Der Bitcoin, die Gewinne und wie man sie für immer verliert
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Bitcoin und andere Kryptowährungen haben in den vergangenen Monaten stark gewonnen. Im Gleichklang mit den Aktienmärkten, ihrer Natur gemäß aber viel stärker. Viele Anleger sind mit ihren Krypto-Investments nach einer langen Durststrecke wieder im Plus, Früheinsteiger freuen sich über gewaltige gewinne. Doch nicht alle können auch daran teilhaben.
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Was vor allem daran liegt, wie die Kryptos verwahrt werden. Denn erst in den vergangenen Jahren hat die Regulierung dafür gesorgt, dass Kryptos nicht mehr anonym von Wallet zu Wallet gehen, ohne Besitznachweis auf Laufwerken oder USB-Sticks gespeichert werden. Mittlerweile wird ein Großteil der Kryptos von Anlegern über regulierte Handelsplätze ge- und verkauft - und auch dort oft verwahrt. Ein großer Vorteil, denn eines passiert dann nicht mehr: dass der stolze Besitzer eines großen Bitcoin-Vermögens sein Passwort vergessen hat und einfach nicht mehr an die Werte gelangt. Schätzungen zufolge gelten rund 20 Prozent der bislang geschaffenen Bitcoins als verloren. Sie liegen in Wallets, von denen niemand mehr weiß oder zu denen niemand mehr Zugang hat. Eine weitere Statistik zeigt, dass fast 30 Prozent aller Bitcoin seit fünf Jahren nicht transferiert wurden. Nicht, dass das ein schlechtes Zeichen sein muss. Schließlich ist ein langfristiger Anleger auch mit Bitcoin gut gefahren. Und warum sollte er dann etwas ändern? Doch die Vermutung liegt nah, dass diese Bitcoins deshalb so wenig bewegt werden, weil: genau, das Passwort verloren wurde. Hier wird der Bitcoin einer realen Währung dann sehr ähnlich. Von der D-Mark sind ebenfalls noch Milliarden im Umlauf, obwohl es die Währung so richtig gar nicht mehr gibt. Die Vermutung: viel Bargeld wurde einfach verloren und vergessen - dazu kommen ein paar Sammler.
Der Verlust von Zugangsdaten zu Bitcoin-Wallets ist besonders heikel. Da Bitcoin als dezentrale Währung ohne zentrale Kontrollinstanz existiert, bedeutet der Verlust der Schlüssel im wahrsten Sinne des Wortes den Verlust des Vermögens. Es gibt keine Bank, die eine vergessene PIN zurücksetzen kann, und keine Hotline, die bei der Wiederherstellung des Passworts hilft. Das digitale Erbe wird in der Blockchain begraben, und die Erben stehen ratlos vor den verschlossenen Türen der Krypto-Schatzkammer.
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Um diesem Szenario vorzubeugen, sollten wir darüber nachdenken, wie wir unsere digitalen Vermögenswerte sicher verwalten und weitergeben können. Eine sorgfältige Dokumentation von Zugangsdaten, die an einem sicheren Ort aufbewahrt wird, und klare Anweisungen für die Erben können den Unterschied zwischen einem reibungslosen Vermögensübergang und einem digitalen Dilemma ausmachen. In einer Zeit, in der die Grenzen zwischen physischem und digitalem Vermögen verschwimmen, ist es an der Zeit, die Bedeutung der digitalen Vorsorge zu erkennen. Denn letztendlich sollten die Erben nicht vor verschlossenen Türen stehen, sondern die Möglichkeit haben, das digitale Erbe ihrer Vorfahren in die Hände zu nehmen und weiterzuführen.
von Uwe Zimmer, Geschäftsführer Z-Invest GmbH, Köln
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