Vor Gericht: Krypto-Bank überweist Australierin aus Versehen Millionenbetrag
Die Australierin Thevamanogari Manivel wurde ohne eigenes Zutun zur Millionärin - sozusagen über Nacht: Crypto.com hatte ihr aus Versehen eine deutlich höhere Summe überwiesen als vereinbart. Nun will die Krypto-Bank das Geld zurück.
Werte in diesem Artikel
• Crypto.com hat einer Australierin aus Versehen 10,5 Millionen AU-Dollar überwiesen
• Der Fehler fiel erst sieben Monate nach der Überweisung auf
• Weder Crypto.com noch das Gericht konnten erfolgreich Kontakt zu der Australierin aufnehmen
Der Fehler: Die Kontonummer im Feld für den Betrag
10,5 Millionen AU-Dollar lagen eines Tages auf Thevamanogar Manivels Konto, überwiesen von Crypto.com. Eigentlich sollte sie nur eine offene Rückzahlung in Höhe von 100 AU-Dollar erhalten - aus nun veröffentlichten Gerichtsdokumenten geht hervor, dass ein Angestellter der Krypto-Plattform aus Versehen die Kontonummer in das Feld für den Betrag geschrieben hatte.
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Manivel sah sich offenbar nicht in der Pflicht, den Fehler zu melden. Stattdessen gab sie in den sieben Monaten, bis er Crypto.com auffiel, Medienberichten zufolge rund 400.000 AU-Dollar aus. Das restliche Geld habe sie auf ein mit ihrer Schwester Thilagavathy Gangadory geführtes Gemeinschaftskonto überwiesen und rund 1,5 Millionen AU-Dollar für den Kauf eines Luxusanwesens aufgewendet. Dies geht aus den Gerichtsdokumenten hervor.
Als sich Crypto.com schließlich im Dezember letzten Jahres der fehlenden Summe bewusst wurde, versuchte die Krypto-Plattform, Manivel zu kontaktieren - vergeblich.
Manivels Konten wurden eingefroren, das Anwesen muss verkauft werden
Auch vor Gericht erschien die frischgebackene Millionärin offenbar nicht. So konnte Crypto.com den Richter davon überzeugen, die Konten mit dem Geld einfrieren zu lassen. Außerdem wurde beschlossen, dass die Schwestern ihr neues Anwesen wieder verkaufen und den Erlös zuzüglich Zinsen und anderer bei Crypto.com aufgekommenen Kosten zurückzahlen müssen. Dieses Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig, im Oktober soll die Verhandlung weitergehen. Den veröffentlichten Dokumenten ist zu entnehmen, dass Manivels Anwälte nur ein einziges Mal auf eine Kontaktaufnahme des Gerichts geantwortet haben - kurz und knapp: "Wir haben Ihre E-Mail erhalten. Danke." Von der in Malaysia ansässigen Schwester habe man bisher nichts gehört, sie solle aber einen Rechtsbeistand haben.
Noch ist unklar, wie dieser Rechtsstreit ausgehen wird. Spätestens bei der Verhandlung im Oktober dürfte es jedoch neue Ergebnisse geben. Auf Anfrage äußerte sich Crypto.com gegenüber CNBC: "Solange wir vor Gericht sind, können wir das Thema nicht besprechen."
Redaktion finanzen.net
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