Krypto-Schurken

Cyberkriminalität: Bitcoin in Milliardenhöhe Bestandteil von Geldwäsche

14.02.20 20:41 Uhr

Cyberkriminalität: Bitcoin in Milliardenhöhe Bestandteil von Geldwäsche | finanzen.net

Die Anonymität, die viele Cyberdevisen ausmacht, hat einen negativen Beigeschmack: Sie bietet Raum für Geldwäscher, was den Behörden seit jeher ein Dorn im Auge ist. Ein Analytikunternehmen machte es sich nun zur Aufgabe, Spuren verschwundener Bitcoins zurückzuverfolgen.

Werte in diesem Artikel
Devisen

0,8917 CHF -0,0070 CHF -0,78%

0,9576 EUR -0,0069 EUR -0,72%

0,7935 GBP -0,0063 GBP -0,79%

156,0682 JPY -1,5247 JPY -0,97%

0,9997 USD 0,0001 USD 0,01%

86.709,5965 CHF -1.204,1190 CHF -1,37%

93.116,9322 EUR -1.235,0657 EUR -1,31%

77.162,3649 GBP -1.082,9883 GBP -1,38%

15.175.863,6057 JPY -240.067,2613 JPY -1,56%

97.213,4080 USD -574,8700 USD -0,59%

3.063,3287 CHF -16,4264 CHF -0,53%

3.289,6909 EUR -15,6074 EUR -0,47%

2.726,0384 GBP -15,0189 GBP -0,55%

536.142,0250 JPY -3.902,1793 JPY -0,72%

3.434,4137 USD 8,7371 USD 0,26%

1,9951 CHF -0,0323 CHF -1,59%

2,1425 EUR -0,0334 EUR -1,53%

1,7754 GBP -0,0290 GBP -1,61%

349,1779 JPY -6,3328 JPY -1,78%

2,2368 USD -0,0184 USD -0,81%

87,5306 CHF -2,3314 CHF -2,59%

93,9986 EUR -2,4444 EUR -2,53%

77,8930 GBP -2,0864 GBP -2,61%

15.319,5598 JPY -438,0121 JPY -2,78%

• Bitcoin-Beute mit Milliardenwert gewaschen
• Konten von Binance und Huobi im Spiel
• Zuwachs illegaler Transaktionen seit 2019

Zwar begünstigen digitale Währung durch ihren Anonymitäts-Faktor gewissermaßen Cyberkriminalität, jedoch ermöglicht die Transparenz, die durch die zugrundeliegende Blockchaintechnologie quasi gegeben ist, das Geldwäsche-Ökosystem bei Kryptowährungen genauer zu untersuchen. Das Analyseunternehmen Chainalysis beobachtete im Laufe des Jahres 2019 Geldwäscheaktivitäten von Krypto-Urgestein Bitcoin.

Sie möchten in Kryptowährungen investieren? Unsere Ratgeber erklären, wie es innerhalb von 15 Minuten geht:
» Bitcoin kaufen, Ripple kaufen, IOTA kaufen, Litecoin kaufen, Ethereum kaufen, Monero kaufen.

Illegale Bitcoins in Milliardenhöhe an bekannte Kryptobörsen

In einer Analyse untersuchte die Firma kriminelle Aktionen und beobachtete so illegal erworbene Bitcoins. Während des Jahres 2019 verfolgte Chainalysis ebensolche Bitcoins im Wert von 2,8 Milliarden US-Dollar zurück. Über die Hälfte der Transaktionen dieser digitalen Münzen liefen über die zwei größten Kryptomarktplätze Binance und Huobi. Diese Tatsache sei überraschend, heißt es, da diese beiden prominenten Börsen den KYC-Bestimmungen unterliegen. Dabei sollen über 300.000 Konten Bitcoins krimineller Herkunft erhalten haben, schreiben die Analysten. Der Großteil der illegalen Bitcoins ging an gerade einmal 810 Konten - mit einem Gesamtwert von 819 Millionen US-Dollar können sie bereits als BTC-Wale bezeichnet werden.

Wer steckt hinter den kriminellen Krypto-Aktivitäten?

Chainalysis vermutet, dass diese meisten Konten, die große Mengen an illegalen Bitcoins verschlangen, auf außerbörsliche OTC (Over The Counter) Broker zurückzuführen sei. "OTC-Makler (Over The Counter) erleichtern den Handel zwischen einzelnen Käufern und Verkäufern, die nicht an einer offenen Börse handeln können oder wollen", erläutern die Analysten. OTC-Makler arbeiten zwar im Zusammenhang mit den Börsen, agierten aber unabhängig. Die Know-Your-Customer Regeln gestalte sich für OTC-Vorgänge deshalb wohl weniger streng, viele nutzten diese Lockerung aus.

Das Problem sei folglich, dass "die meisten OTC-Makler zwar ein legitimes Geschäft betreiben, einige von ihnen jedoch auf die Bereitstellung von Geldwäsche-Dienstleistungen für Kriminelle spezialisiert sind," heißt es in der Studie. Dieser Teil der OTC-Makler helfe Kriminellen. Das laufe meist zunächst durch den Umtausch von BTC oder anderen Coins in Tether. Dieser Stablecoin werde gezielt als stabile Zwischenstation genutzt und dann, so die Vermutung, in Fiatwährung ausbezahlt. Chainalysis will sogar herausgefunden haben, dass 100 der großen OTC-Makler mutmaßlich an Geldwäschegeschäften beteiligt waren - die unter Verdacht stehenden Marktteilnehmer hätten große Kryptomengen aus illegalen Quellen erhalten. 20 dieser OTC-Broker hätten eine Million oder mehr US-Dollar in Bitcoin erhalten, verlautet das Analyseunternehmen.

Das könnte Sie auch interessieren: JETZT NEU - Bitcoin & Co. über die finanzen.net App handeln

Sicherheitsbedenken sind seit jeher der größte Kritikpunkt, vor allem von Seiten institutioneller Investoren und Regulierungsbehörden. In Deutschland trat nun erst zum neuen Jahr ein neues Gesetz in Kraft, welches das Kryptoverwahrgeschäft regulieren und Geldwäsche vorbeugen soll - dabei handelt es sich um eine EU-weite Richtlinie. Ziel ist es, den Handel mit Bitcoin, Ripple, Litecoin und Co. sicherer zu machen. Bleibt abzuwarten, ob die kriminellen Aktivitäten sich tatsächlich in 2020 reduzieren lassen, oder ob Unternehmen wie Chainalysis nach Ablauf des neuen Jahres mit einer ähnlichen Statistik aufwarten werden.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Wit Olszewski / Shutterstock.com