Euro am Sonntag-Anleihecheck

Anleihe auf PCC: Werk bei den Wikingern

11.01.19 12:30 Uhr

Anleihe auf PCC: Werk bei den Wikingern | finanzen.net

Das wichtige Projekt in Island ist erfolgreich umgesetzt, das dürfte sich auch in den Zahlen von PCC niederschlagen. Die Bonds sind eine gute Beimischung.

von Thomas Strohm, Euro am Sonntag

Der Rohstoff Quarzit stammt aus dem konzerneigenen Steinbruch in Polen, im Norden Islands entsteht daraus Siliziummetall. Wegen des günstigen Stroms dort lohnt sich der Transport, die Produktion ist energieintensiv. Mit 265 Millionen Euro ist die 2018 nach drei Jahren Bauzeit in Betrieb genommene Anlage in Island die größte Einzelinvestition in der Geschichte der 1993 gegründeten Duisburger Holding PCC.

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An der Finanzierung ist die KfW IPEX-Bank mit 170 Millionen Euro beteiligt. Von der Bundesregierung gab es Kreditgarantien, weil die Versorgung mit Siliziummetall von strategischer Bedeutung ist. Der Großteil der Jahresproduktion war schon vor Fertigstellung der Anlage mit langfristigen Verträgen an mehrere deutsche Unternehmen verkauft. Siliziummetall wird in der chemischen Industrie verwendet, zudem bei Aluminiumlegierungen eingesetzt und für Photovoltaikmodule genutzt.

"Mit dem erfolgreichen Abschluss der Investition in Island werden künftig die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse weiter gesteigert", meinen die Verantwortlichen des Deutschen Mittelstandsanleihen Fonds. Das Geschäftsmodell von PCC werde insgesamt konsequent weiterentwickelt und die Ertragskraft verbessert. Im Portfolio des Fonds sind diverse Anleihen von PCC enthalten. Die Papiere von PCC haben in der Regel eine Stückelung von 1.000 Euro, sodass Privatanleger auch direkt in die Anleihen investieren können.
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Anleihen im Eigenvertrieb

Derzeit wird ein bis Mitte 2024 laufender Bond zur Zeichnung angeboten, der einen Kupon von vier Prozent per annum bietet, PCC überweist die Zinsen vierteljährlich. Wer direkt dort ordert (Informationen unter www.pcc.eu oder Telefon 020 66/90 80 90), spart Gebühren. Die Mindestanlagesumme dafür beträgt 5.000 Euro, danach sind höhere Beträge in 1.000-Euro-Schritten möglich. Ab Januar soll die Anleihe, wie bei den PCC-Bonds üblich, an der Börse in Frankfurt gehandelt werden.

Die Gruppe hat in den ersten neun Monaten 2018 einen Umsatz von 591 Millionen Euro erzielt, 16 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Überschuss lag bei 25,6 Millionen, im Gesamtjahr 2017 waren es 8,7 Millionen. Die Holding ist mit 3.400 Mitarbeitern in 18 Ländern aktiv und in den Sparten Chemie, Energie sowie Logistik tätig, wobei die Chemie für 85 Prozent des Umsatzes sorgt. Die Konzerneigenkapitalquote beträgt nur 12,3 Prozent. Anleger sollten aber wissen, dass PCC über große stille Reserven verfügt, die sich aus der Bewertung von Beteiligungen ergeben, etwa bei der börsennotierten polnischen Tochter PCC Rokita, an der die Mutter noch 84 Prozent hält.

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Bei überschaubarer Laufzeit und vertretbarem Risiko bietet die neue Anleihe eine interessante Rendite.
ISIN: DE000A2NBJL3






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