Bitcoin im Aufwind

Ende der Krypto-Rally noch lange nicht erreicht: Bitcoin-Kurs von 1 Million US-Dollar möglich?

12.03.21 22:31 Uhr

Ende der Krypto-Rally noch lange nicht erreicht: Bitcoin-Kurs von 1 Million US-Dollar möglich? | finanzen.net

Der Bitcoin-Kurs kannte in diesem Jahr vor allem eine Richtung: aufwärts. So jagte die Cyber-Devise einem Rekordhoch nach dem anderen hinterher. An ein baldiges Zurückkommen des Kurses glauben Analysten jedoch nicht.

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• JPMorgan stuft Bitcoin als "digitales Gold" ein
• Angebot und Nachfrage treiben Kurse nach oben
• Bitcoin ist "Spitzenprädator des Finanzmarktes"

Bitcoin-Kursrally kennt kein Halten

Das aktuelle Jahr ist für das Krypto-Urgestein Bitcoin bereits ein überaus erfolgreiches. Beflügelt von Ankündigungen, dass immer mehr Unternehmen die digitale Währung als Zahlungsmittel akzeptieren und sogar in sie investieren, erreichte der Bitcoin seit Jahresbeginn bereits ein Rekordhoch nach dem anderen. Derzeit beträgt der Höchststand mehr als 58.000 US-Dollar, zuletzt war der Kurs der Rekordmarke wieder deutlich auf den Fersen. Einigen Analysten zufolge ist das Ende der Fahnenstange jedoch längst nicht erreicht.

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Bitcoin und Gold gelten als "sicherer Hafen"

Auch bei der US-amerikanischen Großbank JPMorgan glaubt man an einen weiter steigenden Bitcoin-Kurs. So erklärte das Kreditinstitut im Januar in einer Kundennotiz, dass der Preis für die Digitalwährung langfristig auf bis zu 146.000 US-Dollar steigen könne, was vor allem daran liege, dass die Kryptowährung beginne, mit dem Goldpreis zu konkurrieren, wie CNBC berichtete. Demnach gelte das Edelmetall unter Anlegern weiterhin als "sicherer Hafen" und sei in Zeiten großer wirtschaftlicher Unsicherheit ein beliebtes Anlagegut, wie auch die Rally im vergangenen Sommer zeigte. Einen ähnlichen Status habe der Bitcoin inzwischen ebenfalls erreicht. "Bitcoin konkurriert mit traditionellem Gold, Bitcoin ist eine Form von digitalem Gold", bestätigte auch JPMorgan-Analyst Nikolaos Panigirtzoglou im CNBC-Podcast "Beyond the Valley". Als Grundlage für das Kursziel von 146.000 US-Dollar gab der Stratege an, dass der Wert des Goldes, das von Privatanlegern gehalten wird, etwa 2,7 Billionen US-Dollar umfasse. Um die Marktkapitalisierung des Bitcoin auf dieses Niveau zu bringen, sein ein entsprechender Kursanstieg nötig.

Kursschwankungen belasten Prognose

Für Unsicherheit sorge aber die hohe Volatilität des Bitcoin-Preises. So sei der Coin bis zu fünfmal so volatil wie der Goldpreis, wie Panigirtzoglou erklärte. Dies könne sich aber ändern, wenn der Bitcoin von Institutionen besser angenommen wird: "Je schneller die institutionelle Annahme, desto schneller wird die Konvergenz in der Volatilität stattfinden." Die jüngste Rally wurde zwar von institutionellen Anlegern vorangetrieben, aber auch die Beteiligung von Privatanlegern sei hoch gewesen. "Das größte Risiko besteht darin, dass sich der Strömungsimpuls, den wir in den letzten Monaten gesehen haben, von hier aus wesentlich verlangsamt", so Panigirtzoglou weiter. "Insbesondere, wenn die Volkswirtschaften wieder öffnen, gehen die Menschen zurück ins Büro, sie haben weniger Zeit, um zuhause zu handeln, und als Folge davon verlangsamt sich ein Teil des Retail-Flow-Impulses von hier aus."

Bitcoin könnte sich gegen Goldpreis durchsetzen

Auch Anthony Pompliano von Morgan Creek Digital Assets geht davon aus, dass der Kurs der beliebtesten Kryptowährung in Zukunft noch deutlich ansteigen wird. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll der Preis auf bis zu 500.000 US-Dollar springen, wie er ebenfalls in dem Podcast erklärte. Langfristig könne die Cyberwährung sogar einen Wert von einer Million US-Dollar erreichen, einen Zeitraum hierfür gibt der Experte jedoch nicht an. "Ich denke, dass der Bitcoin letztendlich steigen wird, um die globale Reservewährung zu werden", so Pompliano. "Ich denke, der Bitcoin wird schließlich viel, viel größer sein als die Gold-Marktkapitalisierung."

Gesteigerte Nachfrage und Knappheit treiben Kurs nach oben

Als Hauptgrund für die Rally der Kryptowährung sieht der Analyst die jüngste gestiegene Nachfrage von Seiten institutioneller Investoren, Privatanlegern, aber auch Unternehmen wie Tesla, die als Folge von Konjunkturhilfen zur Abfederung der wirtschaftlichen Schäden, ausgelöst durch die Corona-Pandemie, zu sehen seien. "Es gab Billionen von US-Dollar, die gedruckt und in die Wirtschaft eingespeist wurden, und jeder, von Einzelpersonen bis hin zu Finanzinstituten und Unternehmen, rannte um die Welt und suchte nach dem besten Weg, seine Kaufkraft zu schützen, und entschied sich letztendlich für Bitcoin", so Pompliano weiter. Gestützt werde sein langfristiges Kursziel von einer Million US-Dollar auch durch die Knappheit des Bitcoin. So können insgesamt nur 21 Millionen Einheiten der digitalen Währung existieren. Sollte diese Obergrenze erreicht sein, dürfte der Preis in die Höhe schnellen.

"Globale Reservewährung der Internet-Generation"

Aber auch die dezentrale Natur der Technologie könnte für einen Preisanstieg sorgen. So wird der Bitcoin nicht, wie es etwa bei Fiatwährungen der Fall ist, von Zentralbanken verwaltet. Stattdessen werden Transaktionen in der Blockchain verarbeitet. Durch oftmals leistungsstarke Rechner sei das Netzwerk zu einem der stärksten Computernetze der Welt geworden, wie einige Befürworter der Kryptowährung behaupten. "Da immer mehr Leute auf den Markt kommen, gibt es mehr Liquidität. Da es mehr Liquidität gibt, gibt es auch mehr Nutzen. Da es mehr Nutzen gibt, gibt es mehr Stabilität im Preis", schlussfolgerte Pompliano. "Wenn man über die Internet-Wirtschaft nachdenkt, gibt es keine native Währung ... [der Bitcoin] wird schließlich diesen Platz im Königreich einnehmen, um die globale Reservewährung der Internet-Generation zu werden."

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Bitcoin setzt zum Angriff auf den Finanzmarkt an

Wie sehr er von der Kryptowährung überzeugt ist, verdeutlichte er auch kurz darauf auch in der CNBC-Sendung "Tales from the Crypto". Gegenüber Moderator Scott Wapner erklärte der Analyst, wieso sich der Bitcoin etwa gegenüber dem Aktienmarkt durchsetzen könne. "Der Bitcoin ist der Spitzenprädator des Finanzmarktes", so Pompliano. "Wir haben eine Zentralbank und gewählte Vertreter, die Bärenmärkte verbieten. Wenn Sie an der Börse sind und der Markt beginnt zu kriseln, greifen sie ein und pumpen einfach Liquidität in den Markt, das ist wahnsinnig." Auf darauffolgende Anschuldigungen von Investor Jason Calacanis, dass der Bitcoinpreis manipuliert sei, entgegnete Pompliano, dass es der Aktienmarkt sei, der von Manipulation gezeichnet ist. "Wenn Sie über die Manipulation des Marktes sprechen wollen, lassen Sie uns über den Aktienmarkt sprechen", entgegnete der Stratege. "Wir können keine Märkte haben, die nicht korrigiert werden dürfen. Was wir also beobachten, ist, dass Investoren einen Vermögenswert suchen, der unmanipuliert, transparent und fortschrittlich ist, und der Bitcoin erfüllt diesen Zweck."

Redaktion finanzen.net

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