Ex-NYSE-Chef Tom Farley kommt zum Zug: Kryptowährungsbörse "Bullish" übernimmt CoinDesk
Die Insolvenz der Kryptobörse FTX zieht weitere Kreise: Die Nachrichtenseite CoinDesk wurde vollständig von Bullish, einer Börse für digitale Vermögenswerte, die vom ehemaligen NYSE-Präsidenten Tom Farley geleitet wird, übernommen.
Werte in diesem Artikel
• Krypto-Imperium von DCG-CEO Barry Silbert weiter geschwächt
• Kryptobörse Bullish übernimmt Krypto-Nachrichtenseite CoinDesk
• CoinDesk erhält frisches Geld für Wachstumsinitiativen
Die Insolvenz der Kryptobörse FTX hat in der Branche einen Dominoeffekt ausgelöst, der unter anderem auch die von Barry Silbert gegründete Digital Currency Group (DCG) belastet. Denn durch das Scheitern von FTX, haben sich die Probleme der Krypto-Investmentfirma verschärft. Um ihre Finanzen zu ordnen, hat DCG, die in dutzenden Krypto-Unternehmen investiert ist, nun ihre Tochter CoinDesk veräußert.
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Bullish kauft CoinDesk auf
Bereits im Februar hieß es in Medienberichten, dass die Krypto-Nachrichtenseite CoinDesk infolge der finanziellen Schwierigkeiten ihrer Muttergesellschaft die Möglichkeit eines Verkaufs prüfe. Demnach sei die Investmentbank Lazard Ltd. als Berater engagiert und damit beauftragt worden, die möglichen Optionen für einen vollständigen oder teilweisen Verkauf zu prüfen und gegebenenfalls Übernahmeverhandlungen zu organisieren.
Mitte November berichtete das "Wall Street Journal" (WSJ), dass Bullish inzwischen in einem reinen Bargeschäft mit DCG 100 Prozent der CoinDesk-Anteile erworben habe. Finanzielle Details wurden aber nicht bekannt.
Wachstumspläne mit CoinDesk
Wie das WSJ ferner unter Berufung auf Bullish-CEO Tom Farley schreibt, soll der Betrieb von CoinDesk, die künftig als unabhängige Tochtergesellschaft der Kryptowährungsbörse operieren soll, skaliert werden: "Bullish wird sofort Kapital in mehrere der aufregendsten Wachstumsinitiativen von CoinDesk investieren, welche die Einführung neuer Dienste, Veranstaltungen und Produkte vorantreiben werden", versicherte Farley.
Das derzeitige CoinDesk-Managementteam rund um CEO Kevin Worth soll zwar unverändert bleiben, jedoch sei geplant, eine zusätzliche Ebene hinzuzufügen: Demnach soll ein Redaktionsausschuss unter dem Vorsitz des ehemaligen Chefredakteurs des "Wall Street Journal", Matt Murray, gebildet werden, dessen Aufgabe es sei, die journalistische Unabhängigkeit sicherzustellen.
FTX-Skandal von CoinDesk aufgedeckt
Die Kryptonachrichten-Website CoinDesk hat ihren Sitz in New York und wurde 2013 gegründet. Ironischerweise berichtete ausgerechnet CoinDesk im November 2022 erstmals über zweifelhafte Transaktionen zwischen FTX und Alameda Research und hat dazu exklusiv interne Dokumente der beiden Firmen veröffentlicht. Damit wurde der Zusammenbruch des Firmengeflechts von Sam Bankman-Fried eingeleitet, was letztendlich nun auch zum Verkauf von CoinDesk geführt hat.
Einfluss von Barry Silbert schwindet
Die Veräußerung des Medienunternehmens ist ein weiterer Hinweis darauf, dass das Krypto-Imperium von DCG-CEO Barry Silbert auseinanderfällt. So hat beispielsweise der Krypto-Kreditgeber Genesis Global, eine andere DCG-Tochter, inzwischen ein Insolvenzverfahren eingeleitet, nachdem er infolge der FTX-Pleite lähmende Verluste erlitten hatte.
Zusätzlicher Ärger droht zudem von juristischer Seite. So reichte die New Yorker Staatsanwaltschaft Mitte Oktober Klage gegen DCG und Genesis wegen angeblichen Anlegerbetrugs in Milliardenhöhe ein.
Redaktion finanzen.net
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