Südkorea gießt Öl ins Feuer: Wieso die Talfahrt für Bitcoin, Ethereum & Co. weiter geht
Gegenwind kam für die Kryptowährungscommunity in den vergangenen Tagen und Wochen insbesondere aus Asien. Und auch in dieser Woche sind es Nachrichten aus Fernost, die bei Bitcoin, Ethereum, Ripple und Co. eine Erholung verhindern.
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2018 ist bislang kein gutes Jahr für Anleger von Kryptowährungen. Die größte Digitalwährung, Bitcoin, hat in der ersten Handelswoche des Jahres zunächst mehr als 20 Prozent zugelegt, nur um seitdem um mehr als 35 Prozent einzubrechen. Am Dienstag rutscht der Marktführer unter dem Digitalwährungen sogar unter die psychologisch wichtige Preismarke von 10.000 Dollar.
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Südkorea verhindert Erholung
Denn die Bitcoin-Community ist nervös. Nicht nur der Bitcoin reagiert aktuell empfindlich auch jede Art von Nachrichten, die unter dem Stichwort "Regulierung" zu verbuchen sind, auch andere Digitalwährungen wie Ethereum, Ripple, Cardano, Litecoin oder Dash zeigen sich stark volatil und durchaus weiter abstiegsgefährdet.
Nachdem zuletzt Regulierungsbemühungen in China und anhaltende Diskussionen über die Regulierung auch auf dem europäischen Kontinent für Gegenwind gesorgt haben, ist es nun Südkorea, das die Euphorie der Kryptowährungsanleger empfindlich dämpft.
Nicht genug, dass die Regierung des Landes, in dem sich Kryptowährungen äußerster Beliebtheit erfreuen, die Komplettschließung von Handelsplattformen für Digitalwährungen in Erwägung zieht, nun geht es auch anonymen Bankkonten an den Kragen. Wie das Nachrichtenportal CNBC berichtet, müssen Bankkunden nun verpflichtend identische Angaben machen und diese auch verifizieren - sowohl bei Kryptobörsen als auch Banken darf der Handel also nur noch dann erfolgen, wenn Echtnamen hinterlegt und diese identisch und belegt sind.
Deutlich schwerer könnte aber ein anderer Vorstoß der südkoreanischen Regierung wiegen: Ab sofort will das Land Kryptobörsen besteuern - und zwar mit satten 24,2 Prozent ihrer Einnahmen. Südkorea winkt in diesem Zusammenhang ein warmer Geldregen, denn die Börsen machen durch Kundengebühren dem Vernehmen nach teilweise Umsätze im dreistelligen Millionenbereich. Fallen darauf Steuern an, könnten die Börsenbetreiber die Kosten auf ihre Kunden umlegen, was diese möglicherweise zur Suche nach alternativen Handelsplätzen veranlassen könnte und damit weitere Regulierungsmaßnahmen nach sich zöge.
Wohin geht die Reise?
Noch ist nicht abzusehen, ob die jüngste Schwäche am Digitalwährungsmarkt der Beginn eines stetigen Abwärtstrendes oder nur eine kurze Schwächeperiode darstellt. Doch es mehren sich die Stimmen der Experten, die eine Fortsetzung des Kurseinbruches erwarten. Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Shiller etwa glaubt zwar an die Möglichkeit, dass der Bitcoin die nächsten 100 Jahre überleben könnte, einen völligen Kollaps halte er aber für sehr viel wahrscheinlicher, so der Experte kürzlich. Die Credit Suisse sieht die Sache nicht ganz so dramatisch, glaubt aber ebenfalls daran, dass die jüngsten Preiseinbrüche noch nicht das Ende der Fahnenstange sind. Tatsächlich haben die Experten des Schweizer Finanzhauses den wahren Wert des Bitcoin bei 6.000 US-Dollar festgesetzt - es ist also noch deutlich Luft nach unten.
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Redaktion finanzen.net
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