MÄRKTE USA/Börsen vor erneuter Talfahrt - Ausverkauf bei Anleihen

09.04.25 14:56 Uhr

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DOW JONES--Nach dem erneuten Stimmungseinbruch im Verlauf des Vortageshandels kommt die Wall Street am Mittwoch weiterhin nicht zur Ruhe. Der Aktienterminmarkt lässt nach einem kurzen Ausflug ins Plus nun auf einen sehr schwachen Handelsbeginn am Kassamarkt schließen. Allerdings zeigen sich die US-Aktienfutures hoch volatil, eine verlässliche Aussage über den Start am Kassamarkt ist kaum möglich. Das Hauptaugenmerk liegt weiter auf den neuesten Schlagzeilen zur US-Zollpolitik. Aber auch der rasant anhaltende Ausverkauf am Rentenmarkt, wo die Renditen massiv steigen, gerät verstärkt in den Blick.

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Die Eskalation im Zollstreit zwischen den USA und China belastet den Markt weiter. Zudem traten in der Nacht zu Mittwoch alle von den USA verfügten zusätzlichen Zölle gegen praktisch die ganze Welt in Kraft. Nun hat China eine weitere Eskalationsstufe gezündet und angekündigt, den Zusatzzoll auf US-Waren von 34 auf 84 Prozent zu erhöhen. Die Ankündigung erfolgte wenige Stunden nach Inkrafttreten von Präsident Donald Trumps jüngsten Zöllen, womit sich das Zollniveau für chinesische US-Importe auf 104 Prozent erhöhte. Zwischenzeitlich hatten Anleger noch auf eine Beruhigung der Lage gehofft. Denn China fordert laut staatlicher Medienagentur Xinhua zum Dialog und zur Zusammenarbeit mit den USA auf.

Anleihenmarkt ganz klar im Fokus

Für Unruhe sorgt der Rentenmarkt, denn die steigenden Renditen könnten ein Vorgeschmack auf vielleicht steigende Leitzinsen sein, sollte die US-Notenbank auf einen zollbedingten Antieg der Inflation reagieren müssen. "Die US-Anleihenmärkte erleben ebenfalls einen unglaublich aggressiven Ausverkauf, was die Beweise dafür verstärkt, dass sie ihren traditionellen Status als sicherer Hafen verlieren", urteilt Analyst Henry Allen von der Deutschen Bank. Doch so richtig griffig sind die Erklärungsmuster für den Ausverkauf bei US-Anleihen nicht, wie Händler einräumen.

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Möglicherweise fordern Anleger einfach höhere Zinsen für US-Anleihen angesichts der wirtschaftlichen Turbulenzen. Der Verkauf von US-Staatsanleihen ist nicht nur ein Ausdruck des schwindenden Vertrauens der Anleger in die USA. Es wird auch spekuliert, dass die chinesische Regierung gezielt US-Anleihen in den Markt drückt, um Druck auszuüben. Die Deutsche Bank warnt bereits von der Ausweitung des Handelskriegs in einen Finanzkrieg. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen springt um weitere 19 Basispunkte auf 4,45 Prozent nach oben.

Der Vertrauensverlust in die USA lässt sich auch am Devisenmarkt ablesen, denn der Dollar stürzt trotz massiv steigender Marktzinsen ebenfalls ab. Der Dollarindex sinkt um 0,7 Prozent. Dies zeige, dass Anleger sich aus US-Vermögenswerten verabschiedeten, sagt ein Marktakteur.

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Am Erdölmarkt wird derweil eine Rezession mit einer entsprechend geringeren Nachfrage eingepreist, die Preise geben erneut deutlich nach. Dagegen schießt der Goldpreis nach dem jüngst deutlichen Rücksetzer von seinem Rekordhoch nach oben. Das Edelmetall verteuert sich um 2,3 Prozent. Analysten von Sucden Financial sprechen von erneuten Käufen von Anleger, die einen sicheren Hafen suchten. Zudem gebe es wohl Umschichtungen von US-Anleihen in Gold.

Nvidia trotzen Negativumfeld

Unter den Einzelaktien geben Technologiewerte wie Apple (-2,0%) vorbörslich deutlich nach. Trump will, dass Apple ihre Mobiltelefone in den USA produziert. Nvidia entziehen sich mit einem Aufschlag von 0,2 Prozent der Abwärtstendenz im Sektor. Nach einem Absturz von 28 Prozent im laufenden Jahr trauten sich erste Schnäppchenjäger in die Aktie des KI-Chipsriesen, heißt es. So kauft der börsengehandelte Fonds ARK Innovation aktuell zu.

Walmart (-1%) hat ihre Prognosen für das operative Ergebnis im ersten Quartal kassiert. Als Grund nannte das Unternehmen die jüngsten Zölle von Präsident Trump. Cal-Maine Foods verlieren 4,1 Prozent, der Eierproduzent profitierte im dritten Quartal von den gestiegenen Eierpreisen, verfehlte jedoch die Markterwartungen. Zudem muss sich die Gesellschaft gegenüber dem US-Justizministeriums wegen der hohen Eierpreise verantworten.

Delta Air Lines sinken um nur 0,1 Prozent nach besser als gedacht ausgefallenen Quartalstahlen. Allerdings warnte die Fluggesellschaften von den Auswirkungen eines nachlassenden Verbrauchervertauerns. Auch Geschäftsreisen könnten von der Zollpolitik betroffen sein.

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DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:15 % YTD

EUR/USD 1,1067 +1,0% 1,0960 1,0902 +5,9%

EUR/JPY 159,7950 -0,4% 160,3570 160,3810 -1,6%

EUR/CHF 0,9282 -0,1% 0,9290 0,9354 -0,6%

EUR/GBP 0,8649 +0,8% 0,8581 0,8550 +3,8%

USD/JPY 144,3975 -1,3% 146,3305 147,1105 -7,0%

GBP/USD 1,2795 +0,2% 1,2767 1,2750 +1,9%

USD/CNY 7,2444 -0,5% 7,2843 7,2492 +1,0%

USD/CNH 7,3694 -0,7% 7,4241 7,3802 +1,3%

AUS/USD 0,6019 +1,2% 0,5950 0,6018 -3,8%

Bitcoin/USD 76.248,90 -1,0% 77.004,90 78.321,00 -17,5%

ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 55,98 58,22 -3,8% -2,24 +1,6%

Brent/ICE 59,19 61,62 -3,9% -2,43 -16,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3051,33 2984,10 +2,3% 67,23 +13,7%

Silber 27,49 27,27 +0,8% 0,22 -2,4%

Platin 834,48 844,09 -1,1% -9,61 -3,6%

Kupfer 4,16 4,14 +0,4% 0,02 +2,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/mpt

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April 09, 2025 08:56 ET (12:56 GMT)

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