CFDs: Wo der Kunde König ist
Der Kampf der CFD-Anbieter um Trader wird härter. Eine Online-Umfrage zeigt, wie zufrieden die Anleger mit ihrem Broker sind. Welche Anbieter überzeugen.
von Emmeran Eder, Euro am Sonntag
Die goldenen Zeiten im deutschen CFD-Markt sind vorbei. Seit gut einem Jahr stagniert die Zahl der Kunden. 43.000 aktive Trader zählte das Marktforschungsunternehmen Investment Trends bei einer kürzlich erschienenen Studie über den deutschen CFD-Markt. Von Frühjahr 2011 bis April 2012 hatte die Kundenzahl noch von 32.000 auf 43.000 zugenommen.
Der Kampf um Anleger wird für die CFD-Broker somit härter. Hinzu kommt, dass einige Direktbanken wie Comdirect Bank, Sparkassen Broker und DAB Bank in das Segment eingestiegen sind und den Wettbewerbsdruck erhöhen. Vor allem Comdirect ist mit einem Anteil von sieben Prozent erfolgreich. Das haben die etablierten Anbieter bereits zu spüren bekommen. Bei Branchenführer CMC Markets verringerte sich der Marktanteil von April 2012 bis April 2013 von 25 auf 22 Prozent. Auch das Gewicht des Branchenzweiten und -dritten, IG Markets und RBS Marketindex, sank von 13 auf zwölf Prozent beziehungsweise von zehn auf acht Prozent.
In einem stagnierenden Markt spielt die Kundenzufriedenheit eine entscheidende Rolle, um gegenüber der Konkurrenz punkten zu können. Deswegen hat das Deutsche Kundeninstitut (DKI) in Düsseldorf unter 651 Kunden der CFD-Anbieter eine Online-Umfrage durchgeführt. Die Interviewten beantworteten insgesamt 34 Fragen zu fünf getrennten Kategorien, die mit unterschiedlicher Gewichtung in das Gesamtergebnis einflossen. Im Einzelnen sind das Kundenservice (35 Prozent Gewicht), Angebot (30), Preis-Leistungs-Verhältnis (20), Qualität der Handelsplattform (10) und Internetseite (5).
Fast die Hälfte der Teilnehmer sind regelmäßige Trader, die sich selbst als erfahren bezeichneten. Professionelle Händler sind nur sechs Prozent, semi-professionelle elf Prozent. 91 Prozent sind Männer. „Der durchschnittliche Trader ist männlich, zwischen 30 und 49 Jahre alt und verfügt über ein abgeschlossenes Studium“, sagt DKI-Studienleiter Jörn Hüsgen. Nur zwölf Prozent der Händler sind unter 30 Jahre alt.
Der Kundenservice überzeugt
Die Untersuchung zeigt, dass die Trader mit den CFD-Brokern im Großen und Ganzen sehr zufrieden sind. Besonders angetan waren sie von der Erreichbarkeit, Hilfsbereitschaft und fachlichen Kompetenz der Servicedienste. Auch wenn es ein Problem gab, waren 56 Prozent mit der Lösung sehr zufrieden. Es erstaunt daher nicht, dass 73 Prozent der Interviewten den Kundendienst ihres Anbieters als sehr gut bezeichneten. Besonders gut schnitten in dieser Kategorie GKFX und WH SelfInvest ab, während Flatex und vor allem CMC Markets bei ihren Kunden am schlechtesten wegkamen.
Bezüglich des Preis-Leistungs-Verhältnisses und der Kosten zeigt sich ein gemischtes Bild. 56 Prozent der Kunden finden das Preis-Leistungs-Verhältnis ihres Brokers sehr gut, aus Sicht von 31 Prozent ist es mittelmäßig, bei 13 Prozent kommt es weniger oder überhaupt nicht gut an. Auch die Transparenz der Kosten benoten 35 Prozent der Trader mit mittelmäßig oder schlecht. Der Rest ist aber damit sehr zufrieden.
Das schafft bei der Benotung der Website keiner, FXCM ist mit 4,83 von fünf möglichen Punkten aber nah dran. Flatex als Tabellenletzter enttäuscht dagegen auch hier. Immerhin 59 Prozent der Probanden sagten, der Onlineauftritt ihres Brokers sei verglichen mit Konkurrenten gut oder sehr gut. Nur 5,5 Prozent fanden diesen schwach.
Bei der Bedienungsfreundlichkeit der Handelsplattform sehen das zwölf Prozent ähnlich kritisch. 88 Prozent finden die Plattform ihres Anbieter aber nutzerfreundlich. Besonders GKFX, FXCM und Gekko Global Markets überzeugen. Flatex liegt dagegen weit hinten.
Fazit: Die Umfrage zeigt, dass die meisten CFD-Trader mit ihren Brokern zufrieden sind. „Doch im Detail ist nicht alles Gold, was glänzt. Wer im umkämpften Markt künftig die Nase vorn haben will, muss genau auf die Kunden hören“, sagt Hüsgen. Besonders GKFX, FXCM und Gekko Global Markets tun das. Viel Verbesserungsbedarf besteht jedoch bei Flatex und CMC Markets. Hier ist der Kunde nicht König.
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