Goldman Sachs degradiert Dollar
Der US-Dollar konnte in den letzten drei Wochen – vor allem aufgrund der Schuldenkrise in Europa – ein kleines Comeback starten.
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Während ein Großteil der Marktteilnehmer, darunter amerikanische Notenbanken, eine Renaissance des Dollars und der amerikanischen Wirtschaft erwarten, bremsen Analysten von Goldman Sachs die Euphorie.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Analyst Thomas Stolper veröffentlichte diese Woche in einer Studie, dass Goldman Sachs ihre USD-Prognosen auf „mehr Dollar-Schwäche“ eingestuft haben. Der Hauptgrund dafür liegt vor allem am hohen Handelsbilanzdefizit der Vereinigten Staaten. Zudem belastet die Geldpolitik der Federal Reserve den US-Dollar. Goldman Sachs erwartet in den nächsten Monaten einen EUR/USD-Kurs von 1,45 bis 1,55.
Gründe für die Dollar-Schwäche:
Das aktuelle Leistungsbilanzdefizit muss konstant über externe Finanzierungen ausgeglichen werden und erhöht die Verschuldung. Um den Dollar stabilisieren zu können, müssen Investoren vom langfristigen Erfolg der Vereinigten Staaten überzeugt sein.
Des Weiteren trüben eine immer noch hohe Arbeitslosigkeit, eine sich abzeichnende Haushaltskonsolidierung und ein schwacher Immobiliensektor die Wachstumsperspektiven und machen die Vereinigten Staaten als Standort und Investition weniger attraktiv. Dadurch sinkt die Chance, die aktuelle Leistungsbilanz mit Kapitalzuflüssen zu verbessern.
Die zuvor erwähnten Argumente werden auch die Gründe sein, warum die amerikanischen Zentralbanken weiter eine „lockere“ Geldpolitik verfolgen werden. Dies stellt eine weitere Belastung für den US-Dollar dar. Die Schwäche des US-Dollars wird sich mit der straffen Fiskalpolitik der Vereinigten Staaten weiter verstärken.
Zudem hoben US-Ökonomen hervor, dass mit einer strengen Haushaltspolitik die Wahrscheinlichkeit einer straffen Geldpolitik sinkt. Damit gibt es auch auf dieser Seite keine Unterstützung für den US Dollar. Zu guter letzt wird der Rückgang des real verfügbaren Einkommens der amerikanischen Bürger die Inlandsnachfrage reduzieren.
Diese Faktoren werden kurzfristig nicht lösbar sein, weshalb Analysten von Goldman Sachs mit ihrer Einschätzung richtig liegen könnten. Deshalb gehen wir trotz der Schuldenkrise im europäischen Raum davon aus, dass wir in den nächsten Monaten einen weiter starken Euro haben werden. Zudem sehen wir beim US-Dollar weiteres Abwärtspotential.
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter: www.rohstoff-trader.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.