Interview

Paragon: Wachstum am Sweet Spot der automobilen Megatrends

23.06.17 22:06 Uhr

Paragon: Wachstum am Sweet Spot der automobilen Megatrends | finanzen.net
Paragon

Der Automobilzulieferer paragon AG plant derzeit die Emission einer Unternehmensanleihe. Anlässlich dieses Vorhabens führte finanzen.net mit Klaus Dieter Frers, dem Gründer, Vorstandschef und Mehrheitsaktionär des Unternehmens ein Interview.

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Finanzen.net: Die seit dem Jahr 2000 börsennotierte paragon AG ist am deutschen Kapitalmarkt - auch als Emittent von Unternehmensanleihen - bereits aktiv geworden und daher wahrlich kein "Börsenneuling". Wären Sie dennoch so freundlich und würden Ihr Unternehmen in zwei oder drei Sätzen kurz vorstellen?
Klaus Dieter Frers:
Gern. Wir entwickeln, produzieren und vertreiben als Direktlieferant der Automobilindustrie innovatives Luftgütemanagement im Fahrzeuginnenraum, moderne Anzeige-Systeme und Konnektivitätslösungen sowie akustische High-End-Systeme. Dane-ben entwickeln, produzieren und vertreiben wir aktiv verstellbare Karosserie-Komponenten. Darüber hinaus bieten wir über unsere 100%ige Tochter Voltabox AG und deren US-Tochtergesellschaft Voltabox of Texas selbst entwickelte Lithium-Ionen-Batteriesysteme im schnell wachsenden Markt für Elektromobilität an - dieser Bereich weist ganz klar die größte Wachstumsdynamik auf.

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In der Automobilbranche wird derzeit heftig über die automobile Zukunft diskutiert. Etablierte Hersteller müssen auf neue Trends wie Elektoautos oder Autonomes Fahren reagieren und haben mit der Abgasproblematik ein großes Problem im Schlepptau. Inwiefern ist die Paragon AG von diesen Verwerfungen betroffen?
Seit 2013 haben wir uns konsequent in der Weise positioniert, dass wir von den umwälzenden Entwicklungen im Automobilsektor überproportional profitieren können. Diese werden ja maßgeblich durch die großen Megatrends Klimawandel, Urbanisierung, Digitalisierung und Elektrifizierung geprägt.
Zu Beginn dieses Jahres haben wir unsere Geschäftsaktivitäten in die Geschäftssegmente Elektronik, Elektromobilität und Mechanik eingeteilt, um mit den in Eigenregie entwickelten Produktinnovationen noch gezielter am Markt agieren zu können. Die Innovationszyklen werden durch die angesprochenen Umwälzungen kürzer und als Direktlieferant der Automobilproduzenten antizipieren wir die künftigen Ansprüche der Endnutzer. Das schließt neben Gesundheit, Sicherheit und Komfort im Fahrzeuginnenraum auch die Konnektivität und natürlich das autonome Fahren mit ein. Hier entwickeln wir gerade sehr interessante Innovationen, die mit Sicherheit in ein paar Jahren in vielen Autos verfügbar sein werden.

Von welchen Kunden bzw. Regionen ist Ihre Gesellschaft besonders stark abhängig. Gibt es für Investoren möglicherweise "Klumpenrisiken" zu beachten?
Als Direktlieferant der großen Premium-Automobilproduzenten ist eine gewisse Konzentration unvermeidbar, wie sie im B-2-B-Geschäft ja auch allgemein üblich ist. Im letzten Geschäftsjahr betrug der Umsatzanteil mit unseren fünf größten Kunden rund 71 %. Die Konzentration wird allerdings durch unser breites Wachstum allmählich abnehmen. Der kumulierte Auftragsbestand im paragon-Konzern entfällt inzwischen sogar zu etwas mehr als der Hälfte auf das Segment Elektromoblilität. Dort haben wir momentan nur bei den Starterbatterien für Motorräder klassische Automobilproduzenten als Kunden. Bisher bedienen wir mit unseren Lithium-Ionen Batteriesystemen hauptsächlich schnell wachsende Marktnischen der Elektromobilität, mit Anwendungen für Trolleybusse, Gabelstapler, fahrerlose Flurfahrzeuge und Minenfahrzeuge.
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Können Sie unseren Lesern bitte die wichtigsten Konditionen und Fakten zur neuen Paragon-Anleihe kurz mitteilen?
Die Emission richtet sich sowohl an institutionelle Investoren und Vermögensverwalter als auch an Privatanleger. Die Anleihe mit einem Nennbetrag von 1.000,00 Euro ist ab dem 27. Juni 2017 über Banken und Online-Broker an der Börse Frankfurt sowie über die Zeichnungsfunktionalität DirectPlace der Deutsche Börse AG zu erwerben. Das Ziel-Emissionsvolumen liegt bei 40 Mio. Euro. Die Spanne für den jährlichen festen Zins wird am 26. Juni als Resultat der geführten Investorengespräche festgelegt und veröffentlicht. Hier sind wir in enger Abstimmung mit Bankhaus Lampe und Hauck & Aufhäuser, die uns bei dieser Transaktion betreuen.

Die alte Anleihe, die im Juli 2018 fällig wird, hat ein platziertes Volumen von 13 Millionen Euro. Was war der Hauptgrund, das Volumen der Nachfolgeanleihe auf 40 Millionen Euro zu erhöhen?
Neben der Refinanzierung der ausstehenden Anleihe werden wir die Mittel hauptsächlich zur weiteren Wachstumsfinanzierung einsetzen. Das bezieht sich u.a. auf das Working Capital für die geplante Umsatzausweitung auf der Grundlage unserer Kundenaufträge, ggf. aber auch auf Akquisitionen zur Stärkung des Kerngeschäftes und/oder zur Erweiterung des Markt- und Produktionsportfolios im Geschäftssegment Elektromobilität. Daneben geht es um Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet autonomer Systeme, um den weiteren Ausbau des China-Geschäftes, um Flächenerweiterungen, neue Maschinen und Anlagen sowie um weitere Produktionsstätten. Schließlich wollen wir die aktuelle Finanzierungsstruktur hinsichtlich Zinsen und Sicherheiten weiter optimieren.
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Vielen Dank für das Gespräch, Herr Frers.

Zur Person:

Klaus Frers hat paragon 1988 gegründet und im Jahr 2000 an die Börse geführt. Er hält aktuell die Hälfte des Grundkapitals plus 1 Aktie. Die Marktkapitalisierung hat sich in den letzten 12 Monaten mehr als verdoppelt und im Mai erstmals die 300 Mio.-Euro-Schwelle überschritten.

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Bildquellen: Paragon AG

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DatumRatingAnalyst
06.12.2012paragon buyClose Brothers Seydler Research AG
04.12.2012paragon kaufenDr. Kalliwoda Research GmbH
04.09.2012paragon buyClose Brothers Seydler Research AG
29.08.2012paragon kaufenDr. Kalliwoda Research GmbH
11.06.2012paragon kaufenDer Aktionär
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22.05.2007paragon holdneue märkte
21.11.2006paragon DowngradeAC Research
10.11.2006paragon investiert bleibenExtraChancen
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