Ungarn: Boom in Budapest
Die Konjunktur läuft gut wie lange nicht. Der Forint hat wegen der Devisenmarktturbulenzen aber eingebüßt. Ein Zertifikat für die Gegenbewegung.
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von Thomas Strohm, Euro am Sonntag
So stark ist die Wirtschaft in Ungarn seit 2004 nicht mehr gewachsen. Um 4,8 Prozent legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Ihre erste Schätzung haben die Statistiker in Budapest gerade um 0,2 Prozentpunkte nach oben korrigiert. Die bisherige Regierungsprognose von 4,3 Prozent fürs Gesamtjahr könnte übertroffen werden, so Finanzminister Mihály Varga.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Ungarn zählt wie Polen und Tschechien zum Emerging Europe, den europäischen Schwellenländern. Die Devisen der CE3-Staaten - das steht für Central European Three - haben im Zuge der Turbulenzen um die Türkei und Argentinien gelitten, aber bei Weitem nicht so stark wie die Währungen etwa von Südafrika oder Indien. Auf Jahressicht sollten die CE3-Devisen gegenüber dem Euro an Wert gewinnen, meinen die Analysten der DZ Bank. Sie stufen Investments in jenen Währungsräumen deshalb als "attraktiv" ein.
Stabile Regierung
Für einen stabilen wirtschaftlichen Rahmen, von dem der Forint profitiert, sorgt auch die Politik des in Brüssel und Berlin eher skeptisch beäugten Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Dessen Regierungsbündnis hat die Parlamentswahlen im April gewonnen und sich dabei sogar wieder die Zweidrittelmehrheit zurückerobert, mit der Verfassungsänderungen möglich sind.
Vonseiten der Notenbank MNB dürfte die Währung erst einmal keine weitere Unterstützung erfahren. Der Leitzins in Ungarn ist seit 2016 auf dem Rekordtief von 0,9 Prozent. Damit ist ein Zinsvorteil gegenüber den null Prozent der Eurozone verbunden. Vor der EZB wird die MNB ihren Satz kaum erhöhen. Und die Währungshüter in Frankfurt wollen ihren Leitzins bis nach dem Sommer 2019 auf dem aktuellen Niveau halten.
Glaubwürdige Notenbank
Die glaubwürdige Politik der CE3-Notenbanken ist neben dem robusten wirtschaftlichen Umfeld und den soliden Fiskalkennzahlen nach Einschätzung der DZ Bank ein wichtiger Grund dafür, dass die Währungen dieser Staaten zuletzt nur moderat eingebüßt haben.
Anfang August, bevor mit dem Verfall der türkischen Lira die Turbulenzen um die Schwellenländerdevisen begannen, mussten für einen Euro rund 320 Forint gezahlt werden - Mitte der vorigen Woche waren es zeitweise fast 330 Forint. Seither hat sich der Kurs wieder etwas erholt. Anleger können auf eine weitere Aufwertung des Forint zum Euro mit einem Zertifikat (ISIN: DE 000 PZ2 AA2 2) von BNP Paribas setzen, das die Wechselkursentwicklung mit Hebel 3,4 abbildet. Sollte der Forint verlieren, gibt es entsprechend hohe Einbußen. Die Barriere, bei der Totalverlust droht, ist derzeit rund 29 Prozent entfernt.
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