Vietnam - Größter Profiteur einer Yuan-Aufwertung ?
In meiner vergangenen Kolumne beschäftigte ich mich mit den potentiellen negativen Auswirkungen eines sinoamerikanischen Handelskrieges.
Heute möchte ich Ihnen ein Land vorstellen, dass bei einer Lösung des Konflikts in Form einer Yuan –Aufwertung zu den Hauptgewinnern gehören würde: Vietnam!
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Im Februar hat die vietnamesische Zentralbank den Dong gegenüber dem US-Dollar um 3,35% abgewertet. Dies war zwar die vierte Währungsabwertung in Folge, doch immer noch wird darüber spekuliert, dass die vietnamesische Zentralbank noch einmal gezwungen werden könnte die eigene Währung zu verbilligen. So hatte die vietnamesische Regierung jüngst Schwierigkeiten in Dong notierte Staatsanleihen zu verkaufen und das hohe Handelsbilanzdefizit von 1,35 Mrd. USD im März zeigt, dass es bisher nicht gelungen ist die Exporte genügend anzutreiben um die Außenhandelsbilanz auszugleichen.
Yuan-Aufwertung könnte weitere Dong-Abwertung verhindern
Gedämpft wird die Sorge vor einer Währungsabwertung durch die Diskussionen über eine bevorstehende Aufwertung des Yuans, denn streng genommen ist der vietnamesische Dong nicht gegenüber dem US-Dollar sondern gegenüber dem chinesischen Yuan überbewertet. So entfielen in 2009 satte 94% des vietnamesischen Handelsbilanzdefizits auf den Handelspartner China (11,5 von 12,2 Mrd. USD) und lag das Handelsbilanzdefizit von Vietnam mit China in 2009 bei mehr als 10% des BIPs! Obwohl China ein wichtiger Abnehmer von vietnamesischem Erdöl ist lagen die Importe aus China mit 16,1 Mrd. USD mehr als 3 Mal so hoch wie die vietnamesischen Exporte nach China.
Bedenkt man, dass Chinesen zudem die wichtigste Touristengruppe für Vietnam sind, so ist es sicher angebracht zu behaupten, dass kein Land der Welt so auf eine Yuan-Aufwertung hofft wie der südliche Nachbar Vietnam. Zwar würde eine Aufwertung des Yuans das größte ökonomische Problem Vietnams, die ständige Gefahr einer ausufernden Inflation (9,46% im März!), temporär verstärken, doch ich sehe hohe Chancen, dass ein solcher Schritt wegen der positiven Auswirkungen für die Wettbewerbsfähigkeit die nun schon 5 Monate andauernde Schwächephase der vietnamesischen Börse beenden würde.
Attraktive Bewertungen, hohe Wachstumsaussichten
Helfen sollten dabei die attraktiven Bewertungen: Vietnams Aktien sind mit einem durchschnittlichen KGV10e von 12 nach südkoreanischen und thailändischen Aktien die günstigsten Aktien Asiens und Analysten rechnen für die kommenden zwei Jahre mit einem durchschnittlichen Umsatz- und EBIT-Wachstum von über 20%.
Mit einem erwarteten Wirtschaftswachstum von 6,2% (2010) und 6,7% (2011) in den kommenden Jahren zählt Vietnam zu den wachstumsstärksten Ländern der Welt. Langfristig hat das Land wegen der vorteilhaften Demographie und des niedrigeren Entwicklungsstandes sogar das Potential das Wachstumstempo Chinas zu überholen.
Mein Fazit: Die attraktive Bewertung der vietnamesischen Börse und der entstehende Aufwärtstrend sprechen nach der langen Konsolidierung für einen Einstieg in Vietnam. Da eine potentielle Aufwertung des Yuans als positiver Impulsgeber der immer noch drohenden Gefahr einer Dong-Abwertung entgegensteht überwiegen nun insgesamt die Chancen gegenüber den Risiken. Ich stelle daher in der aktuellen Ausgabe des Emerging Markets Traders ein höchstattraktives Vietnam-Investment (KGV = 6) vor.
Florian Schulz ist ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Emerging Markets und Chefredakteur des Emerging-Markets-Trader Börsenbriefs. Mehr Infos unter: www.emerging-markets-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.