Währung der Woche

Türkische Lira: Erfolgreich verbilligt

aktualisiert 25.02.11 13:16 Uhr

Seit Herbst vergangenen Jahres hat sich der Euro gegenüber der türkischen Lira erheblich verteuert. Mit einem Knock-out-Call auf die Gemeinschaftswährung können Anleger von der Fortsetzung dieses Trends profitieren.

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von Marc Hofmann, Euro am Sonntag

In der Rangliste der weltgrößten Volkswirtschaften belegt die Türkei bereits den 15. Platz. Die Bevölkerung wächst schnell, die Hälfte der Türken ist jünger als 28 Jahre und konsumfreudig. 2010 stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um acht Prozent und liegt damit auf dem Niveau von Indien oder China.

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Doch der Erfolg machte auch der türkischen Währung zu schaffen. Durch niedrige Zinsen in den Industriestaaten strömte 2010 viel Liquidität in wachstumsstarke Schwellenländer mit hohem Zinsniveau. So auch in die Türkei. Die Türkische Lira wertete auf, die Importe verbillig­ten sich, Exporte wurden teurer.

Da mehr importiert als exportiert wurde, stieg der Fehlbetrag in der Leistungsbilanz von 2,3 Prozent des BIP (2009) auf 5,9 Prozent des BIP im vergangenen Jahr an. Die türkische Regierung ist jedoch bemüht, ein dauerhaftes Leistungsbilanz­defizit zu vermeiden. Denn gibt eine Volkswirtschaft mehr für importiere Waren aus, als sie selbst produziert und ins Ausland verkauft, so muss sie Kredite aufnehmen.

Um den türkischen Export anzukurbeln, musste die Lira also billiger werden. Darum senkte die türkische Zentralbank im Januar die Zinsen von 6,5 auf 6,25 Prozent. Dies machte die Währung für Anleger aus dem Ausland weniger attraktiv.


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Am Devisenmarkt zeigte die Zinssenkung Erfolg. Die Lira wertete gegenüber dem Euro seither um 14 Prozent ab und notiert aktuell beim Kurs von 2,2149. Die Experten der UBS rechnen allerdings damit, dass die Währung noch weiter fallen wird. Denn die Unruhen im Nahen Osten verunsichern derzeit auch die Anleger, die in vermeintlich sichere Schwellenländer investieren. Geld wird abgezogen und in risikoärmere Investments umgeschichtet.

Wer auf eine weiter sinkende Lira gegenüber dem Euro setzen möchte, kann zum Optionsschein Wave Un­limited Call (ISIN: DE 000 DE4 4C2 3) der Deutschen Bank greifen. Doch Vorsicht: Der Schein besitzt eine Knock-out-Schwelle. Soll heißen: Fällt der Kurs des Währungspaares unter 2,01, ist das eingesetzte Kapital verloren. Aktuell beträgt der Abstand zur K.-o.-Schwelle gut neun Prozent. Der Schein hat keine Laufzeitbegrenzung. Vorteil: Der Knock-out-Schein verliert im Gegensatz zu klassischen Optionsscheinen nicht allein aufgrund des Näherrückens des Verfallstermins an Wert.