Staatsfinanzierung verboten

EZB-Ratsmitglied Hansson gegen Staatsanleihekäufe

23.12.14 08:27 Uhr

EZB-Ratsmitglied Hansson gegen Staatsanleihekäufe | finanzen.net

Der Notenbankchef von Estland, Ardo Hansson, hat sich gegen den geplanten Ankauf von Staatsanleihen der Eurozone durch die Europäische Zentralbank (EZB) ausgesprochen.

"Die Regierungen könnten dann mehr Geld leihen als zuvor, weil die Zinskosten niedriger sind", sagte Hansson, der auch Mitglied im EZB-Rat ist, der Süddeutschen Zeitung. Insofern müsse man sich dann schon die Frage stellen, "ob die EZB verbotene Staatsfinanzierung macht oder nicht."

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   Hansson sieht die geplanten Staatsanleihekäufe damit ähnlich kritisch wie seine EZB-Ratskollegen Bundesbankpräsident Jens Weidmann, EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger und der Luxemburger EZB-Direktor Yves Mersch. "Wir wissen alle, dass es in der Eurozone politische Parteien gibt, die versprechen, ihre Staatsverbindlichkeiten umzuschulden, wenn sie an der Macht sind", erklärte Hansson. Die EZB wisse somit um das Risiko, Geld mit diesen Wertpapieren zu verlieren.

   Auf die Frage, ob die EZB in Anbetracht dessen wirklich Staatsanleihen kaufen sollte, antwortete Hansson: "Diese Aufforderung ist sehr grenzwertig." Der estnische Notenbankchef warnte vor schnellen Entscheidungen durch die EZB: "Die geopolitische Lage und der Absturz des Ölpreises haben viel Unruhe ausgelöst. Das macht es schwieriger, die Lage auf mittlere Sicht zu interpretieren."

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