Eine Million Arbeitslose?

DOGE-Sparmaßnahmen unter Elon Musk: Experte warnt vor massiven Folgen für die US-Wirtschaft

12.03.25 10:24 Uhr

US-Wirtschaft am Abgrund? Experte warnt vor Musks Sparhammer | finanzen.net

Die Zollpolitik von Donald Trump sorgt zunehmend für Unsicherheit am Markt. Aber auch die geplanten Sparmaßnahmen von Elon Musk werden skeptisch beäugt. Eine Kombination dieser beiden Faktoren könnte die US-Wirtschaft empfindlich treffen, warnt ein Marktexperte.

• Massenentlassungen durch DOGE voraus
• Trump stützt die Pläne von Elon Musks Behörde
• Experte sieht Gefahr für die US-Wirtschaft

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Während die Drohkulisse, die der neue US-Präsident Donald Trump allerorts mit Strafzöllen aufbaut, international für Verunsicherung sorgt, räumt der Trump-Vertraute, Tesla-Chef Elon Musk, im Inland kräftig auf. Mit seiner Effizienzbehörde DOGE (Department of Government Efficiency) will der reichste Mann der Welt einerseits "die Regierungseffizienz und -produktivität erhöhen" und andererseits zeitgleich für eine Modernisierung staatlicher Systeme sorgen.

Musk plant Job-Kahlschlag

Dabei schreckt Musk auch vor radikalen Maßnahmen nicht zurück. Um den Staatsapparat zu verkleinern, fordert er die Auflösung ganzer Abteilungen. Besonders im Fokus: Die Entwicklungshilfebehörde USAID. Im Januar hatte Trump die Gelder für die Behörde einfrieren lassen, USAID werde von radikalen "Wahnsinnigen" geführt, die das Geld von Steuerzahlern verschwendeten, hatte er in diesem Zusammenhang mehrfach betont. Im März verkündete US-Außenminister Marco Rubio dann, dass mehr als 80 Prozent der USAID-Programme eingestellt werden, der Rest solle künftig unter Aufsicht des Außenministeriums weitergeführt werden.

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Auch in anderen Behörden droht ein Kahlschlag in großem Stil: "Es gibt rund 428 Bundesbehörden. Von den meisten haben die Leute noch nie gehört. Ich denke, wir sollten mit 99 Behörden auskommen", so der Tesla-Chef im Oktober in einem Gespräch mit Tucker Carlson, das auf der Musk-eigenen Plattform "X" veröffentlicht wurde.

Zuletzt hatte Musk Bundesangestellten öffentlich mit Kündigungen gedroht, sollten sie nicht auf eine E-Mail antworten, in der sie aufgefordert wurden, darzulegen, was sie in der vergangenen Woche erledigt hätten. Trumps Unterstützung hat Musk dabei offenbar bei allen seinen Plänen: "Wir entlassen alle unnötigen, inkompetenten und korrupten Bürokraten aus der Bundesbelegschaft. Das ist es, was wir tun". Er wolle "die besten Leute" behalten, nicht die "schlechtesten", zitiert dpa aus einer Rede des US-Präsidenten bei einer Konferenz der amerikanischen Rechten in der Nähe der Hauptstadt Washington.

Analyst sieht Musk-Pläne als Gegenwind für die US-Wirtschaft

Dabei könnte das Ende der Fahnenstange bei den Musk-Sparplänen noch lange nicht erreicht sein. Die Entlassungen durch DOGE könnten viel größer ausfallen als viele erwarten, so Torsten Slok, Chefökonom bei Apollo Global Management in einem Beitrag, aus dem MarketWatch zitiert. "Wir beginnen uns über die Abwärtsrisiken für die Wirtschaft und die Märkte Sorgen zu machen", so der Marktexperte weiter.

Er rechnet damit, dass es durch DOGE zu Entlassungen von einer Million Menschen kommen könnte - die häufig kommunizierten rund 300.000 potenziellen Entlassungen würden die Folgen für die 5,2 Millionen Personen umfassende Belegschaft der Bundesauftragnehmer nicht berücksichtigen, da Musk und Präsident Donald Trump gleichzeitig Regierungsaufträge und -zuschüsse ins Visier nehmen, erklärt Slok seine hohen Schätzungen.

Die Arbeitslosenquote könnte angesichts der drohenden Massenentlassungen deutlich steigen: "Jede Zunahme der Entlassungen wird die Arbeitslosenzahlen in den kommenden Wochen in die Höhe treiben, und ein solcher Anstieg der Arbeitslosenquote wird wahrscheinlich Folgen für Zinsen, Aktien und Kredite haben", warnt er. Teile des Marktes seien sich der drohenden Gefahr offenbar nicht bewusst, wie er mit Blick auf die historischen Tiefstände bei den Spreads für US-Staatsanleihen betont. "Die Frage ist, ob sich die anhaltend hohe politische Unsicherheit negativ auf Investitionsausgaben und Einstellungsentscheidungen auswirken wird", so Slok. "Die kurzfristigen Abwärtsrisiken für die Wirtschaft und die Märkte wachsen", schreibt der Experte.

Redaktion finanzen.net

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