Novogratz warnt: Die Chinesen übernehmen auf dem Kryptomarkt das Kommando
China will schon bald eine eigene, staatliche Cyberwährung einführen. Laut Mike Novogratz drohen die USA deshalb nicht nur bezüglich des Kryptomarkts ins Hintertreffen zu geraten, sondern der Dollar könnte sogar den Status der Reservewährung verlieren.
Werte in diesem Artikel
• China öffnet sich für Kryptomarkt
• Staatliche Cyberwährung kommt immer näher
• USA droht abgehängt zu werden
Der US-Dollar ist derzeit unangefochten die Weltleitwährung, da er international am häufigsten als Transaktionswährung und Reservewährung genutzt wird. So werden beispielsweise Gold und Rohöl weltweit in der US-Währung gehandelt.
Doch China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, hat sich zum Ziel gesetzt, dass die eigene Landeswährung den US-Dollar als bedeutendste Währung ablöst. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Markteinführung einer digitalen chinesischen Währung.
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China, das erste Land mit staatlicher Kryptowährung
Die chinesische Zentralbank PBoC beabsichtigt eine umfassende Digitalisierung der chinesischen Währung. Langfristig soll der Yuan sogar durch die neue, auf der Blockchain basierenden Kryptowährung "Digitial Currency Electronic Payment" (DCEP) ersetzt werden.
Medienberichten zufolge könnte sie bereits in diesem Jahr herausgegeben werden. Damit wäre China das erste Land mit eigener Digitalwährung.
USA drohen, Vorherrschaft zu verlieren
Und der Plan der Chinesen könnte durchaus Erfolg haben, glaubt Mike Novogratz. Wie der Gründer und Hedgefondsmanager von Galaxy Digital in einem Tweet erklärte, laufen die USA nämlich Gefahr, im Kryptosektor in einen Rückstand zu geraten. Sogar der Status der Reservewährung könnte verloren gehen, warnt er:
"Und wenn wir nicht in eine digitale Welt übergehen, wird sich das ändern. Wir sind beim Krypto-Dollar weit im Rückstand. China kommt. Und es kommt schnell. Im Bereich Fintech sind sie uns bereits weit voraus. Ihr Präsident hat gerade erst seine Unterstützung für alles, was mit der Blockchain zusammenhängt, bekundet. Wir riskieren, unseren Reservestatus zu verlieren", twitterte Mike Novogratz.
And if we don’t transition to a digital world that will change. We are way behind on a crypto USD. China is coming. And coming fast. They are way ahead in fintech. Thier President just publicly claimed his support to all things blockchain. We risk losing our reserve status https://t.co/SNbBjdtvDD
- Michael Novogratz (@novogratz) 10. November 2019
Peking strebt erkennbar einer digitalen Zukunft entgegen. Dies sieht man nicht nur an der öffentlichen Unterstützung durch Präsident Xi Jinping, sondern auch an ganz konkreten Maßnahmen. So wurde beispielsweise erst kürzlich das Mining von der offiziellen Liste jener Industrien gestrichen, gegen die die Behörden vorgehen wollen. Außerdem bemühen sich die chinesischen Staatsmedien, der breiten Bevölkerung zu erklären, wie Kryptowährungen wie der Bitcoin funktionieren.
Libra - eine Bedrohung
Dass die eigene Cyberwährung so vorangetrieben wird, könnte aber auch damit zusammenhängen, dass Facebook mit Libra eine Kryptowährung entwickelt, die weltweit große Beachtung findet. Diese wird aber von der kontrollsüchtigen Regierung in Peking als Bedrohung wahrgenommen. Mittels einer eigenen staatlichen Cyberwährung könnten die chinesischen Behörden die Finanztransaktionen der Bürger jedoch noch besser überwachen.
Dass die Sorge Mike Novogratzs nicht ganz unbegründet ist, zeigt sich schon daran, dass der Facebook-Plan auf starken Widerstand bei westlichen Notenbanken stößt. Inzwischen stellen die US-Behörden so hohe Anforderungen an Libra, dass Investoren immer skeptischer werden, ob und wann Libra erfolgreich gelauncht wird.
Redaktion finanzen.net
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