Aussie-Dollar out

Australien: Druck auf Down Under

05.08.15 09:30 Uhr

Australien: Druck auf Down Under | finanzen.net

Wegen der niedrigen Rohstoffpreise und der fragilen Konjunktur in China ist der Australische Dollar abgestürzt - er dürfte weiter nachgeben.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

104,81 USD -0,59 USD -0,56%

3,57 USD 0,06 USD 1,77%

2.895,62 USD -2,89 USD -0,10%

105,50 USD 0,75 USD 0,72%

von Alexander Sturm, Euro am Sonntag

Australiens Wirtschaft erlebt schwere Zeiten. Der Verfall der Rohstoffpreise trifft das Land, das einer der größten Exporteure von Gold, Kohle, Eisen­erz und Erdgas ist, hart. So ist der Bloomberg Commodities Index, der die globalen Rohstoffmärkte abbildet, jüngst auf ein 13-Jahres-Tief gesunken. Die für Australien relevanten Rohstoffpreise lagen im ersten Halbjahr gut 20 Prozent unter den Niveaus im Vorjahreszeitraum.

Wer­bung
EUR/USD und andere Devisen mit Hebel via CFD handeln (long und short)

Handeln Sie Währungspaare wie EUR/USD mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.

Grund dafür ist die fragile Weltkonjunk­tur, sie mindert die Rohstoffnachfrage. Vor allem die schwächelnde Wirtschaft in China, dem wichtigsten Handelspartner Australiens, hat zu dem Preisrutsch geführt. Verbraucht die Volksrepublik weniger Rohstoffe, bekommt Austra­liens Bergbaubranche das zu spüren. Gemeinsam mit der Landwirtschaft trägt sie 70 Prozent zu den Exporten bei.

Aussie-Dollar verliert

Der Rohstoffverfall belastet auch die Währung. Allein seit Mitte März verlor der Australische Dollar (AUD) gut acht Prozent gegenüber dem Euro - auch weil die Reserve Bank of Australia den Leitzins im Mai auf zwei Prozent senkte. Derweil kühlt sich nicht nur die australische Konjunktur ab, sondern auch die Stimmung der Konsumenten. Der Index zum Verbrauchervertrauen fiel von 102 im Mai auf 92 Punkte im Juli. Auch wegen der skeptischen Verbraucher blieb die Inflation im zweiten Quartal mit 1,5  Prozent unter dem Ziel der Zentralbank von zwei Prozent. Selbst die schwa­che Währung, die Importe verteuert und die Inflation treibt, half nicht.

Kein Ende der Schwäche

Australiens Zentralbank könnte daher bald reagieren. Sie erklärte jüngst, dass die Wirtschaft trotz schwacher Währung nicht in Fahrt komme und daher eine weitere Abwertung nötig sei. Eine Zinssenkung würde den Austra­lischen Dollar abermals schwächen.

Die LBBW-Analysten erwarten deshalb, dass der Aussie-Dollar weiter abwertet: Aktuell kostet ein Euro rund 1,50 AUD, Mitte 2016 sollen es laut Prognose 1,55 AUD sein. Anleger können darauf mit einem Zertifikat der Deutschen Bank (ISIN: DE 000 DX2 BWH 0) mit einem Hebel von 4,3 setzen. Sollte der Aussie-Dollar an Wert gewinnen, gibt es entsprechende Einbußen. Die Barriere, bei der Totalverlust droht, liegt 23 Prozent entfernt.

Bildquellen: Adrian Matthiassen / Shutterstock.com, Jan Kratochvila / Shutterstock.com