Tesla-Boss Musk bereits dafür: Kann das Bitcoin-Mining durch Atomkraft klimafreundlicher werden?
Die Verantwortlichen im Geschäft des Bitcoin-Mining wollen ihren ökologischen Fußabdruck verbessern. Viele denken dabei in Richtung Atomkraft und erhalten dafür Unterstützung, auch von prominenter Seite - Elon Musk zum Beispiel sagt Ja zum Mining mit Kernkraft.
Werte in diesem Artikel
• Durch Atomkraft angetriebenes Bitcoin-Mining
• Elon Musk sieht dafür gute Chancen
• Viele zweifeln das Konzept an
Atomkraft-Unternehmen und Bitcoin-Miner rücken enger zusammen
Die Idee des durch Kernenergie betriebenen Förderns von Bitcoin scheint immer mehr Gestalt anzunehmen. Wie CNBC von Alex Gilbert, ein Projektmanager der Denkfabrik Nuclear Innovation Alliance, erfahren hat, häufen sich in der letzten Zeit immer mehr die Ankündigungen von Atomkraft-Unternehmen und Bitcoin-Minern, in der Zukunft miteinander zu kooperieren.
So haben im Juni beispielsweise das Mikronuklearreaktor-Unternehmen Oklo und das Mining-Unternehmen Compass Mining eine 20-jährige Partnerschaft angekündigt, in der Oklo einen Teil der Mining-Aktivitäten von Compass Mining mit Kernenergie antreiben soll. Anfang Juli gab die Energy Harbor Corp aus Ohio bekannt, das Blockchain-Miningcenter von Standard Power ab Anfang Dezember 2021 mit Energie zu versorgen.
Wie Datacenter Dynamics berichtet, hat der Energieversorger Talen Energy die Entwicklung einer nuklear betriebenen Kryptomining-Anlage und eines Datacenters neben einem Kernkraftwerk in Planung, wodurch bis zu 300 Megawatt geliefert werden könnten. Laut Heise wirbt Talen Energy mit verlässlicher, günstiger und emissionsfreier Energie, um den unvermeidbaren Erzeugungsschwankungen der erneuerbaren Ressourcen entgegenzuwirken. Für den Kryptogeldbereich habe man bereits einen Ankerkunden gefunden.
Elon Musk sieht in Atomkraft eine gute Option für das Mining
Tesla hat im Mai dieses Jahres das Akzeptieren von Bitcoin als Bezahlung für seine Fahrzeuge gestoppt. Als Grund dafür nannte CEO Elon Musk auf der vom Crypto Council for Innovation gehosteten B-Word-Conference, dass die Hinnahme des hohen Energieverbrauchs des Bitcoin-Minings nicht angebracht für ein Unternehmen wäre, das es sich zur Mission gemacht hat, die Welt in das Zeitalter der erneuerbaren Energien zu führen.
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Musk betrachtet die Atomkraft neben Wasserstoff und geothermischer Energie als gute Option für ein saubereres Mining von Bitcoins. Im Hinblick auf das Betreiben von Bitcoin-Mining weist Musk auf die dringende Erfordernis von "Baseload" hin, also den Zugriff auf eine konsistente, immer vorhandene Energiequelle. Ihm zufolge könne Mining zwar durch die Nutzung von Batterien mit sehr langer Nutzungsdauer mittels erneuerbarer Energien wie Sonne- und Windkraft betrieben werden, aber auch Atomkraft könne durchaus eine saubere Energiequelle darstellen.
Skeptische Stimmen und Gegenwind
Nicht alle sehen jedoch die Atomkraft als Schlüssel zu einer Zukunft des sauberen Bitcoin-Minings. Marc Bevand, ein Computersicherheitsexperte, der die originale Methodologie für den Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index entwickelt hat, sieht laut CNBC den finanziellen Faktor als den größeren Hinderungsgrund: Ihm zufolge sei die Atomkraft wegen der hohen Kosten, die der Bau von großen Kernkraftanlagen mit sich brächten, zurzeit keine veritable Option. Bevand hält die Erhöhung von bestehenden Kapazitäten bei erneuerbaren Energien aus Kostensicht für deutlich sinnvoller. Jesse Morris, CEO der non-profit-Organisation Energy Web, verweist hingegen auf den zeitlichen Aspekt. Da der Bau eines Atomreaktors dauert sehr lange dauern würde, mache es dies unwahrscheinlich, dass Atomkraft bei der Reduzierung von Emissionen beim Bitcoin-Mining eine große Rolle spielen wird.
Thomas Weschle / Redaktion finanzen.net
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