Der Millionär soll’s richten: Südafrikanischer Rand profitiert
Das voraussichtliche Ende der Ära des Noch-Staatschefs Jacob Zuma beflügelt den Rand. Die Hoffnungsrally dürfte sich fortsetzen.
von Emmeran Eder, €uro am Sonntag
Am Kap der guten Hoffnung keimt Hoffnung auf. Mitte Dezember wurde Cyril Ramaphosa zum neuen Vorsitzenden der Regierungspartei ANC gewählt. Dabei setzte er sich knapp gegen die Ex-Frau und Vertraute von Staatschef Jacob Zuma durch.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Die Chancen, dass Ramaphosa 2019 zum neuen Präsidenten Südafrikas gewählt wird, stehen gut. Damit wäre die von Skandalen und Misswirtschaft geprägte Amtszeit von Zuma wohl Geschichte. Der hat das Land seit 2009 heruntergewirtschaftet. Die Verschuldung ist stark angestiegen, die Korruption erreicht ein gewaltiges Ausmaß. Zuma brachte vor allem seine Schäfchen ins Trockene.
Südafrika hat dabei gelitten. Das Wachstum war in den vergangenen Jahren mäßig, 2017 lag es nur bei 0,9 Prozent. In diesem Jahr dürfte es wieder etwas über ein Prozent betragen. Damit liegt es unter der jährlichen Bevölkerungszunahme von 1,7 Prozent. Nach Angaben der Weltbank bräuchte Südafrika aber mindestens fünf Prozent BIP-Zuwachs im Jahr, um die Armut zu reduzieren. Hauptursache dafür ist die hohe Arbeitslosigkeit von 28 Prozent.
Selbst in Afrika zurückgefallen
Eine Folge der Misswirtschaft unter Zuma ist, dass das Land bezüglich seiner internationalen Wettbewerbsfähigkeit weit zurückgefallen ist. Inzwischen liegt es nur noch auf Platz 61 unter 137 Ländern und wurde sogar in Afrika von Mauritius und Ruanda überholt.
Dabei spielt auch die staatliche Gängelei der Minenkonzerne eine wichtige Rolle. Durch ständige neue Auflagen, steigende Besteuerung, häufige Streiks sowie angehobene Arbeitsschutzbestimmungen hat sich der Anteil der bedeutenden Branche an der Wirtschaftsleistung der Kap-Republik seit Anfang des Jahrtausends halbiert. Die Gewinnmargen sind deutlich geschrumpft, die Rohstoffförderer finden deshalb nur noch schwer ausländische Investoren.
Diese Negativspirale blieb nicht ohne Folgen für die Landeswährung Rand (ZAR). Seit Anfang 2011 verlor sie gegenüber dem Euro rund 50 Prozent. Im vergangenen Jahr hat sich die Abwertung zunächst noch einmal beschleunigt. Seit Anfang Dezember 2017 hat sich der Trend aber umgekehrt. Die Währung konnte von 16,70 auf 14,75 Rand je Euro zulegen.
Grund dafür ist hauptsächlich, dass Ramaphosa zum neuen ANC-Vorsitzenden gewählt wurde. Die Devisenmärkte nehmen das Ende der Periode Zuma vorweg. Mit Ramaphosa verbinden sich viele Hoffnungen. Er war Generalsekretär unter Nelson Mandela, ging danach in die Wirtschaft und wurde mit Investitionen im Telekom- und Bergbausektor zum Multimillionär. Die Anleger trauen ihm zu, die Konjunktur mit Reformen wieder in Fahrt zu bringen. Seine Fähigkeiten als Unternehmer hat er bewiesen. Zudem versprach er, Korruption und die hohe Kriminalität zu bekämpfen sowie den Rohstoffsektor wieder in Fahrt zu bringen. Dort bringt er hohe fachliche Expertise mit.
Es kann nur besser werden
Zudem will er das Investorenvertrauen erneuern und Start-ups erleichtern. Das Wachstum soll bis 2023 wieder fünf Prozent p. a. betragen. Ob er das schaffen wird, ist zwar fraglich, aber sicher wird sich die ökonomische Lage nach der bleiernen Zuma-Ära verbessern. Viel schlimmer geht es nämlich kaum. Es kann fast nur besser werden.
Das dürfte den Rand zum Euro weiter beflügeln. Mit dem Mini-Future-Zertifikat (ISIN: DE 000 VS9 T59 1) von Vontobel auf das Devisenpaar EUR/ZAR profitieren Anleger mit Hebel 3,2 von einem anziehenden Rand. Die Knock-out-Barriere bei 19,06 EUR/ZAR ist gut 29 Prozent entfernt.
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