VST BUILDING TECHNOLOGIES AG: Patentlösung fürs Depot
Die VST BUILDING TECHNOLOGIES ist in Österreich beheimatet und plant die Emission einer Unternehmensanleihe an der Frankfurter Wertpapierbörse. Finanzen.net führte mit Siegfried Gassner, dem CEO des Unternehmens, ein Interview.
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Finanzen.net: Am deutschen Kapitalmarkt ist die VST BUILDING TECHNOLOGIES AG bislang noch relativ unbekannt. Können Sie bitte in zwei oder drei Sätzen Ihr Unternehmen kurz vorstellen?
Siegfried Gassner: Die VST BUILDING TECHNOLOGIES AG ist ein führender Anbieter von innovativen, patentierten Technologielösungen für den Hochbau, die vorrangig im Wohnungsbau eingesetzt wird. Diese Technologie zeichnet sich durch überlegene ökonomische und ökologische Eigenschaften im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise aus. Dadurch verringert sich die Bauzeit von Gebäuden deutlich und die Gesamtkosten werden signifikant gesenkt.
Mit welchen Umsätzen und Ergebnissen rechnen Sie für das aktuelle Geschäftsjahr und welchen Ausblick können Sie für die kommenden Jahre geben?
Die Aussichten für das Gesamtjahr 2013 und darüber hinaus sind sehr positiv. Wir verfügen allein für das zweite Halbjahr 2013 über einen Auftragsbestand von rund 21 Millionen Euro, dies auf Basis unterzeichneter Verträge. Erst kürzlich haben wir einen Rahmenvertrag mit unserem langjährigen Partner Skanska, einem der größten Baukonzerne in Europa, abgeschlossen. Dieser Vertrag sieht vor, dass Skanska 40 Prozent aller Wohnbauprojekte im Großraum Stockholm mit VST-Elementen realisiert. Dies sichert eine Mindestabnahmemenge und eröffnet uns erhebliches Potenzial in Nordeuropa. Ein wichtiger Punkt ist, dass wir durch unsere Passivhauszertifizierung schon heute modernste Energieeffizienz-Anforderungen erfüllen und bereits jetzt eine steigende Nachfrage nach ökologisch nachhaltiger Bautechnologie verspüren. Durch steigende Energiekosten und zunehmende gesetzliche Regulierungen wird dieser Trend noch verstärkt.
Durch Investitionen in die Automatisierung unserer Produktionsanlage in der Slowakei, Nitra, die wir im 1. Halbjahr 2013 erfolgreich abgeschlossen haben, konnten wir eine deutliche Effizienzsteigerung erreichen. Natürlich wird sich auch das positiv auf das Ergebnis auswirken. Ich möchte dabei auf die umfangreiche Analyse des SRC Research hinweisen. Die Analysten prognostizieren ein Umsatzwachstum von 129 Prozent auf rund 30 Millionen Euro in 2013 und um weitere 17 Prozent auf 35 Millionen Euro für 2014. Das Nettoergebnis dürfte sich laut SRC-Analyse in 2013 auf 0,5 Millionen Euro belaufen und in 2014 mit 1,6 Millionen Euro mehr als verdreifachen.
Sie werben damit, dass man mit der patentierten VST-Bautechnologie vor allem zwei Dinge sparen kann: Zeit und Energie. Mit welcher Verkürzung der Bauzeit darf ein Bauherr ungefähr rechnen, wenn er auf VST-Komponenten baut und welche Voraussetzungen muss ein geplantes Bauvorhaben dabei mindestens erfüllen?
Durch unsere patentierte Technologie wird die Bauzeit um bis zu 50 Prozent im Vergleich zu der herkömmlichen Bauweise reduziert und auch die Gesamtkosten werden signifikant gesenkt. Dies erreichen wir dadurch, dass wir die Bauprozesse industrialisiert haben. Wir fertigen alle tragenden Elemente eines Objektes in unserem Werk vor und transportieren diese zur Baustelle, wo sie dann montiert werden. Dabei fertigen wir ganz nach Wunsch sozusagen nach Maß. Durch die getätigten Investitionen in die Automatisierung unserer Produktionsanlage konnten wir die Prozesse noch einmal deutlich rationalisieren.
Und wie sieht es in puncto Energie und Nachhaltigkeit aus? Der Transport sämtlicher Wand- und Deckenelemente vom Produktionsort zur Baustelle müsste doch die CO2-Bilanz tendenziell eher belasten?
Ich möchte betonen, dass durch die VST-Technologie je nach Baustoffart die bis zu 5-fache Menge im Vergleich zur konventionellen Baumethode transportiert werden kann. Dies erreicht man dadurch, weil Schalungskörper und keine Massivbauteile auf die Baustelle gebracht werden. Dies verbessert die CO2-Bilanz sogar deutlich.
Warum sieht man auf den meisten Baustellen im Bereich Wohnungsbau noch die herkömmliche und damit personal- und zeitintensive Bauweise? Mit welchen Verschiebungen rechnen Sie in den kommenden Jahren bezüglich der beiden völlig unterschiedlichen Baukonzepte?
Wir sehen bereits jetzt eine steigende Nachfrage nach unserer Technologie. Die Bauindustrie erkennt die Vorteile unserer Lösung immer mehr. Dies zeigt auch der bereits angeführte Vertrag mit dem Baukonzern Skanska. So sollen zukünftig im Großraum Stockholm 40 Prozent aller Wohnbauprojekte von Skanska mit VST-Elementen realisiert werden. Das Potenzial ist also erheblich, nicht nur in Nordeuropa.
Sie decken von der Planung über die Fertigung bis hin zum Baumanagement die komplette Wertschöpfungskette ab und verdienen zudem mit der Lizenzvergabe ihrer patentierten Technologie Geld. Wie verteilt sich der Umsatzkuchen in etwa auf die erwähnten Bereiche?
Der größte Teil entfällt auf abgerechnete Fertigungsaufträge mit rund 45 Prozent vom Umsatz, dies basiert auf den Zahlen von 2012. Auf langfristige Fertigungsaufträge, die wir nach IAS 11 abrechnen, entfallen 22 Prozent. Rund ein Drittel machen Warenlieferungen und Dienstleistungen aus.
Ende Juni haben Sie mit der schwedischen Skanska-Gruppe einen Rahmenvertrag über eine Kooperation unterzeichnet. Wie sieht die Zusammenarbeit konkret aus und welches Umsatzpotenzial versprechen Sie sich davon?
Wir arbeiten schon seit vielen Jahren mit Skanska zusammen. Der vor wenigen Wochen abgeschlossene Rahmenvertrag sieht wie erwähnt vor, dass Skanska 40 Prozent aller Wohnbauprojekte im Großraum Stockholm mit VST-Elementen umsetzt. Damit wurde also eine Mindestabnahmemenge vereinbart. Der Prozess sieht dabei folgendermaßen aus: Skanska beauftragt die VST Nordic für den Rohbau. Diese wiederum verwendet die von der VST gelieferten Elemente. Das Engineering wird ebenfalls von der technischen Zentrale der VST durchgeführt. Diese Zusammenarbeit bietet erhebliches Umsatzpotenzial.
Über welche Konditionen verfügt Ihre geplante Unternehmensanleihe, die für den Handel im Entry Standard für Anleihen der Frankfurter Wertpapierbörse vorgesehen ist?
Unsere geplante Anleihe, mit der wir bis zu 15 Millionen Euro einsammeln möchten, verfügt über einen attraktiven Zinskupon von 8,5 Prozent und hat eine Laufzeit von sechs Jahren – bis zum 1. Oktober 2019. Die Rückzahlung zum Nennwert erfolgt am 2. Oktober 2019. Der Zinstermin ist jeweils am 2. Oktober, erstmals werden am 2. Oktober 2014 Zinsen gezahlt. Die Zeichnungsfrist beginnt am 18. September und wird voraussichtlich am 30. September enden. Das Listing im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse ist ab den 2. Oktober 2013 geplant.
Wofür soll das frische Kapital konkret eingesetzt werden?
Wir wollen den Emissionserlös zur Ablösung hochverzinster Verbindlichkeiten sowie zur Finanzierung des weiteren Wachstums verwenden. Wir planen die Erschließung neuer Märkte und die weitere internationale Expansion. Im Rahmen dieser Strategie ist die Gründung von neuen Joint-Venture-Gesellschaften oder auch die Beteiligung an weiteren Gemeinschaftsunternehmen vorgesehen. Die durch die Anleihe zufließenden Mittel sollen auch für das Forschungs- und Entwicklungsprogramm verwendet werden, um den technologischen Vorsprung von VST zu sichern.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Gassner.
Zur Person:
Siegfried Gassner ist CEO der VST BUILDING TECHNOLOGIES AG. Er verfügt über 30 Jahre Erfahrung in der Baubranche. Seit 2002 ist er geschäftsführend im VST Konzern.
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17.01.2012 | Skanska sell | ING |
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