Alan Greenspan: Es gibt keine Blase am Aktienmarkt - jedoch in einer anderen Anlageklasse
Alan Greenspan war fast 19 Jahre der Vorsitzende des Federal Reserve Systems und arbeitete insgesamt unter vier US-Präsidenten. Dementsprechend kommt seiner aktuellen Vorwarnung eine besondere Bedeutung zu. Im Gegensatz zu Marc Faber, Sandy Jadeja und Bill Gross sieht Greenspan die aktuellen Probleme jedoch nicht am Aktienmarkt.
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Er ist einer der vielleicht größten Pessimisten an den internationalen Finanzmärkten: Der Ex-Chef der US-Notenbank prophezeite schon im Jahr 2011 das Scheitern der europäischen Gemeinschaftswährung. Hierbei hatte er jedoch die Rechnung ohne Mario Draghi und die drei magischen Worte "whatever it takes" gemacht und bis heute glücklicherweise Unrecht behalten.
Blase am Anleihemarkt
Nun äußert sich Greenspan kritisch zur Lage an den amerikanischen Anleihemärkten. Der ehemalige Vorsitzende der Federal Reserve sieht die langfristigen Zinsen für US-Anleihen auf einem viel zu geringen Niveau und befürchtet bei bevorstehenden Anpassungen extreme Bewegungen in diesem Sektor. Im Gegensatz zu der allgemeinen Auffassung sieht Greenspan also eine Blase an den Anleihemärkten und nicht an den Aktienmärkten. So könnte das Ende der Ära der internationalen Geldschwemmen durch die Notenbanken zu einem bitteren Abschluss kommen. Da die aktuellen US-Staatsanleihezinsen weit unter den natürlichen Zinssätzen pendeln, kommt auch Binky Chadha der Chef-Stratege der Deutschen Bank zu einem solchen Entschluss. Laut Tom Porcelli, dem Chef-Ökonom bei RBC-Capital Marktes, ist es dabei nur noch eine Frage der Zeit bis eine steigende Inflation den Rentenmarkt belastet.
Erheblicher Renditespread zum S&P 500
Ein Platzen der Anleihe-Blase würde die langfristigen Zinsen stark ansteigen lassen, worauf laut Greenspan eine Phase der wirtschaftlichen Stagnation folgen könnte, welche die Welt seit den 1970er Jahren nicht mehr gesehen hat. Die aktuelle Spanne zwischen Aktien- und Anleiherenditen ist in der Tat beachtlich, so betragen die Zinsen für 10-jährige Anleihen inflationsbereinigt derzeit rund 0,47 Prozent. Im Vergleich dazu liegt die Ertragsrendite des S&P 500 derweil mit 4,7 Prozent rund 21 Prozent über dem 20-Jahres-Durchschnitt.
Umschichtungen gelten als wahrscheinlich
Sollten nun die Zinsen für US-Bonds wieder sprunghaft ansteigen, könnten viele Anleger damit beginnen ihre Aktienquote herunterzufahren. In einem solchen Szenario würde sich die Lücke zwischen den Anleiherenditen und Aktienrenditen wieder langsam annähern. Gerade in Anbetracht dieses Wirkungszusammenhangs geht David Kostin, Chefökonom von Goldman Sachs davon aus, dass der S&P 500 zum Jahresende noch bei höchstens 2.400 Punkten steht.
Aufgeblähte Bilanzsumme
Auf dem noch langen Weg zur Normalisierung der Geldpolitik muss die Fed ihre extrem stark angewachsene Bilanzsumme wieder in den Griff bekommen. Im Zuge der Finanzkrise investierte die Fed massiv in Wertpapiere um die Wirtschaft zu stützen. Die Bilanzsumme der US-Notenbank belief sich im Jahr 2007 auf rund 800 Milliarden US-Dollar, aktuell liegt der Wert des Portfolios der Fed bei rund 4,5 Billionen US-Dollar. Durch das sukzessive Abschmelzen dieser Bestände können zukünftig noch erhebliche Risiken für die Finanzmärkte entstehen. Dieser erheblichen Risiken ist sich auch der Ex-Notenbankchef Alan Greenspan bewusst.
Pierre Bonnet /Redaktion finanzen.net
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