Krypto-Schurken

Cyberkriminalität: Bitcoin in Milliardenhöhe Bestandteil von Geldwäsche

14.02.20 20:41 Uhr

Cyberkriminalität: Bitcoin in Milliardenhöhe Bestandteil von Geldwäsche | finanzen.net

Die Anonymität, die viele Cyberdevisen ausmacht, hat einen negativen Beigeschmack: Sie bietet Raum für Geldwäscher, was den Behörden seit jeher ein Dorn im Auge ist. Ein Analytikunternehmen machte es sich nun zur Aufgabe, Spuren verschwundener Bitcoins zurückzuverfolgen.

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Devisen

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14.280.107,9271 JPY -121.925,5297 JPY -0,85%

95.722,9777 USD -840,9994 USD -0,87%

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380,4860 JPY -3,6544 JPY -0,95%

2,5505 USD -0,0251 USD -0,98%

115,3960 CHF 2,2030 CHF 1,95%

122,6276 EUR 2,1073 EUR 1,75%

101,6539 GBP 1,8541 GBP 1,86%

19.175,9983 JPY 375,9380 JPY 2,00%

• Bitcoin-Beute mit Milliardenwert gewaschen
• Konten von Binance und Huobi im Spiel
• Zuwachs illegaler Transaktionen seit 2019

Zwar begünstigen digitale Währung durch ihren Anonymitäts-Faktor gewissermaßen Cyberkriminalität, jedoch ermöglicht die Transparenz, die durch die zugrundeliegende Blockchaintechnologie quasi gegeben ist, das Geldwäsche-Ökosystem bei Kryptowährungen genauer zu untersuchen. Das Analyseunternehmen Chainalysis beobachtete im Laufe des Jahres 2019 Geldwäscheaktivitäten von Krypto-Urgestein Bitcoin.

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Illegale Bitcoins in Milliardenhöhe an bekannte Kryptobörsen

In einer Analyse untersuchte die Firma kriminelle Aktionen und beobachtete so illegal erworbene Bitcoins. Während des Jahres 2019 verfolgte Chainalysis ebensolche Bitcoins im Wert von 2,8 Milliarden US-Dollar zurück. Über die Hälfte der Transaktionen dieser digitalen Münzen liefen über die zwei größten Kryptomarktplätze Binance und Huobi. Diese Tatsache sei überraschend, heißt es, da diese beiden prominenten Börsen den KYC-Bestimmungen unterliegen. Dabei sollen über 300.000 Konten Bitcoins krimineller Herkunft erhalten haben, schreiben die Analysten. Der Großteil der illegalen Bitcoins ging an gerade einmal 810 Konten - mit einem Gesamtwert von 819 Millionen US-Dollar können sie bereits als BTC-Wale bezeichnet werden.

Wer steckt hinter den kriminellen Krypto-Aktivitäten?

Chainalysis vermutet, dass diese meisten Konten, die große Mengen an illegalen Bitcoins verschlangen, auf außerbörsliche OTC (Over The Counter) Broker zurückzuführen sei. "OTC-Makler (Over The Counter) erleichtern den Handel zwischen einzelnen Käufern und Verkäufern, die nicht an einer offenen Börse handeln können oder wollen", erläutern die Analysten. OTC-Makler arbeiten zwar im Zusammenhang mit den Börsen, agierten aber unabhängig. Die Know-Your-Customer Regeln gestalte sich für OTC-Vorgänge deshalb wohl weniger streng, viele nutzten diese Lockerung aus.

Das Problem sei folglich, dass "die meisten OTC-Makler zwar ein legitimes Geschäft betreiben, einige von ihnen jedoch auf die Bereitstellung von Geldwäsche-Dienstleistungen für Kriminelle spezialisiert sind," heißt es in der Studie. Dieser Teil der OTC-Makler helfe Kriminellen. Das laufe meist zunächst durch den Umtausch von BTC oder anderen Coins in Tether. Dieser Stablecoin werde gezielt als stabile Zwischenstation genutzt und dann, so die Vermutung, in Fiatwährung ausbezahlt. Chainalysis will sogar herausgefunden haben, dass 100 der großen OTC-Makler mutmaßlich an Geldwäschegeschäften beteiligt waren - die unter Verdacht stehenden Marktteilnehmer hätten große Kryptomengen aus illegalen Quellen erhalten. 20 dieser OTC-Broker hätten eine Million oder mehr US-Dollar in Bitcoin erhalten, verlautet das Analyseunternehmen.

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Sicherheitsbedenken sind seit jeher der größte Kritikpunkt, vor allem von Seiten institutioneller Investoren und Regulierungsbehörden. In Deutschland trat nun erst zum neuen Jahr ein neues Gesetz in Kraft, welches das Kryptoverwahrgeschäft regulieren und Geldwäsche vorbeugen soll - dabei handelt es sich um eine EU-weite Richtlinie. Ziel ist es, den Handel mit Bitcoin, Ripple, Litecoin und Co. sicherer zu machen. Bleibt abzuwarten, ob die kriminellen Aktivitäten sich tatsächlich in 2020 reduzieren lassen, oder ob Unternehmen wie Chainalysis nach Ablauf des neuen Jahres mit einer ähnlichen Statistik aufwarten werden.

Redaktion finanzen.net

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