

Vor diesem Hintergrund fordern zahlreiche Regierungsvertreter unterschiedlicher Länder eine stärkere Regulierung des Krypto-Sektors. So wurde auf das Thema Krypto auch im Rahmen der gemeinsamen Abschlusserklärung des G20-Gipfels in Bali am 15. und 16. November eingegangen. Darin wurden die anhaltenden Bemühungen seitens des Financial Stability Boards (FSB) sowie anderer internationaler Regulierer begrüßt, "dass das Krypto-Asset-Ökosystem, einschließlich sogenannter Stablecoins, genau überwacht wird und einer strengen Regulierung und Aufsicht unterliegt, um potenzielle Risiken für die Finanzstabilität zu mindern." Bei dem FSB handelt es sich der eigenen Webseite nach um "ein internationales Gremium, das das globale Finanzsystem überwacht und Empfehlungen dazu abgibt." Dabei verfolgt das FSB bei der Regulierung von Krypto-Assets den Ansatz "gleiche Aktivität, gleiches Risiko, gleiche Regulierung". Vor diesem Hintergrund sollen Krypto-Vermögenswerte genauso wie vergleichbare traditionelle Vermögenswerte reguliert werden.

Bank of England will Risiken des Krypto-Sektors mindern

Auch die Bank of England hat sich im Anschluss an die FTX-Pleite für mehr Regulierung im Krypto-Sektor ausgesprochen. So verlautete Vizepräsident Jon Cunliffe in einer Rede vor dem zur Warwick Business School gehörenden Gilmore Centre, dass dieses Jahr gezeigt habe, dass das Krypto-Ökosystem nicht stabil sei, was zu einem Großteil der extremen Volatilität geschuldet sei. Was zu der Instabilität jedoch ebenfalls beitrage, sei die fehlender Regulierung: "Ein Teil liegt aber auch daran, dass die Krypto-Institutionen im Zentrum des Großteils des Systems in einem weitgehend unregulierten Raum existieren und sehr anfällig für die Risiken sind, die die Regulierung im konventionellen Finanzsektor vermeiden soll."

Aus diesem Grund hätte die britische Finanzbehörde FCA schon im September FTX-Kunden gewarnt, dass es unwahrscheinlich sei, dass diese ihr Geld wiedersehen würden "falls die Dinge schief gehen". Die Insolvenz des Krypto-Finanzdienstleisters zeige nun, dass Krypto-Finanzaktivitäten unbedingt reguliert werden müssten, um Verbraucher zu schützen, die Finanzstabilität zu wahren und technologische Innovation voranzubringen.

Elizabeth Warren nennt FTX-Pleite einen "Weckruf"

Kürzlich äußerte sich auch die US-Senatorin Elizabeth Warren in einem Beitrag für das Wall Street Journal mit dem vielsagenden Titel "Regulieren Sie Krypto oder es wird die Wirtschaft zum Erliegen bringen" zum FTX-Fall. So nannte die die Insolvenz des Krypto-Dienstes einen "Weckruf", der zeige, dass Regulatoren das Gesetz durchsetzen und der Kongress die bestehenden Löcher in der Regulierungsstruktur schließen müsse, bevor Verbraucher betrogen und die Wirtschaft von einer neuen Krypto-Katastrophe in Mitleidenschaft gezogen werde. Auch gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC fand die Demokratin scharfe Worte. Diese sei in Sachen Krypto weit zurückgefallen und das obwohl der Krypto-Sektor Millionen neuer Investoren angelockt habe. "Krypto gedeiht in den regulatorischen Lücken wie die Subprime-Hypotheken von 2008 und die Penny Stocks ein Jahrhundert zuvor", urteilt Warren und schloss ihren Artikel mit den Worten: "Viele sagen, dass Krypto ein Betrug ist. Krypto-Befürworter preisen das weltverändernde Potenzial der Technologie an und argumentieren, dass Neinsager es einfach nicht verstehen. In jedem Fall ist es höchste Zeit, dass Krypto den gleichen Grundregeln unterworfen wird wie andere Finanzaktivitäten. […]"

Ex-FTX-CEO Sam Bankman-Fried hat wenig schmeichelhafte Worte für Regulierer übrig

Der ehemalige FTX-CEO Sam Bankman-Fried hat seinerseits jedoch wenig Gutes über Regulierung zu sagen, wie aus einem privaten Twitter-Austausch zwischen Bankman-Fried und der Journalistin Kelsey Piper von Mitte November hervorgeht, den diese in einem Vox-Artikel veröffentlichte. Darin beklagte der Krypto-Enthusiast, dass auch Regulierer nicht dafür sorgen würden, dass Verbraucher besser geschützt würden. So heißt es in dem Austausch deutlich "Scheiß auf Regulatoren" und weiter "Die machen alles schlimmer. Sie schützen die Kunden überhaupt nicht".

Inwiefern das FTX-Debakel nun tatsächlich zu einer strengeren Regulierung von Krypto-Assets führt, bleibt zunächst abzuwarten.

Redaktion finanzen.net

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